Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta

Titel: Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Es waren bizarr geformte Ungeheuer, Phantasiegebilde aus einem Angsttraum, zu Form erstarrte
Nebelschleier einer unwirklichen Welt.
    Guckys Hand begann zu zittern, der Lichtkegel wanderte hin und her.
    Als er wieder an die alte Stelle zurückkehrte, war der Spuk verschwunden.
    Gucky schaltete die Lampe aus.
    »Was war das?« fragte er benommen. »Lieber Himmel, was war das?«
    »Lebewesen«, gab Sengu zurück, den Daumen immer noch auf dem Feuerknopf seiner Waffe. »Sie
wohnen unter den Ruinen. Schrecklich!«
    »Lebewesen?« Gucky schüttelte sich. »Phantome waren das, Gespenster. Grauenhafte
Erscheinungen, die niemals Wirklichkeit sein können. Einige hatten keinen Kopf, andere waren weiß
und farblos – wahrscheinlich Albinos. Ich habe welche mit vier und acht Armen gesehen,
solche ohne Beine und andere wiederum mit zwei oder drei Köpfen. Ich glaube, wir haben uns das
alles nur eingebildet.«
    »Sie sind Wirklichkeit«, erinnerte ihn Sengu ernst. »Denke an die Impulse, die du aufgefangen
hast.«
    Gucky lauschte in sich hinein, dann schüttelte er den Kopf.
    »Ich empfange nichts mehr. Entweder bin ich wirklich verrückt, oder sie können ihr Gehirn
abschirmen. Ist dir aufgefallen, daß nicht eins der Wesen wie das andere aussah? Als ob wir eine
Mischung aus tausend verschiedenen Völkern vor uns hätten.«
    »Mutationen«, vermutete Sengu. »Natürlich, es müssen Mutationen sein. Sie leben seit
Generationen in der Strahlenflut. Der Genkode muß sich da ja verändern. Deshalb wirkten sie so
furchtbar und unwirklich.«
    »Wir müssen sie näher kennenlernen, Sengu. Ich habe eine Idee – der Deflektor! Wir machen
uns unsichtbar, dann können sie uns nicht entdecken. Wir teleportieren und machen uns dann
unsichtbar.«
    Sengu zögerte. Aber dann nickte er und gab Gucky die Hand.
    Der Mausbiber wußte, daß er sich auf ein gewagtes Spiel einließ. Aber immerhin bot der
Spezialanzug mit seinem Energieschirm Schutz gegen fast jeden Angriff. Außerdem – wenn man
sich unsichtbar machen konnte, war die Gefahr der Entdeckung noch geringer.
    Unwillkürlich suchte seine Hand, in der er die Lampe hielt, den Kontrollschalter für den
Deflektor. Eine Umdrehung würde genügen, und er war unsichtbar.
    Er konzentrierte sich auf das unterirdische Gewölbe, in dem die Maschinen standen, dann sprang
er mit Sengu. Es war hell, als er wieder sehen konnte. An der gewölbten Decke brannten lange
Reihen von Lampen. Darunter standen die Maschinen- und Generatorenblöcke – auch in langen,
schier endlosen Reihen. An den Wänden waren Bildschirme – dunkel und verstaubt. Man sah
ihnen an, daß sie schon lange außer Betrieb waren.
    Ganz am anderen Ende des Ganges waren hohe, hagere Gestalten. Sie bewegten sich seitwärts und
verschwanden.
    »Sie haben uns gesehen«, flüsterte Gucky. »Machen wir uns unsichtbar.«
    Er schaltete den Deflektorschirm ein und sah, daß Sengu es ebenso machte.
    Doch die aufleuchtenden Warnlampen der Kontrollen zeigten ihnen, daß irgend etwas
schiefgegangen war. Beide Deflektoren versagten!
    Das konnte kein Zufall sein. Die Mutanten mußten die technische Möglichkeit besitzen,
Deflektoren unwirksam zu machen.
    Es kam Gucky nicht zu Bewußtsein, wie unsinnig seine Überlegung sein mußte. Selbst wenn die
Fremden eine solche Möglichkeit gehabt hätten, wäre diese schnelle Reaktion absolut
unwahrscheinlich gewesen. Die Mutanten konnten überhaupt nicht damit rechnen, daß die
Eindringlinge Deflektoren besaßen.
    Was immer auch geschehen war, Sengu und Gucky standen einigermaßen verdutzt in der
Maschinenhalle unter den grellen Lampen. Von allen Seiten näherten sich die grauenhaftesten
Monstrositäten, die sie je in ihrem Leben gesehen hatten. Und der einzige Ausweg war nur schnelle
Flucht.
    Aber damit wartete Gucky noch.
    Er wich bis zur Wand zurück und wartete, bis Sengu neben ihm stand. Mit freiem Rücken konnte
er sich auf den Hauptkorridor konzentrieren, ohne die abzweigenden Gänge beachten zu müssen. Wenn
jetzt jemand angreifen wollte, konnte er nur aus einer Richtung kommen – und in dieser
Richtung paßte Gucky auf.
    Gucky entschloß sich dazu, Kontakt mit Rhodan aufzunehmen. Nachdem er den Sender auf die
richtige Frequenz einjustiert hatte, rief er:
    »Perry, melde dich! Oder irgend jemand …«
    »Gucky!« Es war Tolots Stimme, erleichtert und überrascht zugleich. »Wir haben uns schon
Sorgen gemacht …«
    »Aber doch nicht um mich!« unterbrach

Weitere Kostenlose Bücher