Silberband 024 - Die Para-Sprinter
geführt hatten, mochten sie noch von
Eroberungsplänen geleitet worden sein, der zweite jedoch, den sie vorbereiteten, entsprach nicht
ihren eigenen Vorstellungen.
Die Methans unterlagen im ersten Krieg um die Galaxis gegen die Arkoniden und wurden aus der
Milchstraße verjagt. Als sie wieder auftauchten, geschah dies nicht aus eigenem Antrieb, sondern
auf Befehl der Meister der Insel, der geheimnisvollen Herrscher von Andromeda.
Wenn es vom soziologischen Standpunkt her als noch vertretbar erscheint, einen Krieg zwischen
Humanoiden und Maahks als unvermeidbar zu bezeichnen, ist es für den Naturwissenschaftler ein
Rätsel, wie es überhaupt zu einer solchen Auseinandersetzung kommen kann.
Jedes humanoide Volk, auch die Menschen, muß seinen Lebensraum mit geringen Abweichungen auf
Sauerstoffplaneten suchen. Alle Wasserstoffatmer bevorzugen dagegen Welten mit einer
Wasserstoff-Ammoniak-Atmosphäre. Allein dieser Unterschied zeigt, daß die lebenswichtigen
Interessen der beiden verschiedenen Lebensformen völlig andersgeartet sind.
Darüber war sich auch Grek-1, Kommandant des riesigen Maahkschiffes, im klaren. Er befand sich
innerhalb der Galaxis, um deren Besitz seine Vorfahren vor zehntausend terranischen Jahren
erfolglos gekämpft hatten. Er war hier, um eine Invasion der Meister der Insel vorzubereiten.
Der uralte Haß, den Grek-1 gegenüber den Arkoniden und ihren Stammvätern, den Akonen, empfand,
ließ sich nicht mehr ohne weiteres auf die Terraner übertragen.
Für die Menschen empfand Grek-1 inzwischen bereits so etwas wie schwache Sympathie, weil sie
nach seiner Ansicht unerschrockene Pioniere waren; Mitglieder eines jungen, unverbrauchten
Volkes.
Greks Sympathie war bei weitem nicht so groß, daß er seinen Auftrag vergessen und sich anderen
Plänen zugewandt hätte.
Grek-1 war mit seinem Schiff hierhergekommen, um den Weg für die Riesenflotten der Maahks frei
zu machen, die die Galaxis überschwemmen sollten.
Niemals zuvor in der Geschichte der terranischen Raumfahrt hatten sich zwei derart militärisch
starke Gruppen gegenübergestanden. Verglichen mit den Flotten der Blues in der Eastside der
Milchstraße, mit den Schiffen der Druuf oder den Raumern der Topsider, bildeten die Maahkverbände
eine fürchterliche Streitmacht – wenn sie erst einmal den Sprung in die Milchstraße
geschafft hatten.
Grek-1 zweifelte keinen Augenblick daran, daß dieser Sprung gelingen würde. Vor allem nicht
mehr, seit es ihm gelungen war, das Duplikat Tronar Woolvers bei den Terranern
einzuschleusen.
Nachdem Grek-1 sicher sein konnte, daß der Duplo sein Ziel erreicht hatte, war die Position
des gewaltigen Schiffes abermals geändert worden.
Das Schiff stand jetzt nur noch vierzig Lichtjahre von Kahalo entfernt, auf einer fiktiven
Verbindungslinie zwischen Kahalo und dem Sonnensechseck. Inmitten des Sternengewühls hatte Grek-1
einen roten Sternenriesen ausgesucht, der keine Planeten besaß. Der maahksche Raumer umflog die
Sonne in so enger Kreisbahn, daß er dicht an die flammende Korona herankam. Auf diese Weise wurde
eine Ortung unmöglich gemacht, denn der Riesenstern strahlte ununterbrochen so gewaltige Energien
ab, daß jede Ausstrahlung des Raumschiffes einfach davon aufgesogen wurde.
Nur die Maahks besaßen eine Möglichkeit, das ungeheure Kraftfeld des Sternes zu durchbrechen.
Mit ihren Hypersendern vermochten sie jederzeit Verbindung zu dem Duplo aufzunehmen.
Genau das hatte Grek-1 getan, als seine Ungeduld ständig angewachsen war.
Was immer passieren sollte, Grek-1 war an Bord seines Gigantraumers sicher. Nicht nur, daß er
sich der Beobachtung aller fremden Schiffe entzog, sein Schiff hätte auch im Falle einer Ortung
kaum vernichtet werden können.
Grek-1 rechnete damit, daß jeden Augenblick die Funkantwort des Duplo eintreffen würde. Je
nachdem, wie sie ausfiel, wollte der Kommandant weitere Schritte unternehmen.
Grek-1 würde tatsächlich eine Antwort erhalten. Jedoch nicht von dem Duplo, der narkotisiert
in der Klinik auf Kahalo lag, sondern von Rakal Woolver, der nur noch das Ziel kannte, seinen
Zwillingsbruder Tronar zu rächen.
Von der Antwort hing alles ab. Sie mußte so ausfallen, daß die Maahks sich
veranlaßt fühlten, ihren Agenten sofort zurückzurufen. Dabei schien es nahezu unmöglich, alle
Einzelheiten zu berücksichtigen und die Logiker der Maahks zu überlisten.
Voller Unbehagen dachte Perry Rhodan abermals daran, daß der Gegner
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