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Silberband 037 - Arsenal der Giganten

Titel: Silberband 037 - Arsenal der Giganten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Seine Zunge fühlte sich dick und pelzig an. In seinem
Schädel schien ein mächtiger Hammer zu klopfen. Vor Übelkeit brach ihm der Schweiß aus. Das
Zimmer drehte sich vor seinen Augen. Sein Blut schien durch die Adern zu tosen.
    Trotzdem schlug er die Decke zurück.
    Der Mediziner stand noch immer neben Prudys Bett; er hielt irgend etwas in der Hand, und seine
Blicke irrten durch das Zimmer, als suchte er verzweifelt nach einem geeigneten Versteck.
    »Verdammt!« fluchte Poindexter, als sich sein Bein in der Decke verwickelte.
    Der Brechreiz würgte ihn, aber er brachte seinen Fuß frei und schwang seine Beine aus dem
Bett. Einen Augenblick dachte er, der Druck in seinem Magen würde übermächtig werden, doch dann
richtete er sich auf. Schwankend stand er neben dem Bett, sich des Arztes kaum noch bewußt.
    Aus dem Nebenraum kamen prasselnde Geräusche.
    »Feuer!« schrie der Arzt.
    Poindexter taumelte vorwärts. Er handhabte die Waffe wie eine Keule; sie schwang in seiner
Hand hin und her, und er hätte sie wahrscheinlich nicht anheben und ruhig auf ein Ziel richten
können. Ein schreckliches Schwächegefühl stieg in seinen Kopf. Er kam sich ausgehöhlt vor und
ging wie durch dicken Sirup.
    Er war erstaunt, als er plötzlich im Durchgang zum Nebenraum stand.
    Im hinteren Teil des Zimmers brannte es.
    Vor den Flammen kauerte ein merkwürdiges Wesen.
    Es war klein und starrte Poindexter aus großen Augen an.
    Der Offiziersanwärter dachte, daß dies der Zwerg sein müßte, daß der unheimliche Gegner hier
vor Schwäche zusammengebrochen war.
    Welche Ironie! dachte Poindexter.
    Da stehen wir uns nun gegenüber, und jeder von uns ist zu schwach, um irgend etwas zu
unternehmen. Die züngelnden Flammen spiegelten sich in den dunklen Augen des Gnomen wider.
Poindexter hob den Strahler. Er mußte sich mit einer Hand am Türrahmen festhalten.
    Nur ruhig! dachte er.
    Hinter ihm wurde der Eingang des Krankenzimmers aufgerissen, und einige bewaffnete Männer
stürmten herein. Poindexter ließ die Waffe sinken. Er taumelte und wäre gefallen, wenn ihn zwei
starke Arme nicht aufgefangen hätten.
    Der Zwerg war verschwunden.
    »Macht Platz für Löschroboter!« schrie jemand.
    Poindexter wurde davongetragen und aufs Bett gelegt. Mit geschlossenen Augen wartete er
darauf, daß die Übelkeit nachlassen würde.
    »Ich hätte ihn erledigt«, murmelte er. »Ich hätte ihn erschießen können, wenn Sie nicht
gekommen wären.«
    »Er phantasiert«, sagte eine rauhe Stimme. »Er glaubt, den Zwerg gesehen zu haben.«
    »Er ist erschöpft«, sagte Poindexter. »Er hält nicht mehr lange durch.«
    »Allmählich werden die Männer verrückt«, sagte die rauhe Stimme. »Sie fangen an, Gespenster zu
sehen.«
    »Aber das Feuer«, sagte der junge Arzt. »Wie sollte das Feuer ausgebrochen sein?«
    Darauf gab niemand eine Antwort.
    Poindexter sah in Gedanken das Bild des Gnomen vor sich. Der Fremde war vor Schwäche fast
umgefallen. Sein pausenloser Kampf gegen die Besatzung der CREST IV mußte ihn erschöpft
haben.
    Die Offiziere mußten wissen, in welchem Zustand der Gegner sich befand. Wenn man den Zwerg
jetzt gnadenlos jagte, würde er bald zusammenbrechen.
    »Ein Kranker!« stieß Dr. Ralph Artur hervor. »Die Theorie eines Kranken. Warum
fragen Sie mich erst jetzt? Ich hätte Ihnen sofort sagen können, daß Poindexter sich getäuscht
haben muß. Ich will nicht abstreiten, daß er den Zwerg gesehen hat, aber alles andere …« Er
machte eine verächtliche Geste.
    »Seit er in der Krankenstation das Feuer entfacht hat, ist der Gnom bereits wieder dreimal
aufgetaucht«, sagte Rhodan. »Wir haben uns bemüht, ihn noch schneller zu verjagen, damit er
vielleicht irgendwo erschöpft zusammenbricht. Unsere Hoffnung hat sich jedoch nicht erfüllt.
Dafür haben wir in unseren eigenen Reihen einen Ausfall.«
    Er deutete auf Ralf Marten, der vor Überanstrengung das Bewußtsein verloren hatte. Dr. Artur
war in die Zentrale gekommen, um den Mutanten gründlich zu untersuchen. Marten hatte eine
Injektion erhalten und war in einen erholsamen Tiefschlaf verfallen.
    »Wecken Sie ihn die beiden nächsten Stunden nicht«, sagte Dr. Artur. »Wenn er erwacht, darf er
nicht sofort mit Kontaktversuchen beginnen. Lassen Sie ihm Zeit, sonst kann es geschehen, daß er
seine Fähigkeiten völlig verliert.«
    »Sie wissen, daß der Teleoptiker im Augenblick unsere einzige Hilfe ist«, sagte Atlan.
    Artur gab ein unwilliges Brummen von

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