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Silberband 029 - Der Zeitagent

Titel: Silberband 029 - Der Zeitagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die telepathische Botschaft hinzu:
    »Vielen Dank dafür, daß ihr uns die Gelegenheit dazu gebt!«
    Vor ihnen wölbte sich die Kugel des Beibootes KC-44. Dahinter schossen blendend
helle Magmasäulen in den Himmel über Pigell. In das Donnern der Eruptionen mischte sich das
Fauchen und Heulen des Windes, der Tausende von Geisterwolken herantrug.
    Marshall verhielt den Schritt und deutete hinauf.
    »Sie kennen nicht ihren Anfang, aber sie wollen wenigstens das Ende bewußt erleben. Soweit sie
zurückdenken können, war die Sehnsucht nach dem Weltall in ihrem Geist. Diese Wesen benutzen den
Auftrieb über dem Tal, um sich an die Grenzen der Atmosphäre heben zu lassen. Von dort aus ziehen
sie weiter – teilweise mit eigener Kraft, teilweise von den Kräften des Universums selbst
getrieben.«
    »Vielleicht begegnen wir ihnen noch einmal – irgendwo oder irgendwann«, erwiderte Perry
Rhodan ungewöhnlich ernst.
    »Ich hoffe nicht«, sagte Atlan.
    »Warum nicht?« Rhodan blickte den Freund überrascht an.
    »Weil sie deinen Willen aufweichen, du sentimentaler Barbar!« erwiderte Atlan zornig. »Wir
haben noch eine schwere Aufgabe vor uns: Die Meister der Insel unschädlich zu machen. Wenn wir
auch nur ein einziges Mal dabei Gewissensbisse bekommen, werden wir vernichtet!«
    »Du hast natürlich recht, Arkonide«, antwortete Rhodan leise. »Aber nur deshalb, weil wir
Menschen noch nicht soweit sind, um mit geistigen Mitteln zu kämpfen. Einige wenige könnten
es – ich denke dabei an unser Mutantenkorps –, aber die anderen sind noch zu primitiv.
Verstehe mich recht: Der Ausdruck ›primitiv‹ bedeutet keine Verurteilung, sondern nur einen
Maßstab, gemessen an dem, was erreicht werden könnte.« Er hob resignierend die Schultern. »Ich
kann mit der Menschheit keinen geistigen, unblutigen Kampf führen, genausowenig, wie ein Bäcker
aus Gerstenschrot Weißbrot backen könnte.«
    »Vielleicht unterschätzen Sie die Menschen, Sir«, wandte Omar Hawk ein. »Schließlich waren Sie
früher auch nur ein kleiner Major der US-Space-Force. Und was sind Sie jetzt …«
    Rhodan lächelte.
    »Lassen wir das Thema für heute fallen, Hawk. Vielleicht haben Sie recht. Vielleicht sollte
ich mich mehr um mein Volk kümmern. Aber um das zu verwirklichen, müssen wir erst einmal in die
Realzeit zurückgelangen. Danach – das verspreche ich Ihnen – werde ich das Problem
wieder aufnehmen.«
    »Vielen Dank, Sir!« sagte Omar aus vollem Herzen.
    Sie stiegen die Rampe zum Beiboot hinauf.
    Eine Viertelstunde später hob die Korvette ab und schlug Kurs nach Norden ein.
    Melbar Kasom wartete bereits ungeduldig auf der ›Marshall-Insel‹, wie man sie scherzhaft
getauft hatte. Er und das Landungskorps wurden an Bord genommen. Auf dem Rückflug zur CREST ließ
Perry Rhodan durch den nun wieder funktionierenden Hyperkom alle anderen Suchfahrzeuge
zurückbeordern.
    Die Suche war zu Ende.
    Die Wände der Halle schienen nur aus gigantischen Maschinen zu bestehen. Das war
keineswegs übertrieben, denn die Halle lag mitten in einer Maschine, nämlich im großen
Bordpositronengehirn des Ultraschlachtschiffs CREST III.
    Hier konnten elf Millionen Fragenkomplexe durchschnittlichen Umfangs gleichzeitig und
unabhängig voneinander bearbeitet werden. Und meist war die Kapazität der Positronik voll
ausgelastet. Es gab zahlreiche wissenschaftliche Abteilungen an Bord, die in ständigem Wettlauf
um die Freizeiten lagen. Normalerweise beanspruchte nämlich die Steuerung eines Schiffes –
und alles, was dazu gehörte, mittelbar und unmittelbar – allein schon dreißig Prozent der
Kapazität. In den Rest teilten sich die technischen Abteilungen, die Einsatzplanung, die
Versorgung und was der notwendigen Dinge mehr waren.
    Zu dieser Stunde – es war der 23. Juni 2404, Erdzeit und Realzeit, 23.00 Uhr –
hatten zwei Männer einen Großteil der Kapazität für sich allein beansprucht. Der eine war Perry
Rhodan, und der andere, der in seinem Auftrag handelte, hieß Dr. Hong Kao und war der
Chefmathematiker der CREST III.
    Die Fragen waren vor einer halben Stunde zusammen mit den gesammelten Fakten eingegeben
worden. Seit dieser Zeit stand Perry Rhodan gedankenversunken da.
    Immer wieder mußte er dabei an sein Erlebnis mit den sogenannten Geisterwolken zurückdenken.
Es hatte ihn tiefer berührt, als er sich anfänglich einzugestehen gewillt war. Die Vorwürfe jener
Intelligenz schmerzten ihn. Insgeheim fragte er

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