Silberband 037 - Arsenal der Giganten
sich und verließ die Zentrale. Er hielt es offenbar für
überflüssig, über seine Anordnungen zu diskutieren.
»Wenn wir Glück haben, taucht der Zwerg während der nächsten beiden Stunden nur einmal auf«,
sagte Roi Danton. »Es kann aber auch so kommen, daß er fünfmal zuschlägt.«
Der Freihändler war vor wenigen Augenblicken wieder in die Zentrale gekommen, nachdem er vier
Stunden unter Oro Masuts Bewachung geschlafen hatte.
»Ich hoffe, daß Poindexter sich nicht getäuscht hat«, sagte Atlan. »Wir haben die Feststellung
gemacht, daß die Zeitabstände zwischen dem Auftauchen des Zwerges immer größer werden. Diese
Tatsache läßt die Angaben als richtig erscheinen. Trotzdem sollten wir nicht warten, bis Marten
wieder einsatzfähig ist. Wir müssen einen Weg finden, wie wir den Gegner auch ohne seine Hilfe
vorher ausschalten können.«
Ras Tschubai erhob sich von seinem Platz.
»Vielleicht gelingt es uns, den Zwerg aus dem Schiff zu locken«, schlug er vor. »Wenn Gucky
und ich in den Weltraum teleportieren, folgt uns der Fremde vielleicht. Dann braucht Akran nur
noch den HÜ-Schirm einzuschalten, und unserem Gegner ist der Rückweg abgeschnitten.«
»Abgesehen davon, daß ich bezweifle, daß dieser Plan Erfolg haben könnte, muß ich Sie daran
erinnern, daß auch für Sie und Gucky der Rückweg versperrt wäre«, sagte Perry Rhodan. »Ich möchte
nicht, daß der Mausbiber und Sie sich opfern.«
Ras Tschubai senkte den Kopf.
»Bestimmt gibt es für uns eine Möglichkeit, irgendwie an Bord zurückzukommen«, sagte er.
»Durch den HÜ-Schirm?« John Marshall legte eine Hand auf die Schulter des Teleporters. »Sie
wissen genauso wie ich, daß weder Gucky noch Sie einen solchen Schirm durchdringen können.
Ebensowenig wie der Zwerg.« Er hatte seine Stimme gehoben. Jetzt schlug er sich mit der flachen
Hand gegen die Stirn.
»Ebensowenig wie der Zwerg!« wiederholte er. »Waren wir denn blind?«
Die anderen blickten ihn verständnislos an.
»Die HÜ-Schirme!« rief Marshall. »Wir müssen von der Tatsache ausgehen, daß der Zwerg
ebensowenig wie Gucky und Tschubai in der Lage ist, einen HÜ-Schirm mit einem Teleportersprung zu
überwinden.«
»Sie haben recht!« entfuhr es Rhodan. »Wir hätten früher daran denken müssen. Wir haben uns
durch die ungewöhnlichen Fähigkeiten des Gnomen verblüffen lassen. Ich muß sofort mit Hefrich
sprechen.«
Er trat an die Interkomanlage.
»Hier spricht Perry Rhodan! Oberstleutnant Hefrich, bitte melden Sie sich.«
Es dauerte eine Weile, bis eine Antwort kam.
»Vermutlich steckt er bis zu den Ohren in seiner Arbeit«, vermutete Atlan.
Seinen Worten folgte ein allgemeines Gelächter, so daß er sich erstaunt umblickte. Er hatte
keinen Witz machen wollen, sondern lediglich eine Feststellung getroffen. Wenn die Männer darüber
lachten, dann zeigte das, wie sehr sie hofften, Marshalls Idee könnte ihnen weiterhelfen.
»Hier ist Hefrich!« klang die Stimme des Leitenden Ingenieurs aus dem Lautsprecher. »Sir! Es
gibt weitaus mehr Schäden, als man uns gemeldet hat. Wenn das so weitergeht, legt der Zwerg
wirklich das ganze Schiff in Trümmer. Ich bin gerade dabei, eine Liste sämtlicher Reparaturen
aufzustellen, die in den nächsten Tagen nötig sind.«
»Einen Augenblick!« sagte Rhodan gelassen. »Holen Sie einmal Luft, damit ich zum Reden
komme.«
»Was wollen Sie, Sir?« erkundigte sich Hefrich. »Ist in der Zentrale etwas passiert?«
Rhodan grinste. »Wir sind immer noch die letzte Bastion. Doch darüber möchte ich nicht mit
Ihnen sprechen. Sie müssen diese Liste, oder womit immer Sie im Augenblick beschäftigt sind, zur
Seite legen.«
»Und warum?«
»Passen Sie auf! Wie viele transportable HÜ-Schirmfeldprojektoren haben wir zur
Verfügung?«
»Siebzehn!« kam augenblicklich die Antwort.
Rhodan räusperte sich durchdringend.
»Das sind zuwenig«, sagte er. »Wir brauchen mindestens die doppelte Anzahl.«
»Das wird unmöglich sein«, sagte Hefrich mürrisch. »Wie soll ich die Techniker dazu bringen,
daß sie …« Er unterbrach sich, dann sprudelte er erregt hervor: »Jetzt verstehe ich erst,
wozu Sie die Projektoren brauchen. Unter diesen Umständen beschaffe ich Ihnen fünfzig.«
»Wie lange wird es dauern? Ralf Martens ist in ungefähr zwei Stunden wieder einsatzbereit,
dann können wir mit dem Einsatz beginnen.«
»Zwei Stunden sind zuwenig, Sir.«
»Ich weiß«, gab Rhodan zu. »Aber Sie können es
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