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Silberband 038 - Verschollen in M 87

Titel: Silberband 038 - Verschollen in M 87 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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niemand sehen
konnte, wie die Waffe in seiner rechten Hand zitterte.
    »Wenn wir angegriffen werden, müssen wir die Tür sofort wieder schließen«, sagte Perry
Rhodan.
    Der große Ertruser griff nach dem Öffner und zog das Metallschott scheinbar mühelos zur Seite.
Das Licht der Helmscheinwerfer fiel in einen dunklen Raum.
    Poindexter konnte einen Aufschrei nicht unterdrücken.
    Auf dem Boden krochen Tausende von handgroßen Tieren umher. Sie schienen überall zu sein.
Manche kletterten übereinander hinweg. Sie nahmen keine Notiz von den Terranern.
    »Was ist das?« entfuhr es Kasom.
    Poindexter machte unwillkürlich ein paar Schritte auf den Eingang zu. Ein paar der seltsamen
Wesen kamen näher. Sie besaßen die Form großer Eichenblätter. Auf jeder Seite waren ein paar
Hautlappen nach unten geklappt, auf denen die Tiere sich fortbewegten. Ihre Körper glänzten wie
poliertes Silber. Auf der Kopfseite ragten drei Tentakel hervor, die in Saugnäpfen endeten.
    Erst jetzt hörte Poindexter den Lärm, den die Kreaturen machten. Sie stießen eigentümliche
Laute aus.
    Ein paar der Wesen krochen auf den Gang hinaus.
    »Schließen Sie die Tür, Kasom!« ordnete Rhodan an.
    Poindexter beobachtete, wie die aus dem Raum entwichenen Tiere sich daranmachten,
herabhängende Kabel mit ihren Tentakeln zu umschlingen.
    »Was sind das für eigenartige Geräusche, die die Dinger machen?« fragte einer der
Raumfahrer.
    »Hört sich an wie ›vruun‹ oder so ähnlich«, antwortete Marshall.
    »Damit haben diese Wesen einen Namen«, sagte Rhodan. »Wir wollen sie Vruuns nennen. Ich nehme
an, daß sie mit Ratten zu vergleichen sind. Nachdem die eigentliche Schiffsbesatzung ausgefallen
ist, haben diese Parasiten sich vermehrt.«
    »Aber wovon ernähren sie sich?« fragte jemand.
    Rhodan deutete auf einen Vruun, der mit seinen drei Saugnäpfen ein Kabel benagte.
    »Vornehmlich von Isolationen«, sagte er. »Ich glaube, daß die von uns beobachteten
Zerstörungen in erster Linie auf die Vruuns zurückzuführen sind. Vermutlich besitzen sie
irgendein Körpersekret, mit dem sie sogar Kunststoff auflösen können. Ich vermute, daß die Vruuns
früher an Bord dieser Schiffe eine Art Ordnungspolizei darstellten. Sie hatten die Aufgabe, allen
Abfall zu vernichten. Nachdem die Erbauer dieser Schiffe verschwanden oder zumindest dezimiert
wurden, übernahmen die Vruuns die Herrschaft. Allerdings sind sie zum Aussterben verurteilt, denn
es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie keine Nahrung mehr vorfinden werden.«
    Poindexter blickte fasziniert auf die sieben kleinen Tiere hinab, die zu seinen Füßen in
blinder Gier an Kabeln und Verkleidungsstücken nagten. Da sah er, wie einer der Vruuns in seiner
Körpermitte plötzlich schmal wurde.
    An dem Rufen der anderen erkannte er, daß er nicht als einziger auf dieses Phänomen aufmerksam
wurde. Gleich darauf umringten alle Männer das rätselhafte Wesen. Der Körper des Vruuns verengte
sich immer mehr. Es sah aus, als würde er eingeschnürt.
    Poindexter ahnte, was jetzt kommen würde.
    Der Vruun zerfiel in zwei Hälften. Dabei tropfte aus der Einschnürungsstelle eine klare
Flüssigkeit heraus, die nach wenigen Sekunden zu einer Gelatinekugel wurde.
    »Sie vermehren sich durch Zellteilung«, sagte Rhodan. »Achten Sie auf die Kugel!«
    Das Gebilde, das Produkt der erfolgten Zellteilung war, begann plötzlich zu zischen.
    »Es verströmt Sauerstoff und Wasserstoff«, sagte ein Wissenschaftler fassungslos, als er sich
mit seinen Meßgeräten der kleinen Kugel genähert hatte. »Daher kommt also die Gasfüllung des
Schiffes, die wir für Atemluft gehalten haben.«
    Die beiden Vruuns, die gerade entstanden waren, machten sich sofort auf die Suche nach
brauchbarer Nahrung.
    Rhodan versetzte der Gelatinekugel einen Tritt, und sie rollte davon.
    »Sie wird einige Zeit brauchen, bis sie ihren Inhalt verströmt hat«, sagte er. »Wir wissen
jetzt viel über die Vruuns, aber noch immer nichts über die eigentlichen Besitzer dieser Schiffe.
Deshalb bewegen wir uns jetzt weiter in Richtung des Hecks. Dort hoffe ich auf die
Maschinenanlagen zu stoßen.«
    Ein paar Wissenschaftler protestierten. Sie wollten die Vruuns gründlicher untersuchen.
Poindexter konnte sich vorstellen, daß die Parasiten das Interesse dieser Männer völlig
beanspruchten.
    »Später können wir uns den Vruuns widmen«, sagte Perry Rhodan. »Jetzt haben wir andere
Aufgaben.«
    Sie setzten ihren Weg fort,

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