Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 029 - Der Zeitagent

Titel: Silberband 029 - Der Zeitagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Ausbruch
einer Hundertschaft Kampfroboter.
    Die vierarmigen, zweieinhalb Meter hohen Maschinen verließen das Flaggschiff der
Imperiumsflotte durch eine Schleuse oberhalb des zweiten Hangarwulstes. Zuvor hatten zwölf
Schiffsgeschütze mit einem konzentrierten Feuerschlag den blaurot wallenden Umhang an dieser
Stelle aufgerissen. Mit Hilfe ihrer eingebauten Antigravtriebwerke sanken die Roboter gefahrlos
zu Boden. Sofort formierten sie sich zu einem Keil und stießen ohne Verzögerung vor. Ihr Ziel war
der getarnte Eingang zur Zeitstation der MdI, in der sich fünfzehnhundert Raumsoldaten unter
Atlans Kommando einquartiert hatten.
    Wie die stählerne Phalanx so dahinstampfte, schien sie unüberwindlich zu sein. Diese Illusion
wurde aber sehr schnell zerstört. Von oben herab, aus dem ewig verhangenen Himmel Pigells,
schwebten plötzlich vier riesige Insektenwolken.
    In das Fauchen und Röhren der Schiffsgeschütze mischte sich das Donnern und Krachen der
Roboterwaffen. Die Leuchtinsekten wurden dezimiert. Aus geballten Wolken wurden zerrissene,
hilflos auseinanderstrebende Schleier.
    Unbeirrt setzten die Kampfroboter ihren Vormarsch fort. Sie waren nur noch etwa zweihundert
Meter vom Eingang der Zeitstation entfernt, als sich die Lage schlagartig änderte.
    Zuerst sah es nur aus, als begänne eines der alltäglichen Beben. Die von Impulsstrahlern
eingeebnete, wie glasiert schimmernde Fläche des Plateaus wurde jäh von Tausenden und aber
Tausenden von Spalten durchzogen. Ganze Felsschollen wölbten sich auf, brachen auseinander und
zerbröckelten. Immer mehr Risse durchzogen die Ebene.
    Und aus den Rissen schoben sich schlangenartige Gebilde hervor, wanden, drehten und reckten
sich, wuchsen unheimlich schnell und verwoben sich zu einem titanenhaften Flechtwerk.
    Perry Rhodan erblaßte. Aber noch siegte die Neugier über die Furcht. Er wies eine Gruppe des
Landekommandos an, Proben von den wurzelähnlichen Gebilden zu beschaffen und im Labor untersuchen
zu lassen.
    Draußen schossen sich unterdessen die Kampfroboter eine Gasse durch die Wurzelgebilde. Ihr
Vormarsch geriet jedoch immer mehr ins Stocken. Die Wurzeln schossen schneller aus dem Boden, als
sie vernichtet werden konnten.
    Nach einer halben Stunde waren sie noch immer rund hundert Meter von der Zeitstation entfernt.
Sie begannen sich einzuigeln, um die heftiger vorgetragenen Angriffe der Insektenwolken
abzuwehren. Bisher war allerdings noch keine Maschine ausgefallen.
    Auch in der CREST liefen die Maschinen wieder, seit man das Netz der Leuchtinsekten unablässig
durch Geschützfeuer aufriß. Die Lage war eher komisch denn besorgniserregend.
    So hatte sich jedenfalls Perry Rhodan geäußert, bevor die Wurzelgebilde auftauchten.
Augenblicklich dachte er anders darüber, wenn er sich auch nicht vorzustellen vermochte, wie die
Wurzeln seinem Schiffsgiganten gefährlich werden könnten. Lediglich eine Tatsache störte ihn: der
Ausfall der Schutzschirmprojektoren. Die Energieschirme waren von den Leuchtwesen sofort
abgezapft worden, als man sie eingeschaltet hatte. Sollte nicht sinnlos Energie vergeudet werden,
mußte man sie wieder abschalten.
    Rhodan schaute interessiert auf, als ein Wissenschaftler sich aus dem Labor meldete.
    »Ja …?« sagte er nur.
    Der Wissenschaftler atmete rasch und aufgeregt.
    »Sir, die Poler sind halb pflanzliche und halb kristalline Gebilde. Sie haben …«
    »Einen Augenblick, bitte!« unterbrach ihn Rhodan. »Wie kommen Sie auf den Namen ›Poler‹ für
die Wurzeln?«
    Der Wissenschaftler lächelte gequält.
    »Weil sie ähnlich gepolt sind wie Magnete, Sir. Sie vermögen auf einer Seite Energie
aufzunehmen und auf der anderen Seite wieder abzugeben. Die Funktion der beiden Enden läßt sich
nicht vertauschen, sie ist irreversibel, wie Nord- und Südpol eines Planeten. Darum nannten wir
sie Poler.«
    »Einverstanden!« Rhodan zeigte keine Regung. »Berichten Sie weiter!«
    »Wir sind dabei, die …«
    »Halt! Sie begannen vorhin, bevor ich Sie unterbrach: Sie haben …«
    »Ich wollte vorhin sagen: Sie haben einen ganz unmöglichen Stoffwechsel. Praktisch dürfte es
die Poler auf Pigell überhaupt nicht geben. Sie leben nämlich von der Aufnahme reiner Energie,
die sie niemals aus dem Boden dieses Planeten bezogen haben können.«
    »Interessant!« bemerkte Rhodan nachdenklich. »Weiter, bitte!«
    »Wir sind dabei, eine genetische Analyse durchzuführen. Die ersten Teilergebnisse versprechen

Weitere Kostenlose Bücher