Silberband 033 - OLD MAN
streckten sie sich und näherten sich einem gemeinsamen
Ziel.
Das Ziel hieß Zachery Parral.
Zachery ließ sich auf den Wulst hinabsinken, der ihm jetzt wie eine gewaltige Terrasse
erschien. Er hätte in eine der unzähligen Öffnungen hineinkriechen können, doch das wäre eine
Sackgasse gewesen.
Spinoza blieb unmittelbar an seiner Seite, ein lautloser Begleiter, der für Zachery keine
Hilfe bedeutete.
Unmittelbar über dem Wulst schwebte Zachery um das Schiff herum. Der Schatten seines
gestreckten Körpers huschte unter ihm über das Metall, seltsam verzerrt und ab und zu, wenn er an
einer Öffnung vorbeiglitt, zu einem unförmigen schwarzen Fleck werdend.
Kaum waren die Verfolger außer Sichtweite, ließ sich Zachery absinken und flog unter den
Ringwulst. Hier, im Halbdunkel, fühlte er sich einigermaßen sicher. Er näherte sich einer
Landestütze, die dick genug war, um Spinoza und ihn gleichzeitig vor Blicken zu schützen.
Jetzt konnte er sehen, daß der Boden des Hangars abgestuft war. Um Platz zu gewinnen, hatten
die Erbauer der Plattform eine Einteilung vorgenommen, die verhinderte, daß der Ringwulst zweier
Schiffe auf gleicher Höhe lag.
Das bedeutete zusätzliche Platzersparnis, wenn es auch den Nachteil hatte, daß nicht alle
Schiffe gleichzeitig starten oder landen konnten.
»Leutnant Parral!« drang eine Stimme an sein Ohr, die er als die Redhorses erkannte. »Es ist
uns gelungen, die Walkers von unserem guten Willen zu überzeugen. Für Lujan besteht keine Gefahr
mehr. Wir dürfen zwar nicht den Hyperfunk benutzen, doch man will uns helfen, ein kleines
Raumschiff zu finden. Deshalb ist es unerläßlich, daß Sie sich von den Robotern zu uns bringen
lassen.«
Vergeblich suchten Zacherys Augen nach den Lautsprechern, aus denen die Stimme kam.
»Wahrscheinlich denken Sie, daß dies ein Trick ist, um Sie wieder in Gefangenschaft zu
bringen«, fuhr Redhorse fort. »Denken Sie daran, wie gering Ihre Chancen sind, auf die Dauer den
Robotern zu widerstehen. Ergeben Sie sich, Leutnant. Dies ist ein Befehl.«
Zachery blickte Spinoza an. »Jetzt soll ich mich ergeben«, sagte er wütend. »Die Sache hatte
gerade angefangen, mir Spaß zu machen.«
Spinoza schwieg und starrte ins Leere.
Was soll ich nur tun? überlegte Zachery.
Da tauchten über ihm die ersten Roboter auf. Parral ließ die Arme sinken und flog hinter der
Landestütze hervor. Sein Wille zur Flucht war so stark, daß seine Beine zuckten. Trotzdem blieb
er an seinem Platz.
Die Roboter erreichten ihn und nahmen ihn schweigend in ihre Mitte.
Koordinator an die Sektionen Eins, Zwei und Fünf bis Zwölf: »SAS-Schaltung
bleibt bestehen. Fünf Terraner sind in Sektion Drei eingedrungen.«
Sektionen Eins, Zwei und Fünf bis Zwölf an Koordinator: »Sind die beiden
Öd-Sektionen nicht zu erreichen?«
Koordinator: »Beide Sektionen empfangen Nachrichtenimpulse, ohne darauf zu
reagieren. Die einzige Kontaktmöglichkeit besteht im größten Teil der Kampfroboter innerhalb der
Öd-Sektion.«
Sektion Eins, Zwei und Fünf bis Zwölf: »Wir schlagen vor, die Eindringlinge
durch die Roboter zu vernichten.«
Koordinator: »Ich überlege.«
Impulse huschten über Module, wurden verstärkt und weitergeleitet. Ein ständiger
Energieaustausch zwischen den einzelnen Anlagen ließ die anfallenden Nachrichten in kürzester
Zeit zu Symbolgruppen werden.
Koordinator: »Ich überlege.«
Unruhe unter den Sektionsleitern. Es war gefährlich, die fünf Terraner in den
beiden Öd-Sektionen in Ruhe Untersuchungen durchführen zu lassen. Eine nicht zu kontrollierende
Sektion bedeutete, daß der gesamte Komplex gefährdet war. Und es gab zwei Sektionen, die auf die
Impulse des Koordinators nicht reagierten. Niemand konnte wissen, wann sich die Sektion Drei und
Vier endgültig aus dem Komplex lösen würden.
Koordinator: »Ich überlege.«
Die Situation war unübersichtlich. Man war auf Terraner gestoßen. Terraner
hatten gegen Terraner gekämpft. Bedeutete das nicht in letzter Konsequenz, daß die fünf
Eindringlinge in Sektion Drei vernichtet werden mußten?
Koordinator: »Ich überlege.«
Sektionen Eins, Zwei und Fünf bis Zwölf: »Wir befürworten schnelle Entscheidung,
bevor es zu einer Krise kommen kann.«
Der Koordinator spürte die Furcht, die aus diesen Impulsen sprach. Aber er
zögerte noch immer. Wenn er den Kampfrobotern den Befehl gab, die fünf Männer zu töten, müßten
die Terraner als erbitterte Feinde
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