Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta
Woolver schaltete seinen Translator auf volle Lautstärke.
»Wenn ihr euch nicht sofort aus dem Gebäude zurückzieht, vernichten wir alle wichtigen
Maschinen«, rief er den Twonosern zu.
Die Rotrüssel blieben stehen und beratschlagten.
»Wer seid ihr?« fragte schließlich ihr Anführer.
»Wir sind Besatzungsmitglieder des Raumschiffes, das in eurer Etage steht«, erklärte Rakal
Woolver. »Geht hinaus und sagt euren Befehlshabern, daß sie die Kämpfe gegen die Blaurüssel
einstellen sollen. Wir waren es, die die Energieversorgung in der Mitteletage zum Erliegen
brachten. Wir werden nicht zögern, hier ebenso zu verfahren, wenn diese Verteilerstation nicht
geräumt wird.«
Die Rotrüssel diskutierten heftig miteinander, ehe sie sich zurückzogen.
»Haltet die Stellung«, sagte Tronar Woolver zu den beiden anderen. »Ich will versuchen, Perry
Rhodan zu erreichen.«
»Beeilen Sie sich«, empfahl ihm Tolot. »Die Kolonne sitzt vor dem Torbogen dieser Halle fest.
Die Rotrüssel haben eine Energiekanone aufgefahren und damit das Tor wirkungsvoll
abgeriegelt.«
»Sie werden sich wundern«, sagte Tronar, dann entmaterialisierte er. Sein Körper wurde neben
einer Leuchtsäule außerhalb der Kuppel substantiell.
Mindestens hundert erregte Rotrüssel hatten die Station umringt. Tronar konnte die Stelle
sehen, an der Tolot das Gebäude ›betreten‹ hatte. Der Haluter hatte sich wie ein Geschoß durch
die Außenmauer gebohrt. Ein riesiges Loch, das ungefähr die Umrisse von Tolots Körper besaß,
zeugte vom gewaltsamen Eindringen des Haluters.
Bevor die Rotrüssel auf ihn aufmerksam wurden, sprang Woolver abermals. Er benutzte die
Leitungen, die von Leuchtsäule zu Leuchtsäule führten. So erreichte er bald den Torbogen. Wie
Tolot berichtet hatte, war dieser von Rotrüsseln besetzt. Tronar zählte mindestens sechzig
Twonoser, die eine größere Waffe aufgebaut hatten. Das mußte die Energiekanone sein, von der
Tolot gesprochen hatte.
Woolver überlegte fieberhaft. Unmittelbar vor dem Torbogen befand sich eine weitere
Leuchtsäule. Der Mutant zog seinen Strahler. Er fädelte sich in die unterirdische Leitung ein und
sprang. Wie erwartet, kam er direkt beim Torbogen an. Ohne eine Sekunde zu zögern, hob Woolver
die Waffe und zielte gegen die Kanone. Die Twonoser entdeckten ihn im gleichen Augenblick, als er
den ersten Schuß abgab. Ein paar schrien auf, die anderen griffen zu ihren Waffen. Woolver jagte
eine Serie von Schüssen in Richtung der Kanone, dann benutzte er das nächste Impulsecho und
verschwand.
Die Twonoser umringten ihre nutzlos gewordene Waffe und schrien vor Wut und Enttäuschung.
Inzwischen war der Mutant bereits wieder auf der anderen Seite des Torbogens aufgetaucht. Woolver
überzeugte sich, daß er jetzt innerhalb einer kleinen Halle war. Meilen von seinem Standort
entfernt sah Tronar Woolver drei Gebäude. Von dort aus führte eine Straße direkt zum
Torbogen.
Während Woolver seine Umgebung beobachtete, tauchten aus Bodenlöchern und hinter
Kristallbrocken die Haushaltsverbrecher und ihre terranischen Verbündeten auf.
»Das Tor ist frei!« schrie Woolver. »Ihr müßt euch beeilen.«
Er konnte das Triumphgeheul der Männer hören. Die Flüchtlinge beschleunigten ihr Tempo. Melbar
Kasom erreichte den Imarter als erster. Seine Augen funkelten unternehmungslustig.
»Haben Sie diese verdammte Kanone erledigt?« erkundigte er sich.
»Natürlich«, bestätigte Tronar. »Aber es gibt immer noch sechzig bewaffnete Rotrüssel in der
Nähe des Torbogens.«
Kasom rannte weiter. Rhodan kam neben Woolver an. Mit knappen Worten schilderte der Mutant,
was in der Verteilerstation geschehen war.
Atlan tauchte auf. Das Gesicht des Arkoniden war gerötet. Tronar sah einige Terraner mit einer
Gruppe von Haushaltsverbrechern auf den Torbogen zustürmen. Bevor die ersten Schüsse fielen,
verloren die Rotrüssel die Nerven. Der Anblick der angreifenden Fremden mußte sie in Panik
versetzt haben. Als Melbar Kasom an der Spitze der Angreifer den Torbogen erreichte, fand er nur
noch die ausgeglühte Energiekanone vor.
Als Garko der Starke persönlich im Gefangenenlager erschien, ahnte John Marshall,
daß etwas Entscheidendes geschehen war. Er zögerte, die Gedanken des Weißrüsselanführers nach dem
Grund für dessen Ankunft zu durchforschen. Garko der Starke blieb am Eingang stehen. Storkeet kam
zu dem ungeduldig wartenden Marshall und sagte: »Er will Sie
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