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Silberband 028 - Lemuria

Titel: Silberband 028 - Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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würde er zu einem Rebellen werden wie etwa Sechsunddreißig und andere Duplos. Dazu war
er zu vernünftig.
    Im Inneren des Duplikators entstand ein schleifendes Geräusch und lenkte Arrek von seinen
Gedanken ab.
    Ein grotesk aussehendes Wesen schwankte aus der Anlage. Es bewegte sich mit einem watschelnden
Gang auf zwei krummen Beinen vorwärts und war offenbar so schwach, daß es sich mit seinem breiten
Schwanz auf dem Boden abstützen mußte. Das Wesen trug einen Schutzanzug, dessen Helm
zurückgeklappt war. Sein Kopf lief spitz nach vorn zu und endete in einer schwarzen Nasenspitze.
Ein einsamer Zahn ragte aus dem Mund hervor.
    Zwei Ingenieure sprangen auf den Duplo zu und stützten ihn. Der Arzt hob die Injektionsnadel
wie eine Waffe und stieß sie dem Wesen in den freiliegenden Hals.
    Das Wesen blieb stehen und blinzelte. Es war offensichtlich, daß es mit sich und seiner
Umgebung nichts anzufangen wußte. Ko-Antin hatte die Stirn in nachdenkliche Falten gelegt und
wartete offenbar auf ein Zeichen Berryins, daß er mit dem Verhör beginnen konnte.
    Arrek verhielt sich abwartend. Er wußte, daß sich dieses Wesen aufgrund einer speziellen
Konditionierung unter normalen Umständen nicht gegen sie stellen würde, aber er ließ seine Hand
wie unbeabsichtigt dorthin gleiten, wo seine Waffe unter der Uniformjacke verborgen war.
    Der Arzt flüsterte Berryin irgend etwas zu, und der Leitende Ingenieur nickte.
    »Sie können mit den Fragen beginnen, Kommandant«, sagte er zu Ko-Antin. »Lassen Sie dem Duplo
jedoch Zeit.«
    Ko-Antins Hände hinterließen auf den Armlehnen des Sessels Spuren von Feuchtigkeit, als er sie
mit theatralischer Gebärde in Richtung des Duplos ausstreckte. Das zeigte Arrek, wie erregt der
Kommandant war.
    »Wie fühlen Sie sich?« fragte Ko-Antin und blickte in Richtung des Fremden. Er wußte, daß alle
Duplos, die den Duplikatoren entstiegen, automatisch die Sprache seines Volkes beherrschten.
    Berryin runzelte die Stirn, als sei er der Ansicht, daß dies eine völlig unangebrachte Frage
sei.
    Der Duplo wandte langsam den Kopf und blickte von einem zum anderen, als müßte er sich die
Gesichter der Männer genau einprägen. Ko-Antin wandte sich verwirrt an Berryin.
    »Soll ich etwas anderes fragen?«
    »Haben Sie Geduld«, forderte ihn der Leitende Ingenieur auf.
    Während Ko-Antin angestrengt nachdachte, wie er das bisher recht einseitige Verhör fortsetzen
sollte, machte der Duplo drei Schritte auf die Sessel zu, in denen Ko-Antin und sein
Stellvertreter saßen, und fragte mit schriller Stimme:
    »Du bist anscheinend der Boß dieses komischen Vereins, was?«
    Arrek biß sich auf die Zungenspitze, um nicht in schallendes Gelächter auszubrechen. Völlig
anders war die Reaktion des Kommandanten der SUSAMA. Er fuhr in seinem Sessel zurück, als hätte
er einen Schlag erhalten.
    »Uh«, machte er verblüfft. Er wandte sich hilflos an Berryin, doch dieser vermied es, seinen
Vorgesetzten anzublicken. Es dauerte Sekunden, bis Ko-Antin seine Fassung wiedergewonnen
hatte.
    »Ich bin der Kommandant der SUSAMA«, verkündete Ko-Antin würdevoll. »Es ist üblich, daß ich
mit Sie und meinem Titel angesprochen werde.«
    Der Duplo musterte ihn abschätzend.
    »Das wäre ja noch schöner«, sagte er. »Für mich bist du der Boß. Dafür genießt du den Vorteil,
mich Gucky nennen zu dürfen.« Der Duplo sagte es und schniefte gelangweilt. Dann verschränkte er
seine Ärmchen vor der Brust und wartete gelassen auf Ko-Antins Antwort.
    »Die Maschine hat offenbar einen Fehler gemacht«, sagte Ko-Antin zu Berryin.
    »Nein, nein«, versicherte der Ingenieur hastig. »Ich sagte Ihnen bereits, daß die Mentalität
dieses Wesens so …«
    Das Wesen, das sich Gucky nannte, wandte seinen Kopf in Berryins Richtung und kicherte
erheitert.
    »Was ist denn das für eine komische Krähe?« erkundigte er sich.
    Wenn Ko-Antin vor Erscheinen des Duplos behauptet hatte, daß ihn so schnell nichts erschüttern
könnte, so konnten sich die Ingenieure und Arrek jetzt vom Gegenteil überzeugen.
    »Wir haben einen Verrückten dupliziert«, flüsterte er erschüttert.
    Arrek zog seine Waffe hervor und richtete sie auf den Duplo.
    »Soll ich ihn erschießen?« fragte er.
    »Laß den Unsinn, Dicker«, sagte der Duplo, der sich Gucky nannte. »Ich kann deinen Gedanken
entnehmen, daß du nicht daran denkst, auf mich zu schießen. Außerdem hätte ich den Lauf deiner
Energiespritze schneller verbogen, als

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