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Silberband 033 - OLD MAN

Titel: Silberband 033 - OLD MAN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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der Hypnoschulung so vertraut war, als hätte er sein ganzes Leben hier
verbracht. Der Nordhang des Hügels war unkultiviert und von Büschen und Bäumen bedeckt. Irgendwo
links drüben lag der Funk- und Ortungskomplex, in dem Linus Caldwell ausharrte und auf Erlösung
wartete, aber dazwischen war die Wildnis unberührt erhalten geblieben, die New Luna bedeckte, als
das erste terranische Raumschiff vor Jahren hier gelandet war.
    Der Gleiter folgte dem Verlauf der Straße und schob sich langsam den Hügel empor. Niemand
sprach ein Wort. Rod hatte das Problem, das Roi Dantons unautorisiertes Auftauchen für ihn
bedeutete, zeitweilig vergessen. Vom Grat des langgestreckten Hügels aus würde er Jelly City
unter sich liegen sehen. Aus einem Grund, den er selbst nicht recht verstand, versuchte er den
Anblick, den er in sich aufnehmen mußte, so weit wie möglich hinauszuschieben.
    Er sah auf das Chronometer, in dessen kreisförmiger Meßskala ein kleiner Indikator die Zeit
anzeigte, die seit Beginn des Einsatzes verstrichen war. Rod las null Stunden, achtunddreißig
Minuten. Das erleichterte ihn ein wenig. Die Zeit war ihm länger vorgekommen.
    Er wußte, daß die Wirkung des Medikaments, das er zu sich genommen hatte, nach Ansicht der
Wissenschaftler etwa sechs Stunden lang anhielt. Sechs Stunden lang war er, falls die Postulate
und Hypothesen, auf denen die Fachleute ihre Theorie zur Bekämpfung der Kristallagenten
entwickelt hatten, richtig waren, gegen die unheimliche Gefahr, die von New Luna Besitz ergriffen
hatte, geschützt. Was danach kam, darüber hatten die Sachverständigen nichts vorherzusagen
gewagt. Die Droge war schädlich. Heterocen-B belastete das menschliche Gehirn, und die Belastung
dauerte länger als die Abwehrwirkung gegen die Mikrokristalle. Sollte dieser Einsatz länger als
fünfeinhalb Stunden dauern, dann würde er eine neue Tablette zu sich nehmen müssen.
    Und der Himmel mochte wissen, was dann geschah.
    Plötzlich fiel ihm etwas ein. Er wandte sich an Danton.
    »So unbeholfen, wie Sie in die Sache gestolpert sind«, sagte er nicht ohne Schärfe, »haben Sie
vermutlich auch kein Heterocen bei sich, wie?«
    Danton lächelte verbindlich hinter der Helmscheibe.
    »Das ist richtig. Ich dachte mir allerdings, Sie hätten genug davon.«
    Rod zog den rechten Arm aus dem Ärmel des Schutzanzugs und griff in die Tasche seiner Montur.
Er brachte die Tablettenschachtel hervor, öffnete den Seitenverschluß des Anzugs, und reichte sie
Danton.
    »Nehmen Sie«, sagte er barsch.
    Danton bediente sich rasch. Rod schob die Schachtel dorthin zurück, wo sie hingehörte, und
schloß den Anzug.
    »Von selbst hätten Sie die Sprache wohl nie darauf gebracht?« erkundigte er sich.
    Danton grinste.
    »Nein. Ich wußte, daß Sie das tun würden. Sie sind ein Mann, der nichts vergißt, und ich bin
einer, der seine Mitbürger kennt.«
    Rod schwieg. Er hatte noch nicht oft mit Danton zu tun gehabt, aber in jeder Unterhaltung
gelangte er an einen Punkt, an dem er Roi Dantons geistige Überlegenheit so deutlich zu fühlen
bekam, daß es ihn körperlich schmerzte.
    Dies war der Augenblick. Wenn er Zeit gehabt hätte, wäre er wahrscheinlich zornig geworden.
Aber die Straße hatte die Kuppe des Hügels erreicht und der Blick öffnete sich weit auf die
Stadt.
    Jelly City war im großen und ganzen kreisförmig. Die Straße, auf der Rod und seine Begleiter
von der Transmitterstation gekommen waren, verwandelte sich am Nordende der Stadt in eine breite,
baumbepflanzte Avenue, die Jelly City schnurgerade in Nord-Süd-Richtung durchzog. Eine zweite
Prachtstraße teilte die Stadt in Ost-West-Richtung. Der Rest der Gliederung wurde von Straßen
zweiter Ordnung besorgt.
    Die Gebäude waren flach, einstöckig und weiß. Intensiver Pflanzenwuchs auf den großen
Grundstücken, die jedes Haus umgaben, vermied den Eindruck farblicher Eintönigkeit.
    Es gelang Rod schließlich, sich von dem Anblick loszureißen und seiner Aufgabe zu erinnern. Er
öffnete die gläserne Kanzel und stieg nach draußen. Luigi reichte ihm die Geräte, und er baute
sie dort auf, wo der Boden am ebensten war. Roi Danton kam ebenfalls aus dem Fahrzeug geklettert
und sah sich, da er nichts anderes zu tun hatte, in der Umgebung um.
    Während Luigi die Instrumente justierte, warf Rod durch sein Feldglas einen etwas mehr in
Einzelheiten gehenden Blick auf die Stadt. Die Nord-Südachse lag, wo sie nicht vom Laub der Bäume
verdeckt

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