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Silberband 028 - Lemuria

Titel: Silberband 028 - Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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du den Abzug drücken könntest.«
    Arrek ließ die Waffe sinken.
    »Mir scheint, der Bursche ist nur ein bißchen großspurig, aber nicht verrückt«, sagte er zu
Ko-Antin.
    Der Kommandant verdrehte die Augen. »Kann ich jetzt eine von Ihren Beruhigungspillen
haben?«
    »Sicher«, sagte Arrek und griff zu seiner Schatulle. Nachdem sich Ko-Antin bedient hatte,
wandte er sich wieder an den Duplo, der sich ungeniert an seinen großen Ohren kratzte.
    »Sie sagen, Ihr Name sei Gucky?«
    »Du kannst ruhig du zu mir sagen«, forderte ihn der Duplo auf. »Nur nicht so schüchtern.«
    Ko-Antin lief rot an, er suchte verzweifelt nach Worten. Für ihn, den korrekten Offizier, den
schon Arreks lässige Dienstauffassung aufbrausen ließ, war das Verhalten des Duplos fast
zuviel.
    »Welche Aufgabe hattest du an Bord des halutischen Schiffes?« fragte Ko-Antin schließlich.
    »Halutisches Schiff?« wiederholte das Duplikat des Mausbibers. »Ich kann mich nicht erinnern,
jemals an Bord eines solchen Schiffes gewesen zu sein.«
    »Natürlich nicht«, sagte Ko-Antin. »Ich spreche von deinem Originalkörper.«
    »Auch mein Originalkörper war niemals auf einem halutischen Schiff«, beharrte der Duplo. »Er
hält sich an Bord der CREST III auf, die zur Solaren Flotte gehört.«
    Ko-Antin sog so scharf den Atem ein, daß ein pfeifendes Geräusch entstand. Er warf Arrek einen
bedeutsamen Blick zu.
    »Das heißt, daß du kein Angehöriger eines Hilfsvolkes der Haluter bist?«
    »Ich bin ein freier Mausbiber«, sagte Gucky. »Mein Originalkörper hilft den Terranern, so wie
ich den Tefrodern helfen werde.«
    »Haben Sie zugehört?« wandte sich Ko-Antin zu Arrek. »Wir haben es nicht mit den Halutern zu
tun, wie wir und die Zentrale irrtümlich glaubten. Es ist auch kein halutisches Schiff, das uns
verfolgt.«
    Arrek nickte bedächtig. Er fragte sich besorgt, ob diese Informationen nicht einen Schock in
Ko-Antin auslösen würden. Oft genug waren Duplos überaus sensibel, so daß schon ein geringer
Anstoß genügte, um sie aus dem Gleichgewicht zu bringen.
    »Vielleicht lügt dieser Bursche«, sagte Arrek. Mit diesen Worten wollte er dem Kommandanten
einen Ausweg zeigen, falls Ko-Antin in seiner Entschlossenheit schwankend werden sollte.
    Da mischte sich Berryin ein. »Der Duplo sagt die Wahrheit!« rief er.
    Arrek verwünschte diesen übereifrigen Ingenieur, der hinter jedem Wort eine Kritik an seiner
Arbeit vermutete.
    »Wenn diese Diskussion über meine Ehrlichkeit beendet ist, können wir uns vielleicht wieder
mit wichtigeren Dingen beschäftigen«, sagte Gucky. »Bestimmt interessiert es dich«, wandte er
sich wieder an Ko-Antin, »daß die Terraner identisch mit jenen Raumfahrern sind, die eine Reihe
von Wachstationen überwunden und im Andro-Beta-Nebel Fuß gefaßt haben. Ich könnte stundenlang
sprechen, ohne daß du alle Einzelheiten über das Solare Imperium der Terraner wüßtest.«
    »Ein Imperium?« wiederholte Ko-Antin. »Bedeutet das, daß eine Invasion auf den Andromedanebel
durch die Terraner bevorsteht?«
    »Zu einer derartigen militärischen Großaktion wäre die Menschheit im Augenblick nicht in der
Lage«, sagte Guckys Duplikat. »Außerdem würde Perry Rhodan, der Großadministrator des Solaren
Imperiums, niemals einer solchen Invasion zustimmen.«
    »Warum nicht?« erkundigte sich Ko-Antin verwundert.
    »Fast alle Terraner lassen mit Vorliebe den Gegner den ersten Schuß abgeben«, entgegnete
Gucky.
    Arrek lächelte, als er die tiefere Bedeutung dieser Worte verstand. Ko-Antin hätte das Verhör
fortgesetzt, wenn Berryin ihn nicht in diesem Augenblick unterbrochen hätte.
    »Der zweite Duplo ist fertig, Kommandant!« rief der Ingenieur.
    Arrek blickte zur Duplikatoranlage hinüber. Heraus kam das genaue Ebenbild jenes Gefangenen,
der eine verblüffende Ähnlichkeit mit den Tefrodern besessen hatte. Auch jetzt hätte man ohne
weiteres glauben können, es sei ein Tefroder, der aus dem Duplikator kam.
    »Dies«, sagte Gucky mit der gleichen hellen Stimme, die sein Originalkörper besaß, »ist ein
Terraner!«
    Der untersetzte Fremde blickte ernst von Ko-Antin zu Arrek. Er schien sofort zu erkennen, wer
die beiden führenden Persönlichkeiten innerhalb dieses Raumes waren.
    »Warum auch nicht?« fragte Arrek sich im stillen. »Wir sitzen schließlich wie zwei Könige in
Sesseln und verfolgen diese ungewöhnliche Vorstellung.«
    »Es ist ein Hypno«, fuhr Gucky fort. »André, zeig diesen

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