Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta
Raumschutzanzug. Doch man hatte eine bessere Lösung des Problems
gefunden. Greks luxuriös ausgestattetes Appartement enthielt eine besonders präparierte
Kommunikationskabine. Die größte Wand dieses Raumes bestand aus Panzerglas und war gleichzeitig
eine Trennwand vom Besucherraum. Mikrophone und Lautsprecher ermöglichten eine ausgezeichnete
Verständigung.
Nach der Begrüßung nahmen alle Anwesenden Platz; die Menschen in bequemen Sesseln, der Maahk
in einem stabilen Schalengebilde. Nur Icho Tolot blieb stehen. Der Haluter hätte einen speziellen
Sessel aus Terkonitstahl benötigt. Es war klar, daß man nicht alle Räume mit einem solchen
Sitzmöbel ausstatten konnte. Außerdem machte es Tolot nichts aus, stundenlang unbeweglich zu
stehen.
Perry Rhodan wußte, daß Greks Räume mit den Bildschirmen des Schiffes verbunden waren. Der
Maahk konnte die Vorgänge außerhalb der CREST II fast ebensogut verfolgen wie der Kommandant in
der Zentrale. Folglich wußte er über das Auftauchen des Mobys Bescheid. Niemand brauchte zu
raten, welches Thema er anschneiden würde.
»Also!« sagte Rhodan, nachdem er Grek-1 eine Weile gemustert hatte. »Was halten Sie
davon?«
»Mit einer ähnlichen Maßnahme hatte ich gerechnet«, erklärte der Maahk. »Nur konnte ich nicht
ahnen, daß die Meister der Insel einen so wirksamen Trumpf bereithielten.«
Er schwieg eine Weile. Seine starken Tentakel zuckten nervös hin und her. Bei einem Wesen wie
Grek-1 wollte Nervosität etwas heißen! Unvermittelt und erschreckend nüchtern sagte er dann:
»Das ist der Anfang vom Ende!«
Rhodans Haltung versteifte sich. Fragend blickte er den Maahk an. Doch aus dem, was bei Grek-1
Gesicht genannt werden konnte, war nichts herauszulesen.
»Nicht, was Sie jetzt vielleicht annehmen«, fuhr der Maahk fort. »Ich glaube nicht, daß die
Meister der Insel wissen, wer nach Andro-Beta eingedrungen ist. Für sie genügt es, daß sie die
Ereignisse nicht durchschauen können. Bedenken Sie bitte, was alles geschehen ist!
Unbekannte Raumschiffe dringen in den Zwergnebel ein. Sie rufen Unruhe hervor. Eine Zeitlang
sieht es so aus, als wären die Fremden wieder abgezogen. Das Ablenkungsmanöver Lordadmiral Atlans
war den Umständen entsprechend genial. Doch die Twonoser bleiben mißtrauisch und durchkämmen
systematisch die Zwerggalaxis, da sie aufgrund der Ortung der Frachtraumer wissen, daß mehrere
fremde Einheiten in ihren Lebensbereich eingedrungen sind. Doch auch diese Suche bleibt
erfolglos. Zuletzt macht sich die Wachautomatik auf Destroy bemerkbar und meldet das Auftauchen
von fremden Raumschiffen. Die Meldung ergeht nicht nur an die Zentrale der Twonoser, die sofort
eine Flotte hierher entsandten, sondern auch an die Meister der Insel. Was schließt man daraus?
Man muß annehmen, daß man sich auf die Twonoser nicht mehr verlassen kann. Entweder haben sie als
Bewacher versagt – oder aber sie arbeiten gegen ihre Herren.
Solche Schlußfolgerungen genügen für die Meister der Insel. Sie haben sich niemals auf das
geringste Risiko eingelassen. Wenn etwas nicht sofort durchschaut werden konnte, wurde es
vernichtet.«
»Aha!« Rhodans Stimme klang dumpf. »Diese Herren verlieren also die Nerven.«
»Sie irren sich!« erwiderte Grek-1 kalt. »Sie irren sich gründlich. Derartige Dinge gehören
zum üblichen Repertoire der Herrscher Andromedas. Anders haben sie niemals gehandelt, egal ob mit
oder ohne Berechtigung. Sie setzen sich niemals ›Läuse in den Pelz‹, wie Ihre Leute so treffend
sagen würden. Die Lage in Andro-Beta ist verworren, darum werden die Bewacher vernichtet. Das ist
eine normale Strafexpedition. Allerdings bedeutet sie nicht allein für die Twonoser das Ende,
sondern auch für uns. Soweit ich das beurteilen kann, wird selbst der kleinste und verlassenste
Planet Andro-Betas zerstört werden.«
»Einen Augenblick, Grek-1!« Atlan hob die Hand. Er war blaß geworden. Aber sein Gesicht wirkte
entschlossen. »Ein Moby allein kann nicht eine ganze Zwerggalaxis verwüsten, selbst wenn er einer
sich auflösenden Sonne gleicht!«
»Ich gebe Ihnen recht, Lordadmiral. Aber ich kenne die Meister der Insel besser als Sie. Ich
weiß, daß sie keine halben Maßnahmen treffen. Was ich Ihnen jetzt sage, entspringt nur logischen
Überlegungen. Beweise kann ich Ihnen noch nicht geben. Aber ich bin überzeugt, daß ich richtig
gefolgert habe.
Wir sehen nur einen Moby in Aktion. Aber alle anderen werden
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