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Silberband 033 - OLD MAN

Titel: Silberband 033 - OLD MAN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wurde, offen vor ihm. Am Nordrand der Stadt schien sie völlig menschenleer. Rod
entdeckte ein paar Gleitfahrzeuge, die teils auf der Seite, teils völlig umgestürzt, an den
Straßenrändern lagen. Einer der Gleiter stand in Brand und sandte eine dichte, schwarze
Qualmfahne in den ohnehin schon düsteren Himmel.
    Weiter südwärts änderte sich das Bild. Rod sah Menschen über die Straße rennen. Sie schienen
kein Ziel zu haben. Manche liefen ein kurzes Stück die Straße entlang und verschwanden dann in
einem der Häuser. Andere liefen hundert oder mehr Meter in nördlicher Richtung, kehrten um und
rannten nach Süden zurück.
    Nirgendwo konnte er eines der Fahrzeuge entdecken, mit denen Perry Rhodan und seine Männer in
diesem Augenblick dabei sein mußten, in die Stadt vorzudringen. Rod empfand einen schwer
widerstehlichen Drang zu erfahren, welche Beobachtungen sie bis jetzt gemacht hatten.
    Er wandte sich an Luigi.
    »Wie steht's mit den Geräten?« wollte er wissen.
    »Noch eine Minute«, antwortete Luigi, ohne aufzusehen, und fuhr fort, von einem Instrument zum
andern zu eilen, um die Kalibrierung ein letztes Mal zu überprüfen.
    »Drängen Sie den Jungen nicht, Steiger«, meldete sich Dantons Stimme von irgendwoher. »Wer
Geduld hat, kommt als erster zum Ziel.«
    »Sie kümmern sich um Ihre Angelegenheiten und ich um meine«, knurrte Rod wütend.
    »Das tue ich, mon ami«, antwortete Danton ruhig und kam knacksend und rauschend mitten aus dem
Gebüsch hervor. Er grinste. »Sie dachten doch nicht, ich wollte an diesem Einsatz als reiner
Tourist teilnehmen?«
    Er hielt etwas in der rechten Hand, das wie ein übergroß geratenes, weißes Taschentuch
aussah.
    »Sehen Sie?« fragte er und deutete auf das Tuch. »Ich habe das erste Problem schon
gelöst.«
    »Welches Problem?«
    »Das Problem, ob es hier Mikrokristalle gibt oder nicht.«
    Er reichte Rod das Tuch. Rod sah, daß es aus dünner Plastikfolie bestand. Als er es näher
betrachtete, entdeckte er auf der sonst glatten und makellos weißen Oberfläche eine Serie
winziger roter Flecken.
    »Und was soll das?« fragte er.
    »Dieses Tuch«, erklärte Danton und nahm es ihm wieder ab, »hat einen Überzug aus einer
hochempfindlichen, auf mechanische Einflüsse chemisch reagierenden Schicht. Wie Sie bemerken,
Monsieur«, er schwenkte den Arm im Halbkreis, »herrscht hier ein recht kräftiger Südwind, der von
der Stadt zu uns herauskommt. Er trägt allerhand Zeug mit sich. Staub, Sand, Rußteilchen –
wer weiß, vielleicht sogar Kristallagenten. Ich nahm dieses Tuch und hielt es zwei Sekunden lang
in den Wind, und zwar da, wo er am stärksten bläst. Der Aufschlag eines Staubpartikels auf die
empfindliche Schicht ruft eine chemische Reaktion hervor, die die betreffende Stelle rot färbt,
wie Sie sehen. Innerhalb von zwei Sekunden erhielt ich rund drei Dutzend solcher Aufschläge.
Daraufhin setzte ich mich an einen windstillen Ort und untersuchte die Teilchen, die die
Rotfärbung verursacht hatten, mit diesem Gerät hier.« Er griff mit der freien Hand in die Tasche
und brachte eine Lupe zum Vorschein. »Ich fand rund drei Dutzend Staubpartikel, Sandkörnchen und
Teilchen verbrannter Materie. Kein einziges Gebilde der bekannten kristallinen Struktur und von
grüner Farbe.«
    Rod schwieg.
    »Überzeugt Sie das?« erkundigte sich Danton.
    »Das überzeugt mich«, antwortete Rod etwas unfreundlicher als notwendig. Es irritierte ihn,
daß Danton und nicht er selbst die Idee gehabt hatte, wie das Vorhandensein von Kristallagenten
am einfachsten nachgewiesen werden konnte. Jedermann kannte die Chemikalie NMT, die auf
mechanische Einflüsse mit einer lokal begrenzten molekularen Umschichtung reagierte. Jedermann
wußte, daß sie in Experimenten ähnlich dem, das Roi Danton soeben angestellt hatte, Verwendung
fand. Aber Roi Danton war der einzige gewesen, der auf die Idee kam, sie auf New Luna zu
verwenden.
    Das war es, was Rod ärgerte. Nicht, daß der Nachweis von Mikrokristallen im Augenblick von
Bedeutung war. Aber er konnte es werden. Und Roi Danton würde für sich in Anspruch nehmen, auf
die entscheidende Idee gekommen zu sein.
    Bevor Rod seinen unfreundlichen Gedanken länger nachhängen konnte, meldete sich Luigi.
    »Die Geräte sind fertig, Sir.«
    Rod ließ Danton einfach stehen.
    »Gut. Fangen Sie an!« befahl er dem Leutnant.
    Ihre erste Aufgabe bestand darin, festzustellen, ob es in der Umgebung von Jelly City

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