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Silberband 035 - Magellan

Titel: Silberband 035 - Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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war kräftiger geworden, je mehr sich der Tag zu Ende neigte. Das Spiel der Windharfe
war nicht mehr so harmonisch, es klang mit einemmal schriller und schwoll zeitweilig zu einem
Crescendo an, dessen Dissonanzen weit über das Land hallten.
    Melbar Kasom stieg um mehrere hundert Meter höher; seine Augen blickten weit über den Planeten
hin. Er sah nichts Außergewöhnliches. Im Schutze der Deflektorschirme waren sie relativ sicher
vor unliebsamen Entdeckungen. Keine der Orterstationen der Gurrads würde die Oberfläche des
Planeten selbst überwachen. Ihre vordringliche Aufmerksamkeit beanspruchte der Weltraum. Von dort
würde der Gegner kommen.
    Melbar Kasom glitt wieder herab.
    Er glich sich der Geschwindigkeit der anderen an und spähte aufmerksam in den Kristallwald,
der unter ihnen vorüberglitt.
    Was sie zu fürchten hatten, waren Stoßtrupps der Gurrads, die die Wälder und Savannen Boultats
durchstreiften.
    Kasom konnte nichts erkennen.
    Langsam lockerte sich der Buschurwald auf. Die ersten Felsen unterbrachen das Dickicht; die
Ausläufer des Gebirgszuges machten sich bereits bemerkbar.
    Kurze Zeit darauf erreichten sie ihre Höhle. Niemand wußte, wann der unbekannte Hypersender
wieder aktiv werden würde. Inzwischen war endgültig die Nacht angebrochen, und die drei Männer
beschlossen, bis zum Tagesanbruch zu ruhen.
    Schon eine gute Weile vorher erwachte Perry Rhodan.
    Bedingt durch die sehr kurze Umlaufzeit Boultats um seine beiden Sonnen dauerte eine Nacht auf
dem Planeten nicht länger als vier Stunden.
    Drei dieser vier Stunden waren um, als Rhodan schweißgebadet aus schreckerfüllten Träumen
hochfuhr und sekundenlang wild um sich blickte.
    Dann erkannte er, wo er war. Aufseufzend sank er zurück. Er lehnte den Kopf gegen die Felswand
und sah in die zuckende Helligkeit, die von einem kleinen Feuer herrührte, über dem die beiden
Ertruser sein Frühstück bereiteten.
    Die violettfarbenen Stücke des Bruchholzes brannten minutenlang mit heißer, blauer Flamme, ehe
sie ganz plötzlich zu Asche zerfielen.
    Rhodan sah Melbar Kasom zu, der Wasser in einem Falttopf zum Kochen brachte, den er an jenem
Rinnsal gefüllt hatte, das etwas weiter hinten von der Decke der Höhle fiel. Aus dem mitgeführten
Proviant warf der Ertruser eine Handvoll Kaffeekonzentratwürfel in den Topf und füllte die drei
Becher, die neben der Feuerstelle auf einem Felsbrocken standen.
    Minuten später ließ sich Perry Rhodan noch einmal nachfüllen.
    Mit einem unhörbaren Seufzer stürzte er die starke Brühe hinunter.
    »Haben Sie irgendwelche Nachrichten von Ihrem König, Masut?« erkundigte er sich bei dem
Leibwächter Roi Dantons.
    Masut nickte.
    »Gute?«
    Masut schüttelte den Kopf. Schließlich bequemte er sich zu der Feststellung:
    »Ich habe noch immer Funkverbindung mit meinem König. Allerdings ist die Entfernung sehr viel
größer geworden. Vor etwa zwei Stunden habe ich noch einige undeutliche Worte vernommen –
inzwischen geht auch das nicht mehr. Ich mußte zum gewöhnlichen Morseverkehr greifen.«
    »Was schließen Sie daraus, Masut?«
    »Das ist ein Zeichen für mich, daß man unsere Kameraden tiefer unter die Oberfläche Boultats
gebracht hat.«
    Perry Rhodan nickte.
    »Hat sich der Hyperwellensender noch nicht gemeldet?«
    »Nein!«
    »Ich könnte mir auch etwas Schöneres vorstellen, als in völliger Dunkelheit und auf einem
fremden Planeten mit großer Geschwindigkeit den Standort zu wechseln!« meinte Kasom.
    »So wird es wohl sein, Kasom«, bestätigte Perry Rhodan, obwohl er damit nicht ganz
einverstanden war. Irgend etwas störte ihn, dieser einfachen und im gewissen Sinne auch logischen
Erklärung rückhaltlos zuzustimmen.
    »Dann werden sich unsere unbekannten Freunde, die hinter dem Sender sitzen, bald wieder
melden, Sir«, sagte Oro Masut und warf einen bezeichnenden Blick in Richtung des
Höhlenausgangs.
    »Es scheint langsam heller zu werden«, fuhr er fort. »Ich bin dafür, daß wir uns auf einen
schnellen Start vorbereiten.«
    Als man gestern abend zum erstenmal die von Roi Danton erwähnten Hyperwellensendungen mit
Hilfe von Oro Masuts Spezialgerät ortete, lag der Sendeort noch in unmittelbarer Nähe des
versteckten Raumhafens. Die zweite Ortung erfolgte fünfundvierzig Minuten später – und der
Sendeort lag rund sechzig Kilometer weiter weg. Eine Tatsache, die zu vielen Vermutungen Anlaß
gab. Zum Beispiel konnte angenommen werden, daß der verräterische

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