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Silberband 028 - Lemuria

Titel: Silberband 028 - Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Andromeda-Galaxis
geschleudert.
    Er hörte Tronar sagen:
    »Das war merkwürdig.«
    »Was?«
    »Die Transition. Als wir mit der CREST den unfreiwilligen Transport zur Milchstraße
vollführten, verloren wir trotz 5-D-Absorber und Injektionen das Bewußtsein. Doch diesmal war
davon nichts zu merken. Im Gegenteil. Selbst unsere Absorberinjektionen zeigten eine andere
Wirkung, als wir sie bisher gewohnt waren.«
    Rakal lachte.
    »Die Meister benutzen Transmitter seit langer Zeit«, gab er zu bedenken. »Es sollte mich
wundern, wenn sie nicht schon längst ein Mittel entdeckt hätten, um die Wirkung eines Sprungs zu
dämpfen.«
    »Hm«, machte Tronar. »Wahrscheinlich richtig. Auf jeden Fall bin ich froh, daß es so leicht
ging. Was jetzt?«
    »Wir müssen uns mit der Umgebung vertraut machen«, entschied er. »Dieser Raum hier ist
unsicher. Zu eng. Der Kerl muß über uns stolpern, wenn er nicht die ganze Zeit über
stillsitzt.«
    Er trat an die Stelle der Wand, an der er vorhin die Tür beobachtet hatte. Als er sein
Schirmfeld ausschaltete, tat sich die Öffnung vor ihm auf. Er blickte in einen breiten, kurzen
Gang, der zu beiden Seiten auf ein Schott stieß. Zum erstenmal kam Rakal der Verdacht, daß das
Schiff, in dem sich sich befanden, ungewöhnlich klein war.
    »Wir warten hier«, ordnete er an. »Der Meister wird irgendwann zurückkommen. Vielleicht können
wir bei der Gelegenheit einen Blick durch eines der beiden Schotts werfen.«
    Sie schalteten den Antigrav an. Die Wirkung des künstlichen Schwerefeldes hob sie ein paar
Zentimeter vom Boden ab. Es war keine allzu bequeme Lage, aber sie verhinderte, daß unter ihrem
Gewicht Abdrücke in dem schweren Teppich entstanden, der den Gangboden bedeckte.
    Nach zwanzig Minuten kehrte der Meister zurück. Er kam durch das Schott, das zur rechten Hand
der Tür lag. Die schwere Metallplatte schwang weit auf, und Rakal erhaschte einen Blick in einen
kleinen, mit Instrumenten vollgepfropften Raum.
    Der Meister wirkte wie ein Mann mit ernsten Sorgen. Während er den Gang entlangschritt, hielt
er den Blick nachdenklich auf den Boden gerichtet. Rakal empfand einen leisen Schauder bei dem
Gedanken, auf so geringe Entfernung einem jener Mächtigen gegenüberzustehen, die das gewaltigste
Sternenreich beherrschten, von dem intelligente Wesen jemals gehört hatten; die unerbittlich und
mit tödlicher Zielbewußtheit andere Völker verpflanzten oder vernichteten, wie es in ihre Pläne
paßte; für die planetarische Zivilisationen nichts weiter als ein bunter Stecknadelkopf waren,
den man zur Markierung einer Karte benutzte und nach Gutdünken hin- und herschob.
    Der Meister trat durch die Tür, die sich bereitwillig vor ihm öffnete, in seinen Wohnraum.
Rakal war sicher, daß er nichts von ihrer Anwesenheit wußte, obwohl er nicht hätte sagen können,
was ihm diese Gewißheit gab.
    »Es sieht so aus, als wäre er allein an Bord«, sagte er zu Tronar. »Der Raum dort vorne sieht
mir so aus, als enthielte er einen Haufen von automatischen Geräten. Eines davon könnte
aufmerksam werden, wenn wir das Schott zu öffnen versuchen. Wir sehen uns lieber hinten um.«
    Er hatte die Unterscheidung zwischen ›hinten‹ und ›vorne‹ völlig willkürlich getroffen, aber
die Folge zeigte, daß sie richtig war. Das Schott zur Linken der Tür besaß den gleichen
Mechanismus wie alle Zu- und Ausgänge, denen Rakal auf Kahalo oder an Bord dieses Schiffes bisher
begegnet war. Es schwang zur Seite, als er den Feldschirm ausschaltete und sein Körper das
ausgesandte Ultraschallsignal reflektierte. Sie betraten einen matt erleuchteten Raum, in dem
schwere Aggregate in jener Art und Weise untergebracht waren, die typisch für Raumschiffe ist.
Die Maschinen klebten entweder an den Wänden, oder sie waren an Decke und Fußboden oder zwei
gegenüberliegenden Wänden in kreisförmige Halterungen eingepaßt. Auf diese Weise war ihre
Standfestigkeit unabhängig von der Richtung künstlicher oder natürlicher Gravitationsfelder.
    Ein leises Summen ging von den Geräten aus. Rakal erkannte mehrere kleine Fusionsgeneratoren
und eine Serie von Projektoren, die für die Erzeugung von Hüllfeldern für den Linearflug sorgten.
Das Schott, durch das sie gekommen waren, lag nahe der rechten Wand des Raumes. Rakal nahm an,
daß der Gang zwischen den beiden Schotts sich dicht unter der Außenhülle des Schiffes dahinzog.
Die Dimensionen der Aggregatehalle gaben ihm einen Hinweis

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