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Silberband 020 - Kampf gegen die Blues

Titel: Silberband 020 - Kampf gegen die Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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der beiden Sonnen.
    »Wasser …«, bettelte Ramsey.
    Niemand hatte Wasser mitgenommen. Niemand hatte dafür Zeit gefunden. Nur das nackte Leben
hatten sie retten können.
    Bis zu den Knien standen sie in breitflächigem, seidenweichem Moos. Soweit Etele sehen konnte,
lagen seine Männer im Moos, das Gesicht dem Boden zugewandt.
    Da besann er sich, was er über dieses flechtenartige Gewächs gelesen hatte. »Wasser!« schrie
er. »Wasser in Hülle und Fülle!«
    Es gab keinen einzigen, der sich in diesem Augenblick darum kümmerte, ob über ihrer Schlucht
Molkexraumer standen oder nicht. Eyko Etele hatte mit beiden Händen in das saftiggrüne Moos
gegriffen und zwei Büschel abgerissen. Im nächsten Moment wurde der Kommandant von unzähligen
dünnen Wasserstrahlen berieselt. Er hatte den Mund geöffnet und versuchte, einen Strahl
einzufangen.
    Sein Beispiel machte Schule. Männer standen, knieten und lagen im Moos und erquickten sich an
dem kühlen Naß. Neben Leutnant Mullon lag Ramsey und trank. Dabei blickte er zufällig zur
Seite.
    Was hatte er gesehen? Was war dort im Sprung zwischen dem Moos verschwunden? Eigenartig
violett hatte es geleuchtet, häßlich violett.
    Jetzt wieder, und da und da, und hinter ihnen! Da überfiel ihn grausame Angst, und er schrie
aus vollem Hals: »Was ist das? Was springt da?«
    Was da sprang, war schlimmer als die Blues.
    Was herankam, sich nach allen Seiten ausbreitete und sich dabei vermehrte, waren die
Hornschrecken.
    Leutnant Ramseys Aufschrei machte auf die heranrückenden Hornschrecken aufmerksam.
Die hundertfünfzig Mann starke Besatzung der zerstörten BABOTA, die gehofft hatte, hier für die
nächsten Stunden in Sicherheit zu sein und von den Gatasern nicht entdeckt zu werden, mußte jetzt
vor der violetten Gefahr fliehen.
    Aber die gefräßige Invasion kam nicht nur das Tal entlang. Sie stürzte sich über die linke
Bergflanke in die Tiefe, und von dort her drohte den Menschen die größte Gefahr.
    »Nicht in kleinen Gruppen aufteilen«, hatte Etele angeordnet. »Wir bleiben zusammen. Die
rechte Bergflanke ist noch frei von Hornschrecken. Wir müssen versuchen, diese zu erreichen.«
    Hastig, aber ohne Panik, machten sich die 150 Überlebenden der BABOTA auf den Weg. Müde und
zerschlagen erreichten sie den Bergkamm. Er war tatsächlich noch frei von dem violetten Tod.
    Während Major Etele ins Tal blickte, wo es inzwischen von Hornschrecken wimmelte, dachte er
daran, wie groß ihre Chancen waren, rechtzeitig gerettet zu werden. Er kam zu dem Ergebnis, daß
sie praktisch Null waren. Wenn erst die Hornschrecken hier auftauchten, blieb ihnen keine
Fluchtmöglichkeit mehr offen. In den betretenen Gesichtern der anderen Männer erkannte er, daß
sie dieselben Überlegungen anstellten wie er.

28.
    In allen Forschungslaboratorien war inzwischen der letzte Rest an Molkex verbraucht
worden. Alles, was man jetzt noch besaß, war das sogenannte Neo-Molkex. Es klebte an den Wänden
der Labors und reagierte auf keine weiteren Versuche, gleichgültig mit welcher Konzentration sie
vorgenommen wurden. Für die weitere Forschung war es wertlos.
    Aber man gab die Hoffnung nicht auf. Vor wenigen Stunden war das neue Hypertron auf Aralon
eingetroffen und montiert worden. Die ersten Versuche, dem Geheimnis des B-Hormons auch ohne
Molkex auf die Spur zu kommen, konnten beginnen.
    Die Energieversorgungen summten leise und warteten darauf, ihre Kräfte an das Hypertron
abzugeben.
    Taylor schaltete auf Stufe eins. Sein Steuerpult glich einem Kommandostand. Hinter
superstarken, abschirmenden Energiefeldern, die jede harte Strahlung zurückhielten, begann das
Hypertron leise zu brummen.
    Taylor verzichtete darauf, die Schallisolation einzuschalten.
    Über Stufen zwei, drei und vier schaltete er auf fünf.
    Konverter acht fiel aus. Elf und vierzehn zeigten starke Leistungsschwankungen. Sieben brach
zusammen. Die Hauptkontrolle der inpotronischen Relaissteuerung griff ein.
    In der gewaltigen Halle war es schlagartig still geworden.
    Der erste Anlaufversuch war mißlungen.
    Der zweite gelang auch nicht. Als die dritte Schicht ihren Dienst antrat, gaben Horace Taylor
und sein enger Stab auf. Sie konnten sich kaum noch auf den Beinen halten, und sie fragten sich
im stillen besorgt, warum bei den mißlungenen Versuchsläufen immer wieder die Konverter
ausgefallen waren. Gerade die Konverter waren in ihrer Funktion fast jedem bekannt und so
narrensicher konstruiert,

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