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Silberband 037 - Arsenal der Giganten

Titel: Silberband 037 - Arsenal der Giganten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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großen Kommandozentrale war fühlbar, wie eine dunkle
Wolke schien sie über den Köpfen der Männer zu schweben. Und weil diese Männer in den letzten
Tagen stiller geworden waren, schienen alle anderen Geräusche an Intensität zugenommen zu haben.
Das Summen der Kontrollanlagen klang hektisch, beinahe herausfordernd.
    Major Drave Hegmar, der Zweite Offizier der CREST IV, beobachtete den Mann, der vor dem
Auswurfschlitz der Bordpositronik saß. Der Mann war einer der vielen Spezialisten, die sich an
Bord des Flaggschiffs befanden; er war groß und bullig, seine Augenbrauen, die wie dicke Raupen
aussahen, zogen sich vor Nervosität ständig zusammen. Hegmar hatte seit jeher eine instinktive
Abneigung gegen alle Spezialisten empfunden, aber dieses Gefühl hatte sich jetzt gelegt. Die
erdrückende Gefahr verband sie alle und zwang sie, sich gegenseitig anzuerkennen.
    »Auswertung läuft!« rief der Mann vor der Positronik.
    Hegmar warf einen zögernden Blick auf den Panoramaschirm. Obwohl die CREST IV zwanzigtausend
Lichtjahre vom eigentlichen Zentrum der fremden Galaxis entfernt war, standen die Sterne hier so
dicht wie im Mittelpunkt der Milchstraße. Hegmar hatte geglaubt, die Angst zu kennen, aber alles,
was er bisher erlebt hatte, mußte neben diesem tiefempfundenen Gefühl vor der unvorstellbaren
Entfernung, die ihn von der heimatlichen Galaxis trennte, zurückstehen; Angst vor den fremden
Sternen, vor einer Meuterei, vor unbekannten Gefahren, vor allem aber vor sich selbst, denn er
fürchtete, daß er unter dieser enormen Belastung zerbrechen könnte.
    Hegmar fragte sich, ob die CREST IV sich tatsächlich in der Kugelgalaxis M 87 befand, die ein
Mitglied der Virgo-Wolke war. Vieles sprach dafür, aber die Astronomen an Bord wußten einfach zu
wenig über diesen Teil des Universums, um eine endgültige Antwort zu finden.
    Der Spezialist vor der Bordpositronik nahm einen Plastikstreifen aus dem Auswurfschlitz und
erhob sich. Dadurch wurde Hegmar in seinen Überlegungen unterbrochen. Der Spezialist starrte auf
den Streifen und bewegte murmelnd die Lippen. Dann begab er sich zum Kontrollstand, um Perry
Rhodan das errechnete Ergebnis zu überreichen.
    Rhodan studierte den Plastikstreifen.
    »Die Wahrscheinlichkeit einer Meuterei ist um sieben Prozent gestiegen«, sagte er nach einer
Weile. »Das bedeutet, daß wir im Augenblick höchstens mit vereinzelten Disziplinüberschreitungen
rechnen müssen. Dabei sollten wir jedoch nicht vergessen, daß die Stimmung der Besatzung sich
ständig verschlechtert und fast auf dem Nullpunkt ist.«
    »Es hängt vieles davon ab, was in den nächsten Stunden geschieht«, sagte Roi Danton. Für
Hegmar war es erstaunlich, daß sich das Verhältnis zwischen Perry Rhodan und dem Freihändler
verbessert hatte. Rhodan behandelte Danton längst nicht mehr wie früher. Im Gegenteil: Zwischen
diesen beiden Männern schien ein stilles Einverständnis zu bestehen.
    Hegmar wußte natürlich nicht, daß Roi Danton Perry Rhodans Sohn war. Niemand außer einigen
Eingeweihten wußte das. Und diese Eingeweihten hatten beschlossen, Roi Dantons Rolle in der
Öffentlichkeit vorerst weiterleben zu lassen.
    »Ja«, stimmte Rhodan auch jetzt dem Händler zu. »Irgendein Ereignis, auch wenn es nur
unbedeutend erscheint, kann zur Explosion führen. Wir müssen daher sehr vorsichtig sein. Die
Offiziere und ihre Stellvertreter müssen uns ständig über irgendwelche Vorfälle unterrichten,
auch dann, wenn sie ihnen unbedeutend erscheinen.«
    Hegmar konnte beobachten, daß einige Offiziere nach diesen Worten verlegen wurden – und
er wußte auch warum. Es lag diesen Männern nicht, wegen jeder Kleinigkeit bei Rhodan, Atlan oder
Oberst Akran vorzusprechen. Sie hielten sich für fähig, allein mit allen Schwierigkeiten in ihren
Abteilungen fertig zu werden. Und das, dachte Hegmar, hatten sie bisher auch oft genug
bewiesen.
    Die Situation war jetzt allerdings eine andere. Niemals zuvor hatte sich ein terranisches
Schiff in so hoffnungsloser Entfernung von der heimatlichen Milchstraße befunden. Niemals zuvor
hatten die Männer den Sinn eines weiteren Borddienstes mehr angezweifelt als jetzt. Hegmar kannte
die Ideen, die in den Köpfen der Männer herumspukten, und er wußte, daß sie sich nicht vertreiben
lassen, sondern immer neue Anhänger finden würden.
    Hegmar ahnte, daß Perry Rhodan genau wußte, welche Gedanken die Besatzungsmitglieder dieses
verlorenen Schiffes

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