Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 021 - Strasse nach Andromeda

Titel: Silberband 021 - Strasse nach Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
seine Achse wirbelte und dann, wie von einer Sehne geschnallt, über die Schaltbank
schoß und mit dem Kopf gegen die andere Seite der Glockenkuppel prallte.
    Die Kuppel dröhnte und bebte, als wäre eine Bombe auf ihr explodiert.
    Tolots schwerer Körper krachte dumpf auf den Boden.
    Die Mutanten waren vor Entsetzen wie gelähmt. Aber während Sengus und Geckos Entsetzen vom
Schreck über den fürchterlichen Sturz des Haluters herrührte, galt Guckys Entsetzen der
wirklichen Gefahr.
    Langsam, wie in Zeitlupe, drehte er sich herum und starrte dorthin, wo die Terkonitkugel der
C-8 schwebte – schweben sollte.
    Das Beiboot war so spurlos verschwunden, als hätte es nie existiert, und, ohne daß er einen
Beweis brauchte, wußte Gucky, daß das gleiche mit der CREST II geschehen war.
    Obwohl eigentlich nichts von beidem stimmte …
    Icho Tolot stand fast so schnell wieder auf den Beinen, wie er gefallen war. Allerdings
verdankte er es nur seinem bereits vorher strukturell umgewandelten Körper, daß er noch lebte.
Ein Mensch wäre nach diesem Sturz niemals mehr aufgestanden.
    Wuriu Sengu faßte sich als erster wieder, und eigentlich nur deshalb, weil er das Ausmaß des
Unglücks noch nicht überschauen konnte.
    »Was war mit dem Schalter, Gucky? Du hast etwas geahnt, nicht wahr?«
    Gucky antwortete nicht. Er sah fasziniert auf Tolot, der abwechselnd mit der Rechten und
Linken seiner Langarme den Körper betastete. Nahm er die linke Hand dazu, dann schien alles
normal zu sein, benutzte er dagegen die rechte Hand, so hatte es den Anschein, als ginge sie
durch alles, was sie berührte, hindurch: durch die beiden mehr nach der Brust zu sitzenden
Sprung- und Laufarme, den fast ovalen Rumpf und die kurzen, säulenförmigen Beine. Dieser Eindruck
täuschte jedoch; in Wirklichkeit trat nicht die rechte Hand durch die anderen Körperteile
hindurch, sondern vielmehr bot die Hand keinem Körperteil einen Widerstand, es war, als bestünde
sie aus einem Gas, das die Konturen der Hand angenommen hatte.
    Endlich wurden auch Sengu und Gecko aufmerksam.
    »Was ist mit deiner Hand?« lispelte Gecko.
    »Das ist nicht meine Hand«, sagte Tolot. »Hier …«, er griff blitzschnell nach Gecko, und
zuerst sah es so aus, als würde er ihn mit einem Griff zu sich heranziehen, doch dann glitt seine
Hand durch den erschrockenen Mausbiber hindurch, »… sie sieht zwar so aus wie meine Hand,
sie bewegt sich auch nach meinem Willen wie meine Hand, aber sie ist nicht mehr als eine
Halluzination. Und das ist nicht einmal alles. Konnte ich vorher mittels meines Metabolismus alle
meine Glieder strukturell umwandeln, so macht meine rechte Hand jetzt eine Ausnahme.«
    Wuriu Sengu tastete die ›Hand‹ vorsichtig ab, während sein Blick sie zu durchleuchten
schien.
    »Wenn Sie von mir wissen wollen, Tolot, was das wirklich ist, so kann ich nur sagen, es ist
nichts Materielles, denn mit meinen Parasinnen kann ich nichts, absolut nichts erkennen. Aber es
ist auch keine Halluzination.« Er hob seine behandschuhte Rechte, die eben noch Tolots
immaterielle Hand betastet hatte. Die anderen erkannten einen feinen, mehlstaubartigen Überzug an
den Fingerkuppen. »Oder meinen Sie, eine Halluzination erzeugt Kälte?«
    »Was es auch immer sei«, meinte Gucky scheinbar pietätlos, »es ist nur halb so wichtig wie die
Tatsache, daß wir alle nicht mehr dort weilen, wo wir eigentlich zu sein hätten.«
    Die anderen blickten ihn verständnislos an.
    »Wie meinst du das?« fragte Sengu.
    »Seht hinaus, wenn ihr mir nicht glaubt!« Er wartete, bis die Erregung wieder abklang, dann
fragte er: »Nun, was sagt ihr dazu?«
    Tolots schnelldenkender Verstand begriff es als erster.
    »Wir sind nicht mehr in unserer Zeit. Das meinst du doch, Gucky?«
    »Es gibt keine bessere Erklärung, wenn man nicht annehmen will, die C-8 und die CREST II wären
gestartet.«
    »Wirklich, das ist unwahrscheinlich. Bleibt nur noch die Frage, ob du uns mit deinem Schrei
vorhin davor warnen wolltest?«
    Gucky nickte betrübt.
    »Ganz recht. Ich wollte euch warnen. Leider erkannte ich die Gefahr zu spät. Doch das ist
wahrscheinlich gleichgültig.«
    »Gucky!« rief Sengu strafend. »Ich muß doch sehr bitten! Mir jedenfalls ist unsere
jetzige Lage nicht gleichgültig. Vielleicht erklärst du uns einmal, wie du zu deiner seltsamen
Auffassung kommst!«
    »Ich tue es nicht gern«, sagte Gucky zögernd. »Denn es ist wirklich nichts Erfreuliches, was
ich euch zu

Weitere Kostenlose Bücher