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Silberband 030 - Bezwinger der Zeit

Titel: Silberband 030 - Bezwinger der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sich Willy, als sie gemeinsam den Lift
betraten, um zum Dach zu fahren.
    »Ich bin nur müde«, antwortete der Agent ausweichend.
    Perry Rhodan war nicht sonderlich überrascht, als ein Matten-Willy durch die offene
Tür kam und auf seinen Schreibtisch zu glitt. Man hatte ihm bereits angekündigt, daß es ein
außerirdischer Abgeordneter war, der ihn zu sprechen wünschte. Rhodan wunderte sich, daß nicht
mehr Abgeordnete vor dem eigentlichen Konferenzbeginn zu ihm kamen, um über die verschiedenen
Probleme zu diskutieren. Diese Reserviertheit erschien Rhodan als ein schlechtes Zeichen.
    »Guten Morgen, Sir«, grüßte Willy höflich und gab sich Mühe, eine halbwegs humanoide Form
anzunehmen. Dabei konnte er nicht verhindern, daß er die Kontrolle über einen seiner Tentakel
verlor. Das Pseudoglied sank auf Rhodans Schreibtisch. Als sich Willy seines Fehlers bewußt
wurde, zog er den Tentakel hastig zurück, nahm dabei jedoch einige Papiere mit sich. Willy
verfärbte sich, stammelte Entschuldigungen und beeilte sich, die Blätter wieder an ihren Platz zu
bringen.
    Rhodan wußte, daß die Matten-Willys durchaus sensible Wesen waren. Er bezweifelte nicht, daß
sein Gegenüber während der Konferenz die Partei der Imperiumsregierung ergreifen würde. Es war
allerdings fraglich, ob Willy großen Einfluß auf die anderen Abgeordneten haben würde.
    »Ich habe eine merkwürdige Entdeckung gemacht, Sir«, sagte Willy, der jetzt wie die Karikatur
eines Menschen aussah. »Ich glaube, es wird Sie interessieren, was ich gefunden habe.«
    Als Rhodan nickte, erzählte ihm Willy die von Atlan erfundene Geschichte. Er wünschte, Rhodan
hätte ihn nicht so durchdringend angeblickt, während er sprach. Immer wieder gaben seine Beine
nach, und er sackte förmlich vor dem Schreibtisch zusammen.
    »Warum messen Sie dem unbekannten Gegenstand, den Sie in Ihrem Translator fanden, eine so
große Bedeutung bei?« wollte Rhodan wissen, als Willy seine Geschichte vorgebracht hatte.
    »Ich trage den Translator immer bei mir«, erwiderte das Quallenwesen. »Es ist mir ein Rätsel,
wie das eigenartige Ding in das Gerät gekommen ist.« Er wedelte nachdenklich mit einem Tentakel.
»Vielleicht ist es der Teil einer Bombe, Sir.«
    »Hm!« machte Rhodan. Willy hätte sich am liebsten aus dem Staub gemacht, aber er war viel zu
höflich, um jetzt einfach zu gehen. Er war so aufgeregt, daß er sogar die Kälte vergaß, der er
seit einiger Zeit ausgeliefert war.
    Rhodan betätigte den Schalter seines Tischsprechgerätes. »John«, hörte ihn Willy sagen.
»Schicken Sie doch bitte Fellmer zu mir herauf.«
    Willy fragte sich verwirrt, was das zu bedeuten hatte. Seiner Meinung nach hätte Rhodan völlig
anders reagieren sollen. Der Großadministrator gab weder Alarm, noch schien er sonderlich
beeindruckt zu sein.
    »Sind Sie sicher, daß Sie keinem Irrtum zum Opfer gefallen sind?« erkundigte sich Perry Rhodan
bei seinem Gast.
    »Aber, Sir!« ereiferte sich das Plasmawesen. »Käme ich zu Ihnen, wenn ich meiner Sache nicht
sicher wäre?«
    »Gewiß nicht«, pflichtete Rhodan bei.
    Ein Klopfen an der Tür unterbrach ihr Gespräch. Rhodan betätigte den Türöffner, und ein
untersetzter Mann mit dunklen Haaren kam herein. Er machte einen freundlichen Eindruck. Willy war
erleichtert. Wahrscheinlich würde Perry Rhodan diesen Mann damit beauftragen, die Suche nach der
dritten Waffe einzuleiten.
    »Das ist Matten-Willy, Fellmer«, sagte Rhodan zu dem Neuankömmling. »Sie kennen sein Volk von
unseren Einsätzen auf der Hundertsonnenwelt.«
    Der breitschultrige Terraner schenkte Willy ein Begrüßungslächeln.
    »Willy, darf ich Ihnen Fellmer Lloyd vorstellen?« wandte sich Rhodan an das Quallenwesen.
»Lloyd gehört zu den Mutanten. Er ist Orter und Telepath. Richtig, Fellmer?«
    Lloyd nickte lächelnd. »Gewiß, Sir!«
    »Und nun, Fellmer, sagen Sie mir, was Matten-Willy veranlaßt hat, zu uns zu kommen«, forderte
Rhodan den Mutanten auf.
    »Er kam auf Wunsch Lordadmiral Atlans«, berichtete Lloyd mit einem bedauernden Seitenblick auf
Willy. Dann erzählte er in allen Einzelheiten, warum Willy gekommen war. Vor Scham wäre Willy
fast im Boden versunken. Er verlor seine menschliche Gestalt und wurde zu einem unförmigen
Riesenklumpen.
    »Das genügt, Lloyd«, sagte Rhodan schließlich.
    »Sir«, winselte Willy bekümmert. »Ich tat es wirklich nur, um Ihnen zu helfen.«
    »Niemand macht Ihnen einen Vorwurf«, sagte Rhodan

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