Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta
Terra habe ich den ersten Preis …«
»Ja, da haben Sie auch auf Robothasen geschossen«, erinnerte ihn Gucky verächtlich. »Immer so
peng … peng, und keiner schoß zurück. Sie werden sich wundern, wenn Sie die Gespenster hier
zu sehen kriegen.«
»Vorläufig wird nicht geschossen, und wenn, dann nur mit Paralysestrahlen«, sagte Rhodan mit
Nachdruck. »Ich möchte Verbindung aufnehmen, kein Blutbad anrichten. In meinen Augen ist der von
euch der Held, der das Gespräch mit den Mutanten einleitet. Ist das klar, Kasom, Fuxer?«
Fuxer nickte.
»Wenn es Mutanten sind«, sagte er.
Sie verließen den Shift durch die Schleuse.
Rhodan setzte sich hinter die Kontrollen der Bordgeschütze und ließ den Eingang gegenüber
nicht aus den Augen. Wie alle anderen in der geräumigen Kabine versäumte er dabei, den übrigen
Ruinen die notwendige Beachtung zu schenken.
Kasom sah sich aufmerksam nach allen Seiten um. Die Funkgeräte waren eingeschaltet. Jeder
konnte nun jeden verstehen und mit jedem sprechen. Das erforderte eine gewisse Disziplin, sonst
hätte man bei der Anzahl der Teilnehmer sein eigenes Wort nicht mehr verstanden.
Es war nichts zu sehen.
Kasom ging quer über die Straße auf das Gebäude zu. Gucky und Fuxer folgten ihm in einem Meter
Abstand. Vorsichtig wichen sie den riesigen Trümmerstücken aus, die ihnen den Weg
versperrten – und natürlich auch die Sicht.
So kam es, daß die Mutanten die Überraschung auf ihrer Seite hatten.
Sie stürmten aus der Seitenstraße und griffen die drei an.
Sekunden später waren sie bereits so nahe, daß Rhodan vom Shift aus nicht mehr das Feuer
eröffnen konnte. Gucky hätte sich zwar durch einen schnellen Teleportersprung in Sicherheit
bringen können, aber Flucht mißfiel ihm. Außerdem hätte er dann seine beiden Kameraden im Stich
lassen müssen.
Kasom riß die Waffe aus dem Gürtel, aber er feuerte nicht.
Die Mutanten waren nur mit Steinen und Metallstangen bewaffnet. Damit stürzten sie sich stumm
und in verbissener Wut auf den vermeintlichen Todfeind. An ihrer ganzen Haltung war zu erkennen,
daß sie Kasom, Fuxer und Gucky für jemand anders hielten.
Das war es auch, was Kasom zögern ließ, von der Waffe Gebrauch zu machen.
Die Schutzschirme der Kampfanzüge genügten.
Die Mutanten prallten gegen das unsichtbare Hindernis und blieben zunächst ratlos stehen.
»Alles in Ordnung«, sagte Kasom ruhig zu den anderen. »Sie kommen nicht an uns 'ran. Kein
Grund zur Beunruhigung. Mal sehen, was sie nun unternehmen.«
Der erste Angriff der Mutanten war zunächst abgeschlagen, aber schon Sekunden später folgte
der zweite. Er bewies, daß die Mutanten von einem Volk abstammten, das technisch auf der Höhe
gewesen war. Sie kannten die Struktur eines schützenden Energieschirms und wußten auch, daß er
unter Umständen wie feste Materie wirkte. Mit allen ihren Vor- und Nachteilen.
Es waren an die fünfzig Ungeheuer, die sich erneut auf Kasom, Fuxer und Gucky stürzten, doch
diesmal nicht, um sie selbst zu ergreifen, sondern nur, um die Schutzschirme abzudrängen. Und mit
den Schirmen ihre Träger.
Langsam aber sicher bewegte sich die ganze Gruppe auf den großen Eingang des Gebäudes zu.
»Sie tragen uns einfach weg«, sagte Kasom verblüfft. »Sie schleppen uns in ihr Versteck –
mitsamt den Schirmen.«
»Was bezwecken sie damit?« rief Fuxer wütend. »Sie können uns höchstens aushungern. Warum
wehren wir uns nicht? Wir könnten ihnen sogar davonfliegen.«
»Abwarten«, befahl Kasom und war Rhodan dankbar, daß er sich nicht einmischte. »Sie können uns
nichts tun, vielleicht erfahren wir, was sie von uns wollen und für wen sie uns halten.«
»Feine Gesellschaft«, stieß Gucky hervor und war froh, einen Schutzschirm um sich zu haben.
Die gräßlichen Gesichter waren keinen Meter von dem seinen entfernt und er vermeinte, ihren Atem
zu spüren. »Soll ich sie mal fliegen lassen?«
»Warte noch«, sagte Kasom. »Wenn es ernst wird, kannst du ihnen immer noch zeigen, was für ein
gewaltiger Kämpfer du bist.«
Gucky las in Kasoms Gedanken die Ironie, aber er verzichtete auf eine Entgegnung. Er hatte
genug damit zu tun, die Mutanten zu betrachten.
Wie eine riesige Traube schoben sie sich mit ihren Gefangenen in die Vorhalle des Gebäudes.
Rhodan fragte über Telekom:
»Alles in Ordnung?«
»Machen Sie sich keine Sorgen, Sir«, erwiderte Kasom. »Wir melden uns schon, wenn es brenzlig
werden sollte. Aber ich
Weitere Kostenlose Bücher