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Silberband 035 - Magellan

Titel: Silberband 035 - Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Tod.
    Die Wirklichkeit, erkannte Rhodan, war weder gut noch schlecht; sie war ein Neutrum. Erst das
Spiel jener Geschöpfe, die sich mit unterschiedlichem Glück und Geschick ihres Verstandes
bedienten, machte aus ihr ein Drama, ein Lustspiel, eine Tragödie – oder ein Nichts.
    Roumbakis kehlige Stimme weckte Perry Rhodan aus seinen Gedanken über Wert und Unwert allen
Tuns.
    Der Translator übersetzte: »Was also sollen wir tun?«
    Sekundenbruchteile lang glaubte Rhodan, sich verhört zu haben. Dann jedoch erkannte er mit
einem innerlichen Frohlocken, daß dies der Anfang von Roumbakis Kapitulation war.
    »Bringen Sie mich zu meinen Leuten«, sagte er.
    Roumbaki rief einige Befehle; seine Guerillas zogen sich langsam zum Schiff zurück.
    Man hatte nicht einmal verlangt, daß Perry Rhodan seine Waffen abgeben sollte. Als freier Mann
schritt er auf das Schiff zu.
    Kurz vor der Rampe knackte es vernehmlich in Rhodans Helmlautsprecher.
    »Und was ist mit uns, Sir?« kam Melbar Kasoms unruhig klingende Stimme durch den
Kommunikator.
    »Möchten Sie uns hier verhungern lassen?« Das war eindeutig Masuts Stimme.
    »Eine Abmagerungskur würde Ihnen nicht einmal schaden, Masut«, gab Perry Rhodan zurück, um
fortzufahren: »Nun kommen Sie schon. Ich werde den mißtrauischen Oberbefehlshaber aller
Magellanschen Guerillas darüber informieren, daß er noch zwei weitere Gäste zu befördern hat. Und
kommen Sie ja nicht auf den Gedanken, Ihre Deflektorschirme erst kurz über uns ausschalten zu
wollen – sonst kann es geschehen, daß ein übernervöser Guerilla Sie erschießt.«
    In die Augen des Gurrads trat ein wachsamer Ausdruck, als sie die beiden gigantischen Ertruser
sahen, die man im Verhältnis zu den Löwenköpfigen wirklich nur mit dem Begriff ›Riesen‹
bezeichnen konnte.
    Ein Volk, das solche gewaltige Kämpfer hatte, schien unüberwindlich zu sein. Kurz darauf ritt
das kleine Schiff auf der Spitze eines Feuerstroms in den Himmel.
    »Fertig!«
    Aufatmend erhob sich Doktor Fred Blain von dem am Boden liegenden Tony Steward, der von drei
Männern festgehalten werden mußte. Die Fieberanfälle des Leutnants waren in der letzten halben
Stunde immer häufiger aufgetreten. Fast hatte es ausgesehen, als würde er als erster sterben
müssen, als endlich die sehnlichst erhoffte Wendung eintrat.
    Perry Rhodan erschien mit den Ertrusern.
    Mit starrem Gesicht hörte er sich die knappen Berichte der Ärzte an. Dann ordnete er mit
befehlsgewohnter Stimme die sofortige Freilassung der Kranken an, außerdem sorgte er dafür, daß
man die medizinische Ausrüstung der Einsatzgruppe herausrückte.
    Inzwischen war die transparente Energiewand zwischen den beiden Gefangenenräumen
verschwunden.
    Fred Blain machte bei Tony Steward den Anfang, während sich sein Kollege Gerhard Beir schon um
den nächsten Kranken kümmert. Die modernen Kosmobiotika, die die Ärzte den Pestkranken
augenblicklich injizierten, würden das Fieber binnen fünfzehn Minuten beseitigen und gleichzeitig
damit die Gesundung einleiten.
    »Glauben Sie, Doc, daß Tony durchkommen wird?«
    Ark Huron tauchte neben dem Arzt auf, wobei er einen Gurrad ärgerlich zur Seite schob, der es
mit der Bewachung allzu genau nahm.
    Fred Blain blickte aus müden Augen auf den Markos-V-Kolonisten.
    »Ich glaube es nicht«, antwortete der Arzt geistesabwesend und riß dabei die luftdichte
Verpackung einer neuen Hochdruckampulle auf, »ich weiß es, Captain Huron. Machen Sie sich keine
Sorgen mehr, Tony Steward wird leben – so wie alle anderen leben werden. Die sogenannte
qualvolle Hinrichtungsart der Gurrads wird sich im Endeffekt als ein Schildbürgerstreich
herausstellen.«
    Doktor Blain beugte sich schon wieder zu dem nächsten Kranken hinab.
    Ark Huron dehnte mit einem befreienden Aufatmen die mächtige Brust, dann wurde er auf ein
Schauspiel aufmerksam, das sein Interesse weckte. Er schob sich näher an Danton und die beiden
Ertruser heran; von Perry Rhodan war im Augenblick nichts zu sehen.
    Wie Ark Huron bekannt war, überprüfte Rhodan zusammen mit einigen Männern und den sie
bewachenden Gurrads den Medikamenten- und Lebensmittelvorrat.
    Dann erforderte Oro Masut Hurons Aufmerksamkeit.
    Obwohl vor nicht allzulanger Zeit noch niedergeschlagen und bedrückt, erschien auf den
Gesichtern der Umstehenden ein erstes Grinsen, als sie mit ansahen, wie sich Masut durch eine
Gruppe erschrocken zur Seite ausweichender Guerillas hindurcharbeitete

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