Silberband 031 - Pakt der Galaxien
des Hangartechnikers aus dem Lautsprecher des
Normalfunks.
»Wir starten«, sagte der Cheyenne.
Über Helmfunk klang seine Stimme dumpf. Surfat hätte gern mit Papageorgiu einige private Worte
gewechselt, doch das war nicht möglich, weil alle anderen mithören konnten. Surfat tastete über
das Waffenfutteral an seinem Gürtel, wo er das beim Kartenspiel gewonnene Geld versteckt hatte.
Wahrscheinlich würden diese schamlosen Burschen aus dem Oberdeck seine Abwesenheit ausnutzen, um
seine Kabine auf den Kopf zu stellen.
»Wir werden uns eine Stelle suchen, wo wir zwischen den Maahkschiffen ungefährdet landen
können«, teilte Redhorse den Besatzungsmitgliedern mit. »Grek-1 findet dann sicher einen Weg, der
uns ins Innere der Station führt.«
Die nächsten Minuten verliefen schweigend, obwohl Surfats Wunsch, sich mit jemandem zu
unterhalten, ständig stärker wurde. Zehn Minuten nach dem Aufbruch aus der BARCELONA schwebte die
kleine, nur vierzehn Meter durchmessende Space-Jet über der Plattform.
»Sehen Sie sich das an!« forderte Redhorse seine Begleiter auf.
Die Oberfläche des Bahnhofs glich einem Irrgarten. Die uralten Maahkschiffe erinnerten Surfat
an monströse Riesengewächse. Einige waren förmlich zwischen Stationsaufbauten eingekeilt, andere
mußten abgestürzt werden. Das tollste Gebilde, das Surfat entdecken konnte, war ein Schiff, das
ungefähr eine Meile von der Station entfernt im Raum hing, festgeschweißt an einige Röhren.
»Haben Sie irgendeine Erklärung dafür?« erkundigte sich Redhorse bei Grek-1.
»Nein«, sagte der Wasserstoff-Methanatmer knapp.
»Zweifellos waren es keine Maahks, die das taten«, stellte Bradon fest.
»Können Sie sich vorstellen, daß noch andere Völker vom Vorhandensein dieses Bahnhofes
wußten?« fragte Redhorse den Maahk.
»Jeder Bahnhof war mit den Angehörigen eines Hilfsvolkes besetzt«, berichtete Grek-1. »Ich
kann mir jedoch nicht vorstellen, daß diese Wesen unsere alten Schiffe in so unlogischer Weise
benutzt haben.«
»Vom Standpunkt der mysteriösen Bauherren aus kann diese Anordnung alter Schiffskörper
durchaus logisch gewesen sein«, mischte sich Papageorgiu ein. »Vielleicht sollte man das unserem
wissenschaftlichen Berater einmal vor Augen halten, Major.«
Redhorse wiederholte die Worte des Offiziersanwärters in Kraahmak. Der Maahk reagierte darauf
mit keiner Silbe. Er schien es für überflüssig zu halten, seine Ansichten zu verteidigen.
»Ich glaube, ich habe einen guten Landeplatz entdeckt«, sagte Redhorse plötzlich. »Unmittelbar
unter uns befindet sich ein freier Platz.«
Er steuerte die Space-Jet auf die Plattform hinab. Auf dem Bildschirm erschienen Surfat die
fremden Schiffe zum Greifen nah. Der Sergeant fragte sich, ob diese alten Flugkörper ebenfalls
schon seit fünfzigtausend Jahren verlassen waren.
Bevor er seine Gedanken in Worte fassen konnte, wurden die Bildschirme hell, und die
Alarmanlage begann zu schrillen. Die Space-Jet wurde von einem heftigen Schlag erschüttert und
schlug schwer auf der Plattform auf. Surfat klammerte sich mit beiden Händen am Sitz fest.
»Aussteigen!« schrie Redhorse. »Das Ding kann jede Sekunde explodieren.«
Unbewußt erfaßte Surfat, daß etwas Schreckliches geschehen war. Er sprang auf und taumelte auf
die Schleuse zu. Vor ihm bewegte sich Grek-1, schweigend und ohne jede Panik. Irgend etwas war
schiefgegangen.
»Wir haben einen Treffer am Heck erhalten!« klang Redhorses Stimme erneut auf. »Offenbar gibt
es hier noch automatische Geschützstellungen. Wir werden …«, seine Stimme erstarb. Surfat
hörte ihn stöhnen. Bestürzt schob sich der Sergeant hinter dem Maahk aus der Schleuse.
Redhorse, Papageorgiu und Bradon standen unter ihm auf der Plattform und starrten mit
erhobenen Köpfen in den Leerraum. Redhorses Gesicht wirkte im Licht der großen Seitenscheinwerfer
der Jet beinahe geisterhaft. Doutreval stand auf der kleinen Gangway und bewegte sich nicht.
Surfat hob langsam den Kopf. Über ihm, im interkosmischen Leerraum, hing eine leuchtende
Wolke. Surfat begriff sofort, daß dort ein größerer Körper verglühte.
Der einzige Körper, der sich in unmittelbarer Nähe des Weltraumbahnhofes befunden hatte, war
die BARCELONA.
In diesem Augenblick, als Surfat das Gefühl hatte, den Boden unter den Füßen zu verlieren,
wurde die Plattform plötzlich in strahlende Helligkeit gebadet. An sämtlichen maahkschen
Raumerwracks waren
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