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Silberband 030 - Bezwinger der Zeit

Titel: Silberband 030 - Bezwinger der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einer Faust auf den Schalter des Bildsprechgerätes. Die Verbindung wurde
unterbrochen.
    »Warum haben Sie nicht gleich gesagt, daß Sie Freunde Tannwanders sind?« fauchte er empört.
»Das hätte uns viel Zeit erspart.«
    »Ich dachte, es wäre nicht nötig, Sie darauf hinzuweisen«, meinte der Fremde entschuldigend.
Dromm hörte deutlich den Spott aus der sanften Stimme heraus. »Ich dachte, Sie verkaufen an
jeden.«
    »Sie können die PERTAGOR kaufen«, knurrte Dromm und trocknete sich die schweißnasse Stirn ab.
»Sie ist ein wunderbares Schiff.«
    Er riß eine Schublade auf und suchte nach den Verträgen und den Besitzurkunden.
    »Warum regen Sie sich so auf?« fragte der Alarer.
    Dromm warf ihm einen gequälten Blick zu. Er griff zu einem Schreibstift und setzte seinen
Namenszug unter ein Schriftstück. Dann schob er es Ob Tolareff über den Tisch.
    »Selbstverständlich brauchen Sie einen Pilotenschein«, sagte er.
    »Er befindet sich in den Händen des Tamrats Ostrum«, erklärte Ob Tolareff. »Tannwander wird
ihn rechtzeitig beschaffen.«
    Dromm zerknüllte die Aufnahme der PERTAGOR und warf das Papier achtlos in die Ecke.
    »Heute ist der unglücklichste Tag meines Lebens«, sagte er trübsinnig.
    Atlan beugte sich über den Tisch und unterschrieb die Verträge.
    »Sie wissen überhaupt nicht, was es bedeutet, unglücklich zu sein«, sagte er zu dem Händler.
»Nein, ich bin sicher, daß Sie es nicht wissen.«
    In Dromms Gehirn entstand ein unbestimmter Verdacht. Er wußte selbst nicht, warum er fragte:
»Wozu brauchen Sie dieses Schiff überhaupt?«
    Der Alarer zuckte mit den Schultern und antwortete nicht. Dromm preßte grimmig die Lippen
aufeinander. Sobald er Tannwander sprechen konnte, würde er dem Jungen eine Menge Fragen stellen.
Es war nur ziemlich zweifelhaft, ob Tannwander sie beantworten konnte, überlegte Dromm.
    Er nahm die unterschriebenen Verträge entgegen und händigte einen davon dem Alarer aus.
    »Ich fliege mit Ihnen zum Raumhafen hinaus«, erbot er sich. »Sie können sich das Schiff dort
ansehen.«
    Der Alarer bedankte sich und wartete, daß Dromm hinter dem Schreibtisch hervorkam. Im Vorraum
warteten die beiden Begleiter Ob Tolareffs. Einer von ihnen war ein riesiger Bursche, der dem
gequälten Dromm so kräftig die Hand schüttelte, daß der Tefroder in die Knie ging.
    »Haben Sie überhaupt keine Manieren?« beschwerte sich der Händler aufgebracht.
    Der junge Riese warf seinen beiden Freunden einen verstörten Blick zu.
    »Was hat er nur?« wollte er von ihnen wissen.
    Dromm stürmte auf den Gang hinaus, weil er die spöttische Antwort des schlanken Fremden, der
sich Ob Tolareff nannte, nicht mehr hören wollte.
    Aber sosehr er sich auch beeilte, das Gelächter der drei Alarer holte ihn ein.
    Das gleichmäßige Rauschen der Wellen wirkte einschläfernd. Rhodan blickte auf die
graue, endlos scheinende Fläche der See hinaus. Irgendwo unter Wasser warteten Tako Kakuta und
André auf die Rückkehr des Meisters der Insel. Rhodan löste seinen Blick vom Meer. In kurzer Zeit
würde die Sonne aufgehen. Hier, unmittelbar am Wasser, war es kühl und windig.
    Doutreval, Redhorse, Surfat, Gucky und Rhodan kauerten zwischen den Felsen an der Steilküste
der Parkinsel, die vor dem Palar-Hafen lag. Im Hafen war noch alles ruhig. Lediglich einige
Sportfischer waren bei Anbruch des neuen Tages aufs Meer hinausgefahren. Hoch über der Insel
kreisten ein paar möwenähnliche Vögel.
    Lemuria, dachte Rhodan versonnen, war eine zweite Erde. Wenn es keine Rückkehr in die Realzeit
mehr geben sollte, könnte er versuchen, zusammen mit seinen Freunden auf dieser Welt ein neues
Leben zu beginnen. Aber war das überhaupt möglich? Rhodan bezweifelte es. Die Geschehnisse
trieben einer Entscheidung zu. Sie würden die Gegenwart erreichen oder von ihren Gegnern besiegt
werden. Eine andere Alternative gab es nicht.
    Gucky gab im Schlaf ein leises Piepsen von sich. Er hatte sich auf Sergeant Surfats Jacke
gekuschelt. Ab und zu zuckte sein Körper. Rhodan lächelte. Der Kleine sah ziemlich hilflos aus.
Auch Brazos Surfat schlief. In regelmäßigen Abständen seufzte er. Surfat war ein Mann, der in den
unmöglichsten Situationen schlafen konnte.
    Major Don Redhorse saß wie eine Statue auf einem Felsen unmittelbar am Wasser. Sein Blick war
aufs Meer hinaus gerichtet. Rhodan fragte sich, welche Gedanken den Indianer beschäftigten. Der
Cheyenne war ein seltsamer Mann, trotz aller

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