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Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta

Titel: Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Berg Nacht herrschte. Die Bewohner hielten sich nicht an das, was draußen an der Oberfläche
vor sich ging. Vielleicht hatten sie bereits die Verbindung zu ihr verloren; im Gegensatz zu den
Mutanten.
    »Dreihundert Jahre sind eine lange Zeit«, meinte Gucky, als er stehenblieb, um die Veränderung
des Korridors in sich aufzunehmen. Der Korridor mündete in eine breite, hellerleuchtete
Straße.
    In der Mitte blitzten elektronische Leitschienen, aber kein Fahrzeug war zu sehen. In
regelmäßigen Abständen hingen Lampen über der Fahrbahn. Rechts und links waren breite
Transportbänder für Fußgänger, aber auch sie standen still. Die Wände der Straße – oder des
Tunnels, wenn man wollte – waren glatt wie Hauswände. Es gab Öffnungen und Fenster, aber aus
ihnen drang kein Licht.
    Eine schlafende Stadt, im Hohlraum eines Berges, der eine Insel in einem längst
ausgetrockneten Meer war … Draußen eine Welt voller Strahlung und hier drinnen eine Welt, in
der man des Nachts ruhig schlafen konnte, eine Welt ohne …
    Gucky sah auf den eingebauten Strahlenmesser.
    Ja, eine Welt ohne Strahlung.
    Und eine Welt voller Atemluft und Wärme – erträglicher Wärme.
    Gucky duckte sich unwillkürlich, als er das torpedoförmige Fahrzeug heranschießen sah. Es war
im Dunkel der künstlichen Nacht aufgetaucht und kam in seine Richtung. Vorn am Bug brannte ein
helles Licht, ein Scheinwerfer. Damit wurde die Straße in ihrer ganzen Breite in strahlende
Helligkeit getaucht.
    Das Innere des Wagens war dunkel. Gucky erkannte nur zwei schlanke Schatten, ohne die Form
ausmachen zu können. Ihre Gedanken waren stark und konzentriert. Sie dachten beide an den
Fremden, der in ihr unterirdisches Reich eingedrungen war und den es unter allen Umständen zu
stellen galt.
    Es waren Gedanken voller Haß und Rache, wie jene der Mutanten.
    Es gab also in dieser Hinsicht keinen Unterschied zwischen ihnen.
    Sekunden später war der Wagen verschwunden. Sein Eindringen war also nicht unbemerkt
geblieben, wußte der Mausbiber nun. Vermutlich gab es automatische Beobachtungskameras, die ihn
verraten hatten. Gucky wanderte weiter. Er hoffte, daß er einem einsamen Bewohner der Stadt
begegnen würde, den er vorsichtig und unbemerkt beobachten konnte. Mehr wollte er nicht. Sein
einziger Wunsch war, endlich zu erfahren, wie die Fremden aussahen.
    Die Illusion, in einer wirklichen Stadt unter freiem Himmel einherzuwandern, war so
vollkommen, daß Gucky fast die Sterne vermißte. Die Hauswände rechts und links der Straße trugen
gleichzeitig auch die Decke, die sich über die Straße spannte. Alle Hohlräume dieser
unterirdischen Welt waren aus dem Urgestein herausgebrannt worden, und zwar vor sehr langer
Zeit.
    Von weiter vorn hörte Gucky plötzlich ein Geräusch.
    Im ersten Augenblick wollte er teleportieren, aber dann überlegte er es sich anders. Wenige
Meter von seinem augenblicklichen Standort entfernt befand sich in der Hauswand eine Nische. Er
sprang hinein und stellte fest, daß kein Licht in sein Versteck drang. Von hier aus konnte er die
ganze Straße beobachten, ohne selbst gesehen zu werden.
    Er lauschte und wartete gespannt.
    Das Geräusch kam nur langsam näher. Es war schlecht zu definieren, aber auf keinen Fall
handelte es sich um ein Fahrzeug. Es hörte sich vielmehr nach Schritten an.
    Und dann erblickte Gucky fünf Gestalten, die in einer Art Postenkette mitten auf der Straße
gingen, in den Händen schwere Energiestrahler.
    Ihre Gedankenimpulse waren stark und deutlich. Sie suchten den Eindringling.
    Aber die Gedankenmuster waren bekannt, genauso bekannt wie sie selbst.
    Gucky sah sie, und in der gleichen Sekunde flammte die Erinnerung an sie auf – und er
wunderte sich gleichzeitig, daß er die Fremden sehen konnte.
    Sie waren ungemein schlank und dünn. Ihre Körper erinnerten an Pfähle, farblos und wie dünne
Rüssel. Wie Rüssel wirkten auch die drei überall beweglichen Beine, auf denen sie sich bewegten.
Sie besaßen zwei schlauchartige Arme mit feingliedrigen Händen, in denen sie die Waffen
hielten.
    Der Hals war ein dünner Schlauch von dreißig Zentimeter Länge, an dessen oberem Ende der nur
faustgroße Kopf saß, in dem drei Augen funkelten.
    Laurins!
    Gucky erinnerte sich:
    Die Laurins waren Wesen, die dank eines sogenannten Flexo-Organes die Fähigkeit besaßen, sich
unsichtbar zu machen.
    Den Terranern war es vor knapp dreihundert Jahren gelungen, ein Gegenmittel zu

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