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Silberband 035 - Magellan

Titel: Silberband 035 - Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Horizont.
    Die Bildprojektion war außergewöhnlich gut. Die Tarnung perfekt.
    Das grelle Licht der Doppelsonne zeichnete scharfe Schatten auf den Boden. Hier oben war die
Hitze nicht ganz so erdrückend.
    Ein ständiger, kühler Wind fuhr durch die Büsche, die eine Höhe von etwa zehn Metern
erreichten. Ihre seltsamen, lanzettförmigen Blätter schimmerten in allen Farben des
Spektrums.
    Durch die eingeschalteten Außenlautsprecher drang ein sprödes Klingen und Läuten, dem Rhythmus
des Windes entsprechend.
    Die vorherrschende Form der Flora Boultats war auf kristalliner Basis aufgebaut – deshalb
das seltsame Klingen, wenn sich Zweig an Zweig, Blatt an Blatt rieb.
    Die Hochebene mit ihren Buschwäldern und Savannen aus mannshohen, ebenfalls kristallinen
Gräsern war eine einzige riesige Windharfe.
    Dicht über der meist in Rot und Violett spielenden Vegetation glitten die drei Männer auf das
Gebirge zu.
    Plötzlich mischte sich in das Klingen und Läuten ein anderes Geräusch.
    Erst als es fast zu spät war, erkannte Perry Rhodan, daß es das Läutwerk des würfelförmigen
Bild-Sprechgerätes war, das er auf der Brust trug.
    Mit einer raschen Bewegung brachte er es vor die Sichtscheibe seines Helmes.
    Auf der winzigen Bildfläche konnte er Roi Dantons verschmutztes und von den Spuren eines
Kampfes gekennzeichnetes Gesicht sehen.
    Perry Rhodan drehte den Lautstärkeregler voll auf- und plötzlich hallte die gehetzte Stimme
des Freihändlerkönigs über die Oberfläche des fremden, wilden Planeten.
    »Sir! Nehmen Sie sich vor den Quetkys in acht! Sie sind nicht nur in der Lage,
Individualschwingungen zu orten, sondern auch auf eine unerklärliche Weise Funkwellen. Vorsicht
also, wenn Sie diese Schnüffler sehen und auch nur das kleinste Funkgerät in Betrieb
haben …«
    Dantons Stimme brach ab.
    Durch die Außenlautsprecher drang wieder das Klingen und Raunen eines fremdartigen, exotischen
Orchesters, wie die Stimmen einer längst verwehten Zivilisation.
    »Masut!«
    Rhodans Stimme klang scharf.
    »Sir?« erdröhnte Masuts kehliger Baß in Rhodans Helmlautsprecher.
    »Versuchen Sie, schleunigst über ihr Mikrofunkgerät Verbindung mit Roi Danton aufzunehmen. Da
muß etwas geschehen sein, von dem wir keine Ahnung haben …«
    Während der Leibwächter Roi Dantons versuchte, mit dem Mikrofunkgerät eine Verbindung zustande
zu bringe, klärte Perry Rhodan die beiden Ertruser über die Nachricht auf, die er von Danton
erhalten hatte. Er äußerte seine Vermutung, daß etwas Unvorhergesehenes geschehen sein mußte.
    »Haben Sie noch keinen Kontakt, Masut?« erkundigte er sich drängend.
    Der riesige Ertruser verneinte.
    Roi Danton reagierte nicht. Entweder konnte er nicht antworten, weil es zu riskant für ihn
war, oder er reagierte deshalb nicht, weil er psychisch nicht mehr in der Lage dazu war.
    An die dritte Möglichkeit, nämlich daß sein König tot sein könnte, wagte Oro Masut nicht
einmal zu denken.
    »Ich glaube«, mischte sich Melbar Kasom ins Gespräch, »daß der feine Herr deshalb nicht
antwortet, weil einfach zu viele dieser Schnüffler in der Nähe sind! Offenbar hat Monsieur Angst,
man könnte sein vortreffliches Gerät, das er im Unterarm versteckt hält, ebenfalls orten und ihm
womöglich den Arm dabei abnehmen.«
    »Lassen Sie den Unsinn«, sagte Perry Rhodan. »Wir haben jetzt keine Zeit für derartige
Späße.«
    »Sehr richtig«, warf Masut ein. Deutlich war hinter der transparenten Helmscheibe zu sehen,
wie er dem USO-Spezialisten giftige Blicke zuwarf.
    Melbar Kasom zog inzwischen seinen Strahler und ehe Perry Rhodan und Masut einen entsetzten
Ruf ausstoßen konnten, feuerte der USO-Spezialist. Ein breitgefächerter Blitz zuckte dicht über
Oro Masut hinweg und fand sein Ziel.
    Ein schriller Schrei klang auf, steigerte sich zu ungeahnten Höhen, ehe er stoßweise
verklang.
    Mächtige, buntschillernde Schwingen schlugen noch ein-, zweimal kraftlos, ein mit funkelnden
Reißzähnen besetzter Rachen schnappte krampfhaft in den Reflexbewegungen – dann stürzte die
fledermausähnliche Bestie krachend in den Buschwald.
    »Ich werde dich lehren«, polterte Kasom, »einen Ertruser anzugreifen. Auch wenn dieser
zufällig Masut heißt und Schuhputzer eines sogenannten Königs ist.«
    »Danke, Bruderherz«, sagte Oro Masut matt.
    Schließlich erreichten sie die ersten, unwegsamen Ausläufer des Gebirges. Kasoms swoonscher
Hohlraum-Detektor trat in Aktion. Bereits nach

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