Silberband 035 - Magellan
dem Schirm sah. Warum wird uns das aufgezwungen? Hat das seinen
besonderen Grund, oder ist es einfach nur Zufall?
Als die Kristallballungen nicht mehr existierten, wurde das Feuer auf den Planeten selbst
eröffnet. Dort hatten die starken Raumabwehrforts ihre Verteidigungsmaßnahmen begonnen. Erste
Funkgespräche der Generäle wurden aufgefangen, aber sie waren verschlüsselt und
unverständlich.
Planet Danger XIV verwandelte sich in ein atomares Inferno.
Und so wie hier war es überall.
Nur nicht auf Danger I …
Major Herrn Wolters erhielt den Auftrag, mit einem kleinen Einsatzteam auf Danger I
zu landen und herauszufinden, wie stark die Hypnostrahlung war. Jedes der Einsatzmitglieder war
dazu mit einem Absorberhelm ausgerüstet worden.
Wolters steuerte die Space-Jet selbst. Er hatte neun Männer bei sich, die mit ihm durch die
Hölle gehen würden, wenn es sein mußte.
Herrn Wolters hoffte, es würde nicht nötig sein.
Als sie sich der von Kratern durchsetzten Oberfläche näherten, beobachtete Wolters seine Leute
scharf, obwohl er genug mit den Kontrollen der Space-Jet zu tun hatte.
Sie verhielten sich normal, doch als die Space-Jet in die Lufthülle des Planeten eindrang und
in wenigen Kilometern Höhe über das Land flog, zeichneten sich erste Veränderungen ab.
Leutnant McGee sagte:
»Ein bohrendes Gefühl. Es ist, als ob jemand versuchte, in mein Gehirn einzudringen. Die
Kristalladern senden starke Impulse aus, die jedoch ganz anders wirken, als wir es von den
bereits modulierten Kristallballungen gewohnt sind.«
Wolters nickte. Auch er spürte die Ausstrahlungen der Kristalladern. Obwohl er glaubte, daß
ihnen unmittelbar noch keine Gefahr drohte, griff er nach seinem Helm und setzte ihn auf. Die
anderen folgten seinem Beispiel. Schlagartig verschwand das bohrende Gefühl.
In knappen Worten informierte Wolters über Funk Perry Rhodan.
Die Space-Jet strich in wenigen hundert Metern Höhe über die Todeslandschaft dahin. Den Augen
der Männer bot sich immer wieder das gleiche Bild: Krater, schimmernde Schmelzflächen atomaren
Ursprungs, tiefe Risse und frische Schutthalden. Dazwischen erstreckten sich steinige Ebenen und
abermals Krater dicht neben Krater.
»Da drüben, das dürften Gebäude sein«, sagte Leutnant McGee und deutete in Flugrichtung. »Sie
scheinen noch intakt zu sein.«
Dicht an steile Felsen geschmiegt, erhoben sich einige flachgestreckte Bauten aus der
Ebene.
Sie lagen so geschützt, daß sie beim Angriff der USO-Flotte verschont worden waren. Nichts
wies darauf hin, daß es hier noch lebende Generäle gab. Anscheinend hatten alle rechtzeitig die
Flucht ergriffen.
»Sehen wir mal nach?« fragte ein Sergeant und rückte den Druckhelm zurecht.
»Ob hier oder an anderer Stelle, das dürfte wohl egal sein.« Wolters steuerte die Gebäude an,
umkreiste sie und landete dann dicht neben einem größeren Krater auf verhältnismäßig ebenem
Boden. Der Antrieb verstummte. »Ich werde das Schiff mit fünf Mann verlassen. Die anderen warten,
bis ich ein Zeichen gebe.«
Zehn Minuten später betraten Major Wolters, Leutnant McGee, Sergeant Tamarow und weitere drei
Männer die Oberfläche von Danger I.
Sie alle trugen Kampfkombinationen.
Der steinige Boden erleichterte das Gehen, und die Gebäude waren nur wenige hundert Meter von
der Landestelle der Space-Jet entfernt. Dazwischen taten sich keine weiteren Krater mehr auf.
Die Räume, die sie dann vorfanden, wirkten unbewohnbar und tot. Alle Gegenstände, die nicht
aus widerstandsfähigem Metall bestanden, waren verschwunden. Aber ihre Schatten waren noch
vorhanden. Eine unvorstellbare Hitze mußte alles in Bruchteilen von Sekunden zu Staub und Asche
verwandelt haben.
»Thermobomben«, mutmaßte Sergeant Tamarow.
Leutnant McGee und zwei Kadetten durchsuchten die hinteren Räume des Hauptgebäudes, blieben
aber durch Funk mit den anderen in Verbindung.
»Das hier sieht schon eher wie ein Lift aus«, sagte er. »Hören Sie mich, Sir?«
»Gut sogar. Wo stecken Sie?« fragte Major Wolters.
»Am Ende des Korridors, dann rechts, Türen sind keine mehr vorhanden, und auch der Lift dürfte
unter der Hitze gelitten haben. Aber es geht hier zweifellos in die Tiefe. Das war es doch, was
Rhodan wissen wollte.«
»Wir sehen uns das an. Warten Sie dort.«
Wolters durchsuchte mit seinen Leuten noch die anderen Räume, aber er fand nichts. Als er zu
McGee stieß, waren insgesamt fast anderthalb Stunden
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