Silberband 035 - Magellan
vorhandenen
Kristalladern können unsere Gegner jederzeit neue Ansammlungen bilden. Und ich finde, die von
Goratschin festgestellte Impulsstrahlung gibt uns vielleicht einen Hinweis, wo die Wurzel des
Übels zu finden ist.«
Goratschin sagte plötzlich:
»Die Funkverbindung zwischen uns klappt vorzüglich, das allein ist erstaunlich. Und eben war
mir, als hätte ich andere Stimmen vernommen. Kann es möglich sein, daß ein vielleicht vorhandenes
Sperrfeld ausgeschaltet wurde?«
Marshall erhöhte die Empfangskapazität seines Gerätes.
»Irgendwo müssen sie ja stecken!« hörte er eine sehr bekannte Stimme sagen. »Weitersuchen!
Major Grinell, Sie begleiten mich mit zehn Mann. Danton nimmt die andere Richtung.«
Die Stimme gehörte Perry Rhodan. Er war also nicht auf der CREST geblieben, sondern nahm an
der Aktion teil. Marshall verstärkte auch die Sendeenergie seines Funkgerätes und sagte:
»Hier Marshall. Hören Sie mich?«
»Klar und deutlich. Wo stecken Sie, und warum haben Sie sich bisher nicht gemeldet?«
»Ungefähr fünfzig Kilometer unter der Oberfläche. Wir wissen auch nicht, warum die
Funkverbindung unterbrochen war. Jetzt funktioniert sie einwandfrei. Können Sie uns
anpeilen?«
»Wir folgen Ihnen. Schon was entdeckt?«
»Nur eine fünfdimensionale Ausstrahlung, deren Quelle mindestens tausend Kilometer tiefer
liegt. Haben wir Ihre Erlaubnis, uns das anzusehen?«
»Wir werden Ihnen folgen. Funkgeräte müssen ständig eingeschaltet bleiben. Schon Kontakt mit
Major Wolters?«
»Leider nicht.«
»Suchen Sie weiter nach ihm – und dringen Sie weiter vor. Aber vorsichtig! Die anderen
Einsatzgruppen haben ebenfalls die hyperenergetische Strahlung festgestellt.«
Marshall versprach, Vorsicht walten zu lassen. Goratschin kümmerte sich nur um seine
Meßgeräte, während die beiden Mausbiber die Erkundung des vor ihnen liegenden Gebietes
übernahmen. Gucky teleportierte kurze Strecken voraus, um sofort wieder zurückzukehren.
»Ein Lift zwei Kilometer vor uns«, berichtete er nach dem dritten Sprung. »Riesenkasten, wie
für Materialtransport. Nehmen wir den?«
»Er ist so gut wie jeder andere«, entschied Marshall.
Sie erreichten ihn zehn Minuten später und machten sich mit den einfachen Kontrollen vertraut.
Dann sanken sie schnell in die Tiefe. Sie konnten die Geschwindigkeit nicht feststellen, aber da
sich ihr Gewicht merklich verringerte, mußte sie sehr hoch sein. Eine halbe Stunde später setzte
die Verzögerung ein. Marshall schätzte, daß sie mindestens fünfhundert Kilometer tief gefallen
waren. Eine Peilmessung mit Rhodan ergab, daß es tatsächlich nahezu tausend gewesen waren.
Die Funkverbindung war gut.
Und dann war noch eine andere Stimme im Empfänger.
Sergeant Tamarow sah in den Schacht hinab.
Major Wolters erriet seine Gedanken.
»Sie juckt das Fell, Sergeant? Eigentlich könnte es nicht schaden, wenn wir weiter vordringen.
Rhodan weiß Bescheid und gab den Angriffsbefehl. Was sollen wir hier warten? Ich glaube, ich kann
es verantworten, daß wir uns den Schacht ansehen …«
Sie schalteten die Flugaggregate ein und ließen sich in die Tiefe sinken.
Auf ähnlichen Wegen wie die später nachfolgenden Mutanten gelangten sie bis in tausend
Kilometer Tiefe, erhielten allerdings keinerlei Funkverbindung mehr zur Oberfläche. Aber das
störte Wolters weniger. Ihm war klar, daß die Kristallstrahlungen alle Funkwellen absorbieren
mußten.
Bis jetzt hatten die Howalflektorhelme fehlerfrei gearbeitet, aber auf einmal schienen sie dem
Ansturm der fremden und unbekannten Impulse nicht mehr standhalten zu können.
Als Major Wolters die Gefahr bemerkte, war es bereits zu spät.
Er ging an der Spitze der kleinen Gruppe, neben Sergeant Tamarow. Dann kamen die drei
Kadetten, und den Abschluß bildete Leutnant McGee mit schußbereitem Strahler. Das bohrende Gefühl
im Kopf war wieder vorhanden, aber es blieb erträglich und ohne Einfluß auf die Handlungsfreiheit
der Männer. Rechts und links schimmerten die grünen Kristalladern in den Wänden. Ein Teil der
Hypnostrahlung kam von ihnen – aber eben nur ein Teil.
»Die Strahlung wird mit jedem Schritt stärker«, sagte Sergeant Tamarow besorgt.
»Die Helme halten sie ab«, beruhigte Major Wolters. »Wir haben nichts zu befürchten.«
»Aber wir haben uns zu weit vorgewagt. Den Auftrag, Major, hatten wir nicht. Zumindest
sollten wir versuchen, Nachricht nach oben zu geben.«
»Wie denn, wenn
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