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Silberband 020 - Kampf gegen die Blues

Titel: Silberband 020 - Kampf gegen die Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Ich warf
noch einen Blick in den Schlafraum der Männer hinein. Mehr als hundert meiner Brüder bemühten
sich, sie mit Warmluftgebläsen zu trocknen. Es war uns unmöglich, die riesigen und obendrein
völlig durchnäßten Uniformen von den Körpern zu streifen. Die Kunstfasermonturen würden aber auch
so trocken werden.
    Oberst Tilta teilte mir mit, die allmähliche Druckminderung wäre bereits angelaufen. Das Boot
wäre wieder von der LUVINNO aufgenommen worden.
    »Danke sehr, vielen Dank, Bruder Tilta«, sagte ich müde.
    Zwei Ärzte führten mich zu meinem Lager, auf dem Koko mit einem Lähmstrahler herumsprang.
    »Die Wasserwanzen sind dicker als dein kleiner Finger, Sir«, eröffnete er mir. »Ich habe schon
einundzwanzig Stück vernichtet. Soll ich Wache schieben?«
    »Wache halten«, korrigierte ich erschöpft. »Koko, du solltest dich einer anständigen Sprache
bedienen.«
    »Sir, wenn das, was ich sage, unanständig ist, dann sind die Terraner auf ESS-1 aber ganz
bösartig …!«
    »Ruhe, kein Wort mehr!« donnerte ich den Birnenkopf an.
    »Wie du meinst, Sir«, quäkte Koko beleidigt. »Soll ich nun die Wasserwanzen abschießen, oder
willst du mit ihnen Schach spielen.«
    »Raus«, sagte ich eisig. »Sofort raus. Ich lasse dich verschrotten.«
    Koko verschwand. Draußen bestürmte er den schallend lachenden Chefphysiker Tranto Telra, den
Verschrottungsbefehl als momentane Geistesschwäche des Kommandanten Lemy Danger auszulegen, zumal
›der Sir‹ doch wirklich erschöpft wäre, oder?
    Ich begab mich zur Ruhe. Wenn ich an den Befehl dachte, diesen Stützpunkt zu halten, bis neue
Anweisungen kämen, fiel mir das Atmen schwer. Lordadmiral Atlan schien nicht zu ahnen, wie
strapaziös der Aufenthalt hier war.

14.
    Lemy Danger
Oktober 2327
    Drei Monate können wie eine Ewigkeit sein. Wenn man warten muß! Wenn nichts
geschieht, worauf man stündlich hofft; wenn die Freunde so alltäglich und daher so unerträglich
werden, daß man ihnen aus dem Wege geht, um nicht selbst die Nerven zu verlieren.
    Für die Terraner im unterseeischen Geheimstützpunkt auf Gatas war die Zeit des Gleichmuts seit
Wochen vorüber. Sie konnten sich nicht mehr ›riechen‹, wie sich der Festungsbauer und
Abwehrspezialist Captain Argus Monoe ausgedrückt hatte.
    Nach der gelungenen Befreiung der fünf Menschen, die die Gefangenschaft der Blues als einzige
überstanden hatten, hatte ich einen kurzen Hyperfunkspruch zur ESS-1 abgestrahlt und Rhodan und
Atlan über alle Einzelheiten der Aktion genau informiert. Um die Ortungsgefahr so gering wie nur
möglich zu halten, war dazu eine Mikrosonde verwendet worden, die im riesigen Gatas-Ozean
herumtrieb und ihre Position ständig änderte. Sie diente uns als Relais, das unsere mit minimaler
Energie abgestrahlten Signale verstärkte und stark gebündelt zur Station weiterleitete. Auf diese
Weise konnte höchstens die Sonde geortet werden, nicht jedoch unser Stützpunkt.
    Atlans Bestätigung war nur kurz darauf eingetroffen. Gleichzeitig forderte er uns auf, uns
ruhig zu verhalten und auf weitere Anweisungen zu warten, ehe der zweite Teil unserer Mission in
Angriff genommen werden sollte. Seitdem waren wir, wenn man von einigen sehr aufschlußreichen
Erkundungsausflügen absah, zur Untätigkeit verdammt, die mit jedem Tag unerträglicher wurde, bis
wir schließlich soweit waren, uns gegenseitig aus dem Weg zu gehen. Dann endlich, vor vierzehn
Tagen Standardzeit, war eine weitere Nachricht von Atlan und Perry Rhodan eingetroffen.
    Perry Rhodan hatte lediglich einige Symbolgruppen senden lassen, die nur wir verstehen
konnten.
    Wir hatten sie nach unserer Spezialkladde entschlüsselt. Es war noch nicht einmal ein
Rechengerät erforderlich gewesen.
    Rhodan hatte die Ankunft eines schnellen Kreuzergeschwaders gemeldet. Es sollte in das
Verth-System vorstoßen und den Anschein erwecken, als wollten die Terraner wieder einmal den
Versuch einer bewaffneten Fernaufklärung machen.
    Bei dieser Gelegenheit sollte ein präpariertes, robotgesteuertes Raumschiff so geschickt
abgeschossen werden, daß es in die Lufthülle des Planeten stürzen mußte.
    Insoweit glich der Plan jenem, den wir bei unserem Landemanöver verfolgt hatten. Das hatte
sich so gut bewährt, daß Rhodan anscheinend auf den Gedanken gekommen war, ein zweites und
ähnliches Experiment zu wagen; nur mit dem Unterschied, daß er diesmal nicht mit einem erbeuteten
Bluesraumer erschien, sondern offen mit

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