Silberband 033 - OLD MAN
Terraner eine
neue Füllung erhalten hatten. Der Inhalt reichte jedoch nur für drei Stunden. Jeder Versuch, die
Walkers zur Abgabe einer größeren Menge Sauerstoff zu überreden, war gescheitert. Redhorse und
seine Begleiter hatten nur eine knappe Frist, eine Möglichkeit zum Verlassen der Plattform zu
finden. Dann würden die Kampfroboter der Walkers Jagd auf sie machen.
Zachery Parral, der sich seit einer Stunde ebenfalls im Kommandoraum aufhielt, hatte längst
herausgefunden, daß die Walkers fürchteten, sie könnten von irgendwelchen Eindringlingen aus dem
Mutterschiff vertrieben werden. Die Raupenwesen hatten sich im Laufe der Zeit so daran gewöhnt,
von Robotern bedient zu werden, daß sie ohne Hilfe der Automaten in kurzer Zeit sterben
würden.
Unter diesen Umständen war es erstaunlich, daß Burnett sie freiließ. Trotz aller
Versicherungen mußte der alte Walker damit rechnen, daß seine Gefangenen irgendwann mit
Verstärkung zurückkommen und einen Krieg gegen die Walkers beginnen würden.
Wahrscheinlich rechnete Burnett überhaupt nicht damit, daß den Terranern eine Flucht von der
Plattform gelingen könnte. Nach Ablauf der drei Stunden würden sie ersticken oder von den
Robotern erschossen werden. Burnett hatte ihnen eine Chance gegeben, die seiner Ansicht nach nur
ein Aufschub war.
»Stellen Sie uns einige Roboter zur Verfügung, die uns zu einem kleinen Hangar führen«, sagte
Redhorse zu dem Anführer der Walkers.
Zachery blickte auf. Die Walkers hatten erklärt, daß es innerhalb der Plattform auch
Kleinraumschiffe gab. Wenn man ihren Behauptungen glauben konnte, handelte es sich um
Space-Jets.
»Zwei Roboter werden euch begleiten«, stimmte Burnett zu.
Zachery preßte die Lippen aufeinander. Er konnte sich vorstellen, warum der alte Walker so
schnell zugestimmt hatte. Wenn er ihnen zwei Roboter als Begleiter zur Verfügung stellte, behielt
er sie ständig unter Kontrolle.
»Noch etwas«, sagte Redhorse gedehnt. »Wir wollen unsere Waffen zurückhaben.«
Burnett war so verblüfft, daß er mit einer Antwort zögerte.
»Waffen?« wiederholte er schließlich.
»Richtig!« Redhorse schien entschlossen, seinen Wunsch mit allem Nachdruck durchzusetzen.
Zachery bezweifelte jedoch, daß der gerissene Walker ein solches Risiko eingehen würde.
»Waffen benötigt man zum Kämpfen«, sagte Burnett. »Innerhalb der Plattform leben nur wir. Wozu
braucht ihr Waffen?«
»Erinnern Sie sich an das Gelächter, das ab und zu aus den Lautsprechern dringt?« fragte der
Cheyenne. »Die Walkers sind nicht die einzigen Bewohner dieser Sektion.«
»Wir haben bisher noch keinen Gegner innerhalb dieser Plattform gefunden«, erklärte
Burnett.
»Weil ihr euch immer in den gleichen Räumen aufhaltet«, sagte Redhorse. »Wir müssen das Gebiet
der Walkers verlassen. Dabei kann es zu Zusammenstößen kommen.«
»Die beiden Roboter werden euch verteidigen«, sagte Burnett unnachgiebig.
»Vielleicht warten Sie nur darauf, daß wir in den anderen Räumen erschossen werden«, sagte
Redhorse ruhig. »Ist es das, Burnett?«
»Es ist mir gleichgültig, was mit euch geschieht«, behauptete Burnett. »Wichtig ist nur, daß
ihr niemals zurückkommt.«
Redhorse streckte ihm fordernd die Hand entgegen. »Unsere Waffen«, verlangte er
hartnäckig.
Während der alte Walker den Kopf schüttelte, überlegte Parral, ob es klug war, Burnett zu
reizen. Wenn der Oberst ihn noch weiter unter Druck setzte, änderte er vielleicht seine Meinung
und ließ seine Gefangenen nicht frei.
Parral fragte sich, warum Redhorse soviel an den Waffen lag. Fürchtete er einen Wortbruch der
Walkers? Oder gab es innerhalb der Plattform tatsächlich noch einen anderen Gegner, der sich
bisher im Hintergrund gehalten hatte?
»Er wird uns die Waffen nicht geben, Sir«, sagte Sergeant Velarde.
Burnetts Seehundskopf bewegte sich unruhig. Der Walker deutete zu einem der Ausgänge.
»Es wird Zeit, daß Sie gehen«, sagte er. »Und vergessen Sie nicht: Es gibt keinen Weg
zurück.«
Redhorse gab keine Antwort. Zachery sah zwei Roboter herankommen. Das waren ihre Begleiter.
Zachery fragte sich, ob sie von Burnett irgendwelche Sonderbefehle erhalten hatten, oder ob sie
wirklich den Weg zu einem Kleinraumschiff kannten.
Velarde und Lujan, die noch immer auf ihren Sitzen gefesselt waren, wurden losgebunden. Daran,
daß die Roboter ihre Waffen schußbereit hielten, erkannte Zachery, daß Burnett weiterhin
mißtrauisch
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