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Silberband 021 - Strasse nach Andromeda

Titel: Silberband 021 - Strasse nach Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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bitte – ich denke an eine Aufpeitschung des
Selbsterhaltungstriebes; an eine Aktivierung des Willens zum Durchhalten – einfach dadurch,
indem wir so tun, als dächten wir nicht an die Aufgabe der CREST.«
    Der Major ballte die Fäuste, schüttelte sie voll Überzeugungskraft und sah sich lebhaft
um.
    »Spätzünder, wenn Sie nicht in einer Sekunde verschwunden sind, dann stelle ich Sie zum
Geschützreinigen ab«, brüllte der Erste Offizier.
    Major Curt Bernard ging. Rhodan lachte Tränen. Es war seit der Bruchlandung das erste
herzhafte Gelächter, das an Bord der CREST aufklang.
    Der ›Spätzünder‹ flüchtete durch den nächsten Verbindungsgang, hielt vorsichtig einen Fuß in
das Antigravfeld eines Lifts, holte tief Luft und sprang schaudernd in die Leere des
Schachtes.
    Er war – wie immer – zutiefst erleichtert, daß diese technische Einrichtung noch
funktionierte.
    »Eines Tages wird der Aufzug versagen«, überlegte Bernard. »Was dann? Ich werde abstürzen. Nur
das nicht! Lieber die Boote ausrüsten.«
    Zweitausend Männer, die besten Spezialisten der Solaren Flotte, ließen sich durch diese
Vorkommnisse nicht stören. Sie arbeiteten weiter an den Triebwerken und in anderen beschädigten
Sektoren des Schiffes.
    Nur noch wenige hundert Kilometer entfernt lohte die gelbrote Flammensäule. Der Planet Power
lag im Todeskampf.

7.
    Es wurden die härtesten achtundvierzig Stunden, seitdem die CREST II bemannt worden
war. Es gab keinen Raumfahrer, der nicht mit irgendwelchen Reparaturarbeiten beschäftigt gewesen
wäre. Wer in seiner Abteilung nicht gefordert wurde, half dort aus, wo Not am Mann war. Doch
diese schier übermenschlichen Anstrengungen angesichts des nahenden Verderbens machten sich
endlich bezahlt. Noch ehe die Frist verstrichen war, hatten die Techniker die Impulstriebwerke
des Flaggschiffes soweit repariert, daß ein Start riskiert werden konnte. Als der Kugelriese
unter dem Jubel der Männer vom Boden abhob, hatte sich die Auflösungsfront bis auf wenige
Kilometer genähert. Jede weitere Minute der Verzögerung hätte das Ende bedeutet.
    Unter höchster Beanspruchung der notdürftig instandgesetzten Triebwerke verließ die CREST die
Lufthülle Powers und ging in einer Entfernung von 90 Millionen Kilometern vom Zentrum des
Twinsystems in Warteposition. Alle Ortungsgeräte waren auf den Planeten gerichtet, dessen
Untergang sich in rasender Schnelle vollzog.
    Es war deutlich zu erkennen, wie sich ländergroße Brocken aus der Oberfläche lösten und, von
ungeheuren Magmaströmen getrieben, in das All hinausschossen. Von hier draußen war das
Transportfeld selbst, der mittlerweile erdteildicke orangerote Strahl, nicht zu sehen. Um so
deutlicher war jedoch das unaufhörliche Flackern und Blitzen im schmalen Zwischenraum zwischen
den beiden Sonnen, wohin die entstofflichte Materie gezogen wurde, zum eigentlichen
Transmitterpol. Von dort aus verschwand die Materie eines ganzen Planeten mit unbekanntem
Ziel.
    Mittlerweile nahmen die Reparaturarbeiten an Bord des Schiffes ihren Fortgang. Bert Hefrich
veranschlagte die Zeit, die bis zur völligen Wiederherstellung benötigt wurde, auf rund
zweihundert Stunden. Von da an sollte die CREST II wieder voll aktionsfähig sein, nur hatte sie
selbst dann noch nicht die geringste Aussicht, aus eigener Kraft die Heimatgalaxis zu erreichen.
Die Rettung mußte auf einem der übrigbleibenden sieben Planeten gefunden werden. Man wußte, daß
Twin eine Transmitterstation war, die mit den Energien zweier Sonnen arbeitete. Das Problem war,
den Schalter zu finden, mit dessen Hilfe der Transmitter in der gewünschten Richtung
eingeschaltet werden konnte.
    Rund zwei Tage nach dem Start war die Auflösung von Power beendet. Das letzte Stück
Planetenmaterie verschwand. Die empfindlichen Geräte der CREST II konnten jedoch keine
Veränderung der Schwerkraftverhältnisse feststellen. Obwohl ein ganzer Planet fehlte, war die
Gravitation in der Umgebung des Achterrings immer noch dieselbe. Es mußte einen Mechanismus
geben, der den Schwerkraftverlust ausglich und dem System weiterhin Stabilität verlieh.
    Im Raum zwischen den beiden Sonnen hörte es auf zu wetterleuchten. Scheinbar ruhig und
friedlich setzten die übrigen Planeten ihre Bahn fort. Niemand, der in diesem Augenblick Twin
anflog, hätte erkennen können, daß es hier vor kurzem noch acht Welten gegeben hatte.
    Einen Tag später war die CREST II wieder voll

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