Silberband 020 - Kampf gegen die Blues
Koordinaten der Welt, auf die der Schreckwurm gebracht wurde.«
»Ich verstehe«, sagte Burnett. »Sobald wir sie kennen, starten wir.«
»Richtig. Es kommt Rhodan darauf an, den Planeten anzufliegen, Versuche mit dem Molkex
durchzuführen, und möglichst auch Molkex mitzubringen. Wahrscheinlich wird der Planet von den
Blues bewacht, aber darauf sind wir vorbereitet. Die ASUBAJA führt zwei verschiedene Arten von
Bomben mit. Zwei von ihnen besitzen eine H₂O₂-Konzentration von 85 Prozent. Damit läßt sich das
Rohmolkex erweichen und bearbeiten. Die acht anderen Bomben haben eine hundertprozentige
Konzentration und sollen der Abwehr von Molkexraumern dienen.«
Sie unterhielten sich noch kurz, dann wurde Jicks zur Kommandozentrale der ASUBAJA
gerufen.
»Wahrscheinlich werden wir uns nicht mehr sehen«, sagte der dicke Mann. Er zeigte auf Burnetts
Beule und lachte.
»Nichts für ungut.«
»Sie geht schon zurück«, sagte Burnett.
Als er im Labor ankam, waren Kerrick und Sharoon bereits an der Arbeit, die Bomben zu laden.
Sharoon lächelte, und Kerrick murmelte eine mürrische Begrüßung. Er war ein kleiner, aber sehr
breiter Mann, so daß er fast quadratisch wirkte. Sein Nacken war von Speckfalten überzogen. Mit
den nach vorn gestülpten Lippen und den blassen Augen sah er wie ein beleidigter Seehund aus. Wer
ihn sah, hätte nie geglaubt, daß er seine Arbeiten mit beinahe lässiger Leichtigkeit
erfüllte – im Gegensatz zu Dr. Sharoon, der jede Aufgabe nur mit äußerster Konzentration zu
erfüllen schien.
Burnett konstatierte, daß er mit beiden längere Zeit zusammen sein würde. Aus diesem Grunde
war es sinnlos, sie bereits jetzt zu verärgern.
Kerricks schlechte Laune würde sich schnell legen. Dr. Sharoon war ein Sonderling, der trotz
allem umgänglich war.
»Wußten Sie, daß wir auf einer Welt landen werden, die von Hornschrecken verwüstet wurde?«
fragte Burnett.
»Ja«, sagte Kerrick widerwillig. »Man hat es uns gesagt.«
»Der Kommandant des Unternehmens heißt Thoma Herisch, er ist Oberst und gleichzeitig
Bio-Physiker«, erklärte Dr. Sharoon.
Burnett vertiefte sich in seine Arbeit. Mit Kerrick zu arbeiten, hatte ihm schon immer Spaß
gemacht, bei Sharoon lag das etwas anders. Er war sich darüber im klaren, daß sie sich während
des Fluges näherkommen würden. Dabei konnte es Streit geben.
20.
Am 25. November 2327 verließ der fünfhundert Meter durchmessende Schlachtkreuzer
ASUBAJA seine Umlaufbahn um Terra und raste in den Weltraum hinaus. Die Nachricht, auf die man
noch gewartet hatte, war inzwischen eingetroffen. Die Schreckwürmer hielten sich an ihr Bündnis
mit Terra. Die Position einer kleinen, gelben Sonne, 57.713 Lichtjahre von der Erde entfernt,
wurde von den Schreckwürmern als Ziel genannt. Vagrat, so hieß die Sonne, lag auf der Ostseite
der Milchstraße im sternenarmen Randbezirk.
Die Sonne Vagrat besaß ein eigenartiges Planetensystem, das lediglich aus kosmischen
Trümmerstücken bestand. Man vermutete, daß es früher zwei oder mehrere große Planeten gegeben
hatte, die durch eine unbekannte Katastrophe vernichtet wurden. Eines dieser Bruchstücke, die um
Vagrat kreisten, war marsgroß und trug den Namen Tauta.
Dort, so berichteten die Schreckwürmer, war vor nicht allzu langer Zeit ein Molkexschiff
gelandet und hatte einen brutreifen Schreckwurm abgesetzt. Tauta umlief mit Millionen mehr oder
weniger großen Asteroiden seine Sonne.
Durch dieses Gewühl kosmischer Trümmer mußte die ASUBAJA stoßen, wenn sie auf Tauta landen
wollte.
Leutnant Wetzler behauptete, daß er lieber barfuß durch ein Minenfeld ginge, als mit dem
Schlachtkreuzer durch diesen Asteroidengürtel zu fliegen.
Jeder der Punkte, die auf dem Bildschirm zu sehen waren, konnte der ASUBAJA
gefährlich werden. Der Schlachtkreuzer des Experimentalkommandos war im Linearflug bis zum System
der Sonne Vagrat vorgestoßen. Das Gefährliche an den Asteroiden war, daß jeder einzelne eine
eigene Umlaufbahn und Geschwindigkeit besaß.
Für Oberst Thoma Herisch gab es zwei Möglichkeiten. Entweder er durchflog den Trümmerhaufen so
schnell, daß die ASUBAJA einen der Brocken rammte, oder er flog so langsam, daß das Schiff
gerammt wurde. Kleinere Trümmerstücke konnten der ASUBAJA nicht gefährlich werden, und einzeln
auftretende größere Asteroiden konnten von den Geschützen unschädlich gemacht werden.
Schlimm wurde es nur dann, wenn sich das Schiff in einem
Weitere Kostenlose Bücher