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Silberband 028 - Lemuria

Titel: Silberband 028 - Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nicht geringer, als die Raumfahrer nacheinander in der
Hangarschleuse landeten. Obwohl noch kein Angriff erfolgt war und nichts darauf hindeutete, daß
sie eine Falle betraten, ahnte der Major, daß es noch zu Komplikationen kommen würde.
    Gucky sagte: »Ich kann keinerlei Mentalströmungen feststellen. Das Schiff scheint tatsächlich
von der gesamten Besatzung verlassen worden zu sein.«
    Redhorse atmete auf. Seine Furcht schien unbegründet zu sein. Es war nur noch eine Frage der
Zeit, bis eines der größten Geheimnisse der Meister der Insel sich in den Händen der Terraner
befinden würde: die Multiduplikatoren.
    Major Don Redhorse wußte nicht, daß hinter einer meterdicken Stahlwand, nur zehn Schritte von
ihm entfernt, ein Tefroder kauerte und jede seiner Bewegungen über ein Spezialgerät
verfolgte.

5.
    Sechsunddreißig öffnete den Wandschrank und nahm die Rückwand heraus. Er trug
bereits den Antiparahelm, der verhindern würde, daß seine Bewußtseinsströmungen von Fremden auf
paranormalem Weg erkannt wurden.
    Ko-Antin arbeitete ohne Hast. Er wußte, daß die Haluter, sobald sie an Bord der SUSAMA
anlangten, sich in erster Linie um die Maschinenanlagen kümmern würden. Es war fraglich, ob auch
nur eines dieser Wesen den Mannschaftskabinen Aufmerksamkeit zollen würde.
    Sechsunddreißig lächelte bei dem Gedanken an Ko-Antin 201. Den Kommandanten hatte das
plötzliche Zusammentreffen mit einem anderen Duplikat von Ko-Antins Originalkörper offensichtlich
schockiert. Das bewies, daß er bisher selten oder überhaupt nicht mit anderen Duplos Ko-Antins
zusammengekommen war.
    Sechsunddreißig kam häufig mit anderen Ko-Antins zusammen. Die Begegnungen mit Männern, die
sein Aussehen besaßen, seine Intelligenz und seinen Charakter, waren für Sechsunddreißig bereits
Routine geworden. Er hatte aufgehört, dem Vorhandensein der Duplos eine Bedeutung beizumessen,
denn das war die einzige Möglichkeit, einen klaren Verstand zu bewahren. Die Reaktion von
Ko-Antin Nummer Zweihunderteins bewies, wie gefährlich es war, das Problem der Duplos
gefühlsmäßig zu beurteilen.
    Die Rückwand des Schrankes mit sich ziehend, zwängte sich Ko-Antin in sein Versteck.
    Ein dramatischer Mann, dieser Ko-Antin Zweihunderteins, dachte Sechsunddreißig.
    Wenn ich noch einmal mit Ihnen zusammentreffe, werde ich versuchen, Sie zu
töten.
    Sechsunddreißig lachte. Hoffentlich ließ sich der Kommandant der SUSAMA nicht so beeindrucken,
daß er Fehler beging, wenn die Fremden an Bord kamen. Sechsunddreißig hatte den Tod von sieben
Ko-Antins miterlebt, die ihre Aufgabe nicht hatten bewältigen können. Sechsunddreißig hatte der
Hinrichtung eines Ko-Antin-Duplikats beigewohnt, aber zu seinem Erstaunen hatte es ihn nicht
berührt, als Vierundachtzig zusammengebrochen und gestorben war.
    War es nicht seltsam, daß er von allen Ko-Antins der härteste zu sein schien? Wie war es
möglich, daß Duplikate des gleichen Körpers sich verschieden entwickeln konnten? Lag es an der
Umwelt, an den Erlebnissen, oder an der gesammelten Erfahrung?
    Sechsunddreißig verschloß sorgfältig die rückwärtige Schrankwand. Er kauerte in seinem dunklen
Versteck und dachte nach. Mit Hilfe seiner Spezialgeräte hätte er das Prisenkommando der Haluter
beobachten können, doch das hatte noch Zeit.
    Ob Kommandant Ko-Antin wußte, daß die Duplikatorschablone von Ko-Antins Originalkörper an Bord
der SUSAMA aufbewahrt wurde? Ob er wußte, daß die Multiduplikatoren jederzeit Hunderte von
Ko-Antins ausstoßen konnten, wenn Zweihunderteins und Sechsunddreißig sterben sollten?
    In diesem Augenblick entstand im Gehirn von Sechsunddreißig ein verwegener Plan. Wenn die
Verwirrung an Bord der SUSAMA am größten war, konnte er versuchen, die Schablone der atomaren
Zellstruktur von Ko-Antins Körper zu stehlen und zu vernichten.
    Das war die Chance für alle Ko-Antins, zu individuellen Persönlichkeiten zu werden.
    Je länger Sechsunddreißig nachdachte, desto entschlossener wurde er. Ihn würde man bestimmt
nicht verdächtigen, denn von allen Duplikaten Ko-Antins galt er als das zuverlässigste.
    Arrek beugte seine fette Gestalt nach unten, als wollte er einen Kniefall machen.
Da es innerhalb des Verstecks in den Maschinenräumen mehr als eng war, stieß er dabei gegen
Kommandant Ko-Antin.
    »Was machen Sie da?« erkundigte sich Ko-Antin unfreundlich. »Können Sie sich nicht wenigstens
so lange ruhig verhalten, bis wir die

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