Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 021 - Strasse nach Andromeda

Titel: Silberband 021 - Strasse nach Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
erklärte Rudo in einem letzten Versuch, Rhodan umzustimmen.
    »Ach! Tatsächlich? Ich bin aber dafür! Los, abschalten. Alles was etwas mit Hyperkraft zu tun
hat!«
    Eine Minute später fielen die leuchtenden Schutzschirme der CREST in sich zusammen. Das
schwere Abwehrfeuer verstummte. Es wurde plötzlich ruhig. Nur der leuchtende Kreis aus
verflüssigtem Gestein brodelte noch. Blutrote Gasschwaden stiegen empor, wurden von dem Sturm
erfaßt und davongewirbelt.
    »Na also!« sagte Icho Tolot nach weiteren zwei Minuten. Rhodan starrte gebannt nach vorn.
    Mehrere tausend Robotmaschinen standen reglos vor dem Todeskreis. Die letzten blauen
Strahlungsschauer erloschen. Schließlich nahmen die Maschinen Fahrt auf und verschwanden mit
hoher Geschwindigkeit im Dämmerlicht. Ihr Kurs führte sie zum Pol.
    Atlan war etwas fassungslos. Er blickte den Haluter an, als sähe er ihn zum ersten Male.
    Rudo meldete sich wieder. Er war die Verblüffung in Person.
    »Die – die Biester sind verschwunden, Sir«, stotterte er. »Die sind wohl von unseren
Feldern angelockt worden, wie?«
    »Wie schön, daß Sie es auch bemerken, mein Freund«, entgegnete Rhodan. »Würden Sie die
Liebenswürdigkeit haben, einen Shift zu schicken? Ja …? Das ist aber nett. Vielen herzlichen
Dank.«
    Atlan grinste. Wenn Rhodan in dieser Art zu sprechen begann, war er entweder mit seinen
Kräften am Ende angekommen, oder er fing erst an. Das hing ganz von den jeweiligen Umständen
ab.
    Der Flugwagen landete. Tolot legte sich auf die Ladepritsche; Atlan und Perry stiegen ein.
Wenig später wurden sie eingeschleust.
    Die führenden Offiziere und Wissenschaftler der CREST II hatten sich im Hangar eingefunden.
Rhodan blickte in Gesichter, die von den Anstrengungen der letzten Stunden gezeichnet waren. Nur
Mory sah so frisch aus, als wäre überhaupt nichts geschehen.
    Perry umarmte sie kurz. Zwischen diesen beiden Menschen genügte ein Blick zur
Verständigung.
    »Also noch achtundvierzig Stunden bis zur Startbereitschaft?« wandte er sich an Chefingenieur
Dr. Bert Hefrich. »Geht es nicht schneller?«
    »Der Tag auf Power hat dreißig Stunden, Sir. Wenn die nicht reichen, nehmen wir noch die Nacht
und die Mittagspause hinzu«, erklärte der ›Leitende‹ spitzfindig.
    Rhodan nickte ernsthaft.
    »Vergessen Sie nicht die Frühstückspause. Aber im Ernst – können wir die Reparaturen
nicht forcieren?«
    »Wir haben bereits alles aufgeboten, was aufgeboten werden kann«, lehnte Dr. Hefrich ab.
»Außerdem sind wir nach achtundvierzig Stunden bestenfalls bedingt flugtüchtig! Es tut mir
leid.«
    Rhodan wußte, daß dieser tüchtige Mann schon alles veranlaßt hatte. Es war zwecklos, noch
weiter zu reden.
    »Schön, finden wir uns damit ab. Oberst Rudo – lassen Sie die Beiboote startklar machen.
Stellen Sie Robotkommandos ab. Wenn uns die Auflösungsfront erreicht, ehe wir uns mit der CREST
absetzen können, müssen wir in den sauren Apfel beißen. Hauptzahlmeister …!«
    Major Curt Bernard trat vor. Sein schütteres Blondhaar war zerzaust. Kurzsichtig blinzelnd,
baute er seinen stämmigen Körper vor dem Großadministrator auf. Bernards rotgeränderte Wangen
zuckten. Wenn er eine militärische Haltung annehmen mußte, glich er stets einem verlegenen
Pinguin. Er war ein unverbesserlicher Zivilist mit zwei linken Händen, wie sich der cholerische
Erste Offizier einmal ausgedrückt hatte.
    Zu Bernards Eigenarten zählte überdies noch eine aufregende Belehrungssucht, die schon manchen
astronautischen Offizier an den Rand der Verzweiflung gebracht hatte. Bernard versuchte stets bei
Zornausbrüchen seiner Kollegen, ihr Verhalten psychologisch zu erklären. Er hatte an Bord den
Spitznamen ›der Spätzünder‹, weil er dazu neigte, charakterlich nicht ganz einwandfreie
Eigenarten anderer Leute mit einer zu spät eingetretenen Pubertät zu begründen.
    »Sir …?« sagte der Hauptzahlmeister schwitzend.
    »Räumen Sie Ihre Lager aus. Nahrungsmittel aller Art, Medikamente, Kleidungsstücke und was
sonst noch alles zu Ihrem Versorgungsplan gehört. Stopfen Sie die Beiboote voll bis zum Rande.
Wenn wir fliehen müssen, wollen wir wenigstens nicht auf alles verzichten.«
    Bernhard blinzelte heftiger.
    »Sir!« beschwor er Rhodan. »Wenn das die Männer bemerken, kommt es zu einer Katastrophe. Ich
denke an Meuterei. Es wäre psychologisch geschickter, die Verladung erst im letzten Augenblick
durchzuführen. Verstehen Sie

Weitere Kostenlose Bücher