Silberband 020 - Kampf gegen die Blues
Leclerc, und er
stammelte unverständliche Worte. Der Kommandant packte ihn und riß ihn zu sich herein. Der Mann
war vor Angst halb wahnsinnig.
»Los!« schrie Leclerc über den Kampflärm hinweg, der durch das Leck hereindrang. »Wir nehmen
eine dieser Flugmaschinen unter Feuer.«
Wimmernd half ihm der Mann bei dem Laden des Geschützes. Leclerc entwickelte die Kräfte dreier
ausgewachsener Männer. Noch einmal mußte er die Stange benutzen, dann endlich schwenkte das
Geschütz herum.
Mit einem Stoß beförderte Leclerc den Mann an den richtigen Platz.
»Anheben!« rief er.
Er wartete nicht darauf, daß sein Befehl befolgt wurde, sondern feuerte die volle Ladung
hinaus. Durch den Qualm sah er die drei gepanzerten Flugzeuge immer näher kommen.
Leclerc wollte das Geschütz noch einmal laden, als unterhalb des Turmes der größere der beiden
Schreckwürmer auftauchte. Leclerc glaubte in einen Blitz eingehüllt zu werden. Ein Feuerstrom
schien durch seinen Körper zu fließen, er spürte noch, wie er mit Wucht gegen das Geschütz
geschleudert wurde. Die Hitze war unerträglich. Das Leck hatte sich um das Doppelte vergrößert,
doch das sah Leclerc nicht mehr.
Die vordere Hälfte des Diskusschiffes explodierte nach einem Volltreffer durch ein
Neutrinotorpedo, abgefeuert von einem der Energiepanzer.
Wenn Leclerc in diesem Augenblick überhaupt noch gelebt hatte, dann starb er in der
Detonation, die den Diskus oberhalb des Geschützturmes auseinanderriß, die Stahlwände wie Papier
verbog und eine sengende Glut durch die Gänge jagte.
Leclercs Körper fand ein mächtiges Grab – das Wrack eines der größten Diskusschiffe, über
das die Flotte der Gataser verfügte.
Der Tod ihres Kommandanten, der sich an Bord des Wracks wie ein Lauffeuer herumsprach, war der
zweite Schock innerhalb kürzester Zeit für die Gataser, die den Kampf bisher überlebt hatten.
Ihr Widerstandswille brach zusammen.
Leutnant Wetzler kniff ein Auge zu und vermied es, seine Überraschung zu
zeigen.
»Wonach, sagten Sie, sollen wir Ausschau halten?« fragte er Fähnrich Hastings.
»Nach einem riesigen Molkexfladen«, erklärte Hastings ungerührt. »Von Tauta kam die Meldung,
daß einer unterwegs sei.«
»Von dreißigbeinigen Riesenspinnen hat niemand etwas gesagt?« erkundigte sich Wetzler
säuerlich.
»Nein, Sir. Bisher noch nicht.«
Doch als der Molkexfladen auf den Bildschirmen der Raumortung auftauchte, legte Wetzler seinen
Unglauben ab. Die Masse durchstieß mit phantastischer Geschwindigkeit den Asteroidengürtel und
raste in Richtung des Milchstraßenzentrums davon.
»Hinterher!« rief Wetzler. »Ich glaube zwar nicht, daß wir das Ding jemals einholen, aber wir
wollen es immerhin versuchen.«
Die ASUBAJA kämpfte sich einen Weg aus den kosmischen Trümmern heraus in den freien Weltraum.
Die Molkexmasse war nur noch auf den Ortungsgeräten auszumachen.
Noch ehe der Schlachtkreuzer beschleunigen konnte, um die Distanz zu dem Molkexfladen zu
verringern, verschwand dieser. Die Hypertaster schlugen aus, und der Ortungsoffizier gab bekannt,
daß das Molkex im Hyperraum verschwunden war. Die ASUBAJA stoppte ihre Fahrt und kehrte zur
Ausgangsposition zurück. Eine weitere Verfolgung war absolut sinnlos. Das Rätsel um den
Drive-Effekt würde vorläufig noch ein solches bleiben.
Der Kampf war vorbei.
Oberst Herisch ließ das Feuer auf das Diskuswrack einstellen, als er die Blues ins Freie
strömen und demonstrativ ihre Waffen fortwerfen sah. Zunächst schob er die unerwartete
Kapitulation auf den Schock über die Zerstörung des für unüberwindbar gehaltenen Molkexpanzers.
Erst später erfuhr er vom Tod des Kommandanten.
Die Schreckwürmer feuerten noch einige Minuten lang weiter, bis sie endlich zur Besinnung
kamen und sich widerwillig zurückzogen.
Die Männer des Einsatzteams verteilten sich um die Gataser und hielten sie in Schach, während
Herisch zum Lager zurückkehrte und die ASUBAJA informierte. Von Wetzler erhielt er die Nachricht,
daß das Molkex im Hyperraum verschwunden war. Er befahl dem Leutnant, die ERIC MANOLI zu
informieren. Noch bevor die mächtige Kugel des Schlachtkreuzers sich auf Tauta herabsenkte und
über dem Wrack der Blues in der Luft stehenblieb, wußte er, daß Perry Rhodan mit einer Flotte ins
Vagrat-System unterwegs war.
Herisch schickte Trupps in das Wrack, die nur noch feststellen konnten, daß die gesamte
technische Einrichtung zerstört war. Trotz
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