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Silberband 022 - Schrecken der Hohlwelt

Titel: Silberband 022 - Schrecken der Hohlwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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freundlichen Gesicht verstand. Für einen
Uneingeweihten mochte der blitzende Nagezahn des Mausbibers alles andere als ein gutes Vorzeichen
sein.
    Dabei begann Gucky angestrengt zu denken und intensive Gedankenmuster auszusenden. Wenn der
andere auch nur die Spur einer telepathischen Begabung besaß, mußte er die Signale empfangen.
    Und das schien auch der Fall zu sein.
    Er wandte Gucky sein pfiffiges Gesicht zu; seine großen Augen waren weit geöffnet und kaum
noch oval. Die Fühler dazwischen, haarig und fein, streckten sich vor und begannen zu
vibrieren.
    Gucky spürte das Tasten in seinem Unterbewußtsein und bereitete sich darauf vor, einen
Mentalblock zu errichten. Es war nicht notwendig. Die Gedanken des Hypnos waren freundlich, doch
keineswegs aufdringlich und besitzergreifend. Vielmehr forschend. Aber es waren keine direkten
Fragen, die auf Gucky einströmten, sondern nur fragende Empfindungen.
    »Es muß doch eine direkte Verständigung möglich sein«, sagte Gucky zu Melbar und Tolot, ohne
seinen Blick von dem Hypno zu lassen. »Er denkt, aber gewissermaßen auf der falschen Wellenlänge.
Wenn es mir gelingt, seine Gedankensendung richtig einzufangen und zu ordnen, müßte ich ihn
verstehen.«
    »Wir verschwenden unsere Zeit«, sagte Melbar ungehalten. »Was hätte er uns schon zu
sagen?«
    »Das weiß ich nicht, aber auf jeden Fall hätten wir ihm einiges zu erzählen. Meinst du
nicht auch?«
    Kasom und Tolot widmeten ihre Aufmerksamkeit der näheren Umgebung. Unten lag die leblose
Geröllebene. Die CREST war immer noch am gleichen Platz. Rechts ruhte die kleinere Korvette,
deren oberer Pol die Höhle immer noch um zehn Meter überragte. Dahinter lag die Ruinenstadt, und
darüber spannte sich der gelbe Himmel.
    »Kannst du mich verstehen?« fragte Gucky laut, um die Stärke des Gedankenstoßes zu erhöhen.
»Antworte, wenn du mich verstehst. Gib mir ein Zeichen – richte dich auf.«
    Der Hypno zögerte einen Augenblick, dann richtete er sich auf.
    »Na also«, seufzte Gucky erleichtert auf. »Der erste Erfolg. Und nun versuche, deine Gedanken
zu intensivieren. Denke langsam und konzentriert. Nein, nicht so schnell. Und viel
konzentrierter.«
    Man sah dem Hypno an, daß er sich Mühe gab. Er hockte wieder auf seinen vier Gliedmaßen und
hatte alle Furcht verloren.
    Plötzlich empfing Gucky den ersten klaren Gedanken.
    »Seid ihr also wirklich zurückgekehrt?« fragte er.
    Für einen Moment war Gucky verwirrt, denn er glaubte, sich verhört zu haben, wenn man bei
dieser Art der Verständigung überhaupt von hören sprechen konnte. Aber die Frage wurde
wiederholt. Sie war deutlich und unmißverständlich. Der Hypno verwechselte sie mit jemand
anderem.
    Aber mit wem?
    Gucky beschloß, nicht um den Brei herumzureden. Er wollte die Wahrheit wissen, und er konnte
sie nur dann erfahren, wenn er selbst auch die Wahrheit sagte.
    »Wir sind das erstemal im gelben Teil des Planeten Horror«, sagte er laut, damit auch Melbar
und Tolot ihn verstanden. »Wir sind vorher noch niemals hier gewesen, also können wir auch nicht
zurückgekehrt sein. Mit wem verwechselst du uns?«
    Die Antwort war eine verwirrende Folge der verschiedensten Empfindungen. Es dauerte fast eine
Minute, ehe die Impulse wieder verständlicher wurden.
    »Die Herren – wir dachten, ihr wäret die Herren. Wir haben sie schon lange
zurückerwartet. Ihnen gehörte einst diese Welt. Wir wissen nicht, wie sie ausgesehen haben, aber
wir wissen, daß sie uns brauchten. Sie brauchten uns deshalb, weil sie nur denken konnten, aber
sie konnten weder fühlen, noch empfinden. Wir taten das für sie.«
    Gucky begann zu begreifen, was geschehen war. Gleichzeitig verstand er auch, warum die Hypnos
in die CREST eingedrungen waren. Es war kein böser Wille gewesen, sondern pure Nächstenliebe. Das
war kein Trost, sondern es machte die Situation nur noch schwieriger.
    »Ihr habt euch geirrt«, sagte er ruhig. »Ist es dir möglich, deine Freunde zurückzurufen?«
    »Ich habe es schon versucht. Es gelang mir nicht. Sie hören nicht auf mich, denn
ich bin nur Hajo Kuli.«
    »So, du bist also Hajo. Vielleicht kannst du uns helfen. Doch berichte von dem, was hier
geschah. Es gab einen Krieg?«
    »Das ist lange her, so lange, daß sich keiner von uns mehr daran erinnern kann. Auch
unsere Vorfahren nicht. Vom Krieg wissen wir nichts, auch nicht von den Herren. Wir leben in den
Städten und in den Gebirgshöhlen. Das Leben ohne die

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