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Silberband 020 - Kampf gegen die Blues

Titel: Silberband 020 - Kampf gegen die Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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prallte und daran zerschellte.
    »Kein Feuer darauf!« rief Atlan zur Feuerleitstelle durch.
    Da setzte an dem beschossenen Molkexschiff jenes eigenartige Phänomen ein. Die Molkexschicht
begann sich zu bewegen, sich auf der Metallhülle hin und her zu schieben, sie wallte wie Wasser
kurz vor dem Siedepunkt, um dann beinahe an allen Stellen gleichzeitig flüssig zu werden und
abzutropfen.
    »Zweite Rakete los! Ziel gleichgültig!« befahl Atlan. In dieser Sekunde bedauerte er, nicht
über einige Tausend dieser im Grunde genommen primitiven Raketensätze zu verfügen.
    Unterhalb des Gataserschiffes, das seine unverwundbare Schutzhülle verloren hatte, war ein
pfannkuchenartiges Gebilde entstanden, ein Fladen, der sich nach allen Seiten ausbreitete und
dabei zu erstarren schien.
    Die zweite Rakete mit dem Wundermittel im Zigarrenrumpf traf auch ihr Ziel. Dann geschah das,
worauf die Männer in der Zentrale insgeheim bereits gewartet hatten.
    Der Molkexfladen raste unter ungeheurer Beschleunigung in Richtung Milchstraßenzentrum davon
und verschwand dann, von einer Sekunde auf die andere, im Hyperraum. Doch niemand hatte Zeit,
sich mit diesem Phänomen zu beschäftigen.
    Zwei weitere B-Ho-H₂O₂-Bomben wurden abgefeuert und trafen. Und wieder wurde das Phänomen
beobachtet. Der Pulk aus sieben angreifenden Molkexschiffen war binnen weniger Minuten auf nur
drei aktionsfähige Raumer zusammengeschrumpft, die sich nun fluchtartig zurückzogen. Atlan ließ
die vier ihres Molkexschutzes beraubten Bluesschiffe unbehelligt ziehen. Sie sollten den
Verantwortlichen auf Gatas berichten, daß das Vereinte Imperium nun wußte, wie man sich gegen
ihre gepanzerten Schiffe zu wehren verstand.
    Auch von anderen Kampfabschnitten wurden ähnliche Erfolge gemeldet. Möglicherweise würden die
Blues zu der Ansicht gelangen, daß die neue Abwehrwaffe von den Terranern bereits in Großserie
hergestellt wurde. Es war ein Bluff, von dem niemand wußte, ob er auch Wirkung zeigen würde.
Vorläufig schien es, als ob man eine Verschnaufpause erreicht hätte. Die Angriffe erfolgten nicht
mehr mit derselben Intensität wie am Anfang. An der Front war so etwas wie Ruhe eingekehrt.
    War es die Ruhe vor dem Sturm?
    Atlan ahnte, daß diese Ruhe nicht lange anhalten würde. Irgendwann würden die Blues mit noch
größerer Vehemenz angreifen und Breschen in die Verteidigungslinie schlagen. Er hoffte nur, daß
bis dahin die Wissenschaftler das Geheimnis des B-Hormons entdeckt haben würden.
    Die BABOTA ähnelte einem leicht zusammengedrückten Ei.
    Während Eyko Etele auf einen schattigen Platz zulief, drehte er sich noch einmal nach seinem
Schiff um, auf das er immer so stolz gewesen war.
    Vor dem harten Aufprall war es an einer Bergflanke entlanggerutscht. Etele begriff, daß die
Höhenangaben nicht hundertprozentig gestimmt hatten. Aber er durfte stolz darauf sein, eine so
verhältnismäßig glatte Landung zustande gebracht zu haben.
    Die Hitze war unheimlich. Furchtbar dieser heiße Sturm, der durch die kahle Felsschlucht
pfiff. Wolkenlos wölbte sich der grünblaue Himmel mit seinen zwei Sonnen. Mittag mußte es sein.
Sturm, der sonst meist Kühlung bringt, machte hier die Hitze unerträglich. Nach knapp hundert
Metern Spurt glaubte Etele, die Beine versagten ihm den Dienst.
    Wo waren die anderen?
    Dort hinten sah er drei Männer, da eine kleine Gruppe und dort wieder eine. Alle waren sie zur
Schattenseite hinübergelaufen.
    Etele keuchte. Über ihm, in knapp 2.000 Metern Höhe, zogen unter infernalischem Heulen die
Molkexschiffe vorbei. Hatten sie die BABOTA aus der Ortung verloren?
    Krachend schlugen hinter ihm und vor ihm Strahlen ein. Er warf sich nieder. Er fühlte nicht,
wie glühend heiß der nackte Felsboden war. Um ihn herum begann das Gestein zu brodeln.
    Die Gataser begannen Jagd auf jeden einzelnen der BABOTA-Besatzung zu machen.
    Die Angst um das nackte Leben drohte Etele zu überwältigen.
    Ihr bekommt mich nicht, dachte er in wilder Wut, sprang auf, als der Beschuß in seiner
Nähe etwas nachließ, setzte in weitem Sprung über das brodelnde Gestein und raste dem rettenden
Schatten zu.
    Zwei Personen kamen von rechts und schlossen sich ihm an. Es waren die Leutnants Ramsey und
Mullon.
    Dreimal mußten sie sich niederwerfen. Dreimal kamen sie mit knapper Not davon. Dann erreichten
sie vollkommen erschöpft die Schattenzone, in der es aber durch den heißen Wind genauso
unerträglich war wie im Licht

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