Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 034 - Die Kristallagenten

Titel: Silberband 034 - Die Kristallagenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Donners klang wie ferner Kanonendonner.
    »Unsere Deflektoren werden uns nicht viel nützen«, befürchtete Hohle. »Die Generäle haben
bestimmte Ortungsgeräte.«
    »Fliegen wir direkt zur Jet?« fragte Olney.
    »Nein«, entgegnete Hohle. »Wir fliegen ein paar hundert Meter in die Höhe. Dann schlagen wir
die Richtung zur Space-Jet ein. Vielleicht gelingt es uns auf diese Weise, unentdeckt zu
bleiben.«
    Haagard schaltete sein Flugaggregat ein. Alles in ihm drängte danach, möglichst schnell zum
Schiff zurückzukehren. Seine Vernunft sagte ihm, daß Hohles Anordnungen richtig waren, aber das
Wissen, daß er erst im Innern der Jet einigermaßen sicher sein würde, ließ ihn immer ungeduldiger
werden.
    In der Ferne verklang der Donner. Der Regen plätscherte gleichmäßig auf den dampfenden
Boden.
    Als die vier Männer zwanzig Meter über dem Dach waren, begannen die Generäle, die die Halle
umstellt hatten, zu schießen.
    Als Wallen Overmile, getrieben von seinem Hungergefühl, ein Paket mit
Nahrungskonzentraten öffnete, hatte er plötzlich keinen Appetit mehr. Dagegen wurde er von einem
intensiven Durstgefühl befallen.
    Verwundert blickte er auf die kleinen grauen Würfel hinab, die den Raumfahrern bei Einsätzen
als Nahrung dienten.
    War seine Nervosität so groß, daß er nicht mehr wußte, was er wollte? Konnten ihn die
Generäle, die sich um die Space-Jet versammelt hatten, daran hindern, etwas zu essen?
    Er versuchte, das Durstgefühl niederzukämpfen und streckte seine Hand nach den
Nahrungskonzentraten aus. Es wurde ihm so übel, daß er sich fast übergab.
    Das war nicht normal.
    Overmiles Hände zitterten. Sein Gesicht wurde blaß. Irgend etwas stimmte nicht. Sein Durst
wurde immer größer, und er strebte dem Wasserbehälter entgegen. Als er nach einem Plastikbecher
griff, um ihn zu füllen, fühlte er unverhofft den Wunsch, den Becher auf den Boden zu werfen und
darauf herumzutrampeln.
    Und dann tat er es!
    Er stampfte noch mit den Füßen auf den Überresten des Bechers herum, als er sich allmählich
darüber klarwurde, daß er nicht mehr Herr über seinen Körper war.
    Irgend jemand oder irgend etwas begann ihn systematisch zu beeinflussen.
    Hypnokristalle! dachte er schreckerfüllt.
    Die Generäle, die sich außerhalb der Space-Jet aufhielten, hatten Kristalle bei sich, die
nicht von dem Energiefeld neutralisiert wurden.
    Wallen Overmile biß sich auf die Unterlippe, daß sie zu bluten begann. Der stechende Schmerz
brachte ihn vorübergehend zur Besinnung und ließ ihn die Konsequenzen erkennen, die sich aus
seiner Beeinflussung ergaben. Seine Gegner brauchten nicht auf ihn zu schießen. In ein paar
Minuten würden sie ihn dazu gebracht haben, den HÜ-Schirm abzuschalten und die Schleuse zu
öffnen. Dann brauchten sie nur noch hereinzukommen und ihn zu töten.
    Overmile fuhr herum und wankte auf das Funkgerät zu.
    Er erreichte es nicht. Die hypnotische Stimme in seinen Gedanken erwies sich als stärker. Sie
befahl ihm, vor den Kontrollen Platz zu nehmen. Der Korporal kämpfte verzweifelt gegen die
Suggestivstrahlung an. Er krümmte sich zusammen. Es gelang ihm, sich zu Boden zu werfen, aber
dann kroch er.
    Die Kristalle brauchten zehn Minuten, um ihn zu zwingen, die kurze Strecke bis zum Sessel
zurückzulegen. Overmile fühlte, daß sein Widerstand allmählich zerbrach. Die Kristalle gewannen
ständig an Einfluß. Zunächst dachte Overmile, die Suggestivbefehle würden sich verstärken, aber
in Wirklichkeit blieben sie gleichmäßig. Nur sein Wille wurde schwächer. Dann fand er sich im
Sessel vor den Kontrollen wieder. Er hing schlaff darin. Sein Körper war in Schweiß gebadet. Er
konnte sein Spiegelbild in einem Bildschirm sehen. Sein Gesicht war wächsern, seine Augen
glänzten wie im Fieber.
    Ich habe den HÜ-Schirm ausgeschaltet, dachte er bestürzt.
    Seine Blicke wanderten über die Kontrollen. Nein, stellte er triumphierend fest. Der HÜ-Schirm
stand noch.
    Aber du wirst ihn jetzt ausschalten!
    Overmile bäumte sich auf. Er hieb mit den Händen auf die Lehnen des Sessels.
    »Nein!« schrie er. »Nein! Ich werde es nicht tun.«
    Seine Hände krochen über seine Beine auf die Kontrollen zu. Mit aufgerissenen Augen sah er,
wie er sie in Richtung der Schaltungen ausstreckte.
    Schalte den Schutzschirm aus!
    Overmiles Hände kamen zur Ruhe. Er atmete keuchend. In einem verborgenen Winkel seines
Bewußtseins gab es noch genügend Energie, um den

Weitere Kostenlose Bücher