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Silberband 038 - Verschollen in M 87

Titel: Silberband 038 - Verschollen in M 87 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und Marshall konnte jetzt hinter jedem Eingang das Vorhandensein
von Parasiten feststellen. Poindexter war sicher, daß der Telepath sich nicht getäuscht hatte,
als er von einigen Millionen Tieren gesprochen hatte. Es war durchaus möglich, daß sich an Bord
der insgesamt dreitausend Schiffe so viele Vruuns aufhielten.
    Wo aber waren jene Wesen, die mit Hilfe eines Beiboots zwischen den zehn Raumschiffpulks
verkehrten? In welchem der Schiffe hielten sie sich jetzt auf?
    Nachdem das Rätsel der Vruuns so gut wie gelöst war, erschien Poindexter die Frage nach den
Besitzern dieser Schiffe noch dringlicher.
    »Ich glaube nicht, daß die Vruuns früher nur als Ordnungsdienst eingesetzt wurden«, sagte ein
Wissenschaftler, der neben Poindexter ging. »Wahrscheinlich hatten die Parasiten auch die
Aufgabe, für Atemluft innerhalb der Walzenschiffe zu sorgen.«
    »Und der Wasserstoff?« fragte ein anderer. »Wollen Sie etwa behaupten, jemand würde freiwillig
in einem explosiven Gasgemisch leben?«
    »Ich nehme an, daß die fremden Raumfahrer in der Vergangenheit eine Möglichkeit besaßen, den
größten Teil des Wasserstoffs der Luft zu entziehen und in Behältern zu komprimieren. Als die
Unbekannten sich zurückzogen und die Schiffe den Vruuns überließen, änderte sich die
Zusammensetzung der Atemluft.«
    Wohin waren die Fremden verschwunden? fragte Poindexter sich. Waren sie ausgestorben, oder
waren sie mit ein paar Schiffen weggeflogen und hatten nur ein kleines Wachkommando
zurückgelassen?
    Seine Gedanken wurden unterbrochen, als Kasom das Schott zu einer großen Halle öffnete. Der
Raum gehörte zum Heckgebiet. Das Licht der Helmscheinwerfer fiel auf fremdartige
Kontrolleinrichtungen und wuchtig aussehende Maschinenblöcke.
    »Dieser Raum ist verlassen«, sagte Marshall. »Ich spüre nur ein paar Vruuns.«
    »Ich vermute, daß es sich um die Zentrale handelt«, sagte Rhodan. »Alle Anzeichen deuten
darauf hin, daß das Schiff früher von hier aus gesteuert wurde.«
    Poindexter blieb stehen und lauschte. Außer den schnellen Schritten der Techniker, die von
Maschine zu Maschine eilten, war jedoch nichts zu hören. Keines der hier aufgestellten Geräte
arbeitete noch. Die Einrichtung des Schiffes bewies, daß die Fremden auf einer Entwicklungsstufe
standen, die sie zu gefährlichen Gegnern machen konnte.
    Die Techniker waren jetzt im gesamten Raum verteilt. Ihre erstaunten Ausrufe zeigten, daß sie
Dinge entdeckten, mit denen sie nicht gerechnet hatten.
    Poindexter blieb in der Nähe Melbar Kasoms, der langsam an den Wänden entlangging und die dort
aufgestellten Apparate mit dem Helmscheinwerfer ableuchtete.
    »Alles sieht fremd aus«, sagte der Ertruser. »Trotzdem kann ich mir vorstellen, daß wir diese
Geräte nach kurzer Zeit bedienen könnten. Sehen Sie sich diesen Sitz an!«
    Das, was Kasom als Sitz bezeichnete, war ein flaches Gestell mit einer runden Scheibe etwa
dreißig Zentimeter über dem Boden.
    »Wie kommen Sie darauf, daß das ein Sitz ist?« fragte Poindexter verblüfft.
    »Die halbrunden Seitenstreben sollen als Stützen dienen«, erklärte Kasom. »Mit viel Phantasie
können Sie sich vorstellen, wie das Wesen aussah, das von hier aus einmal die Kontrollen an der
Wand bedient hat.«
    Poindexter besaß Phantasie, aber er konnte von dem eigenartigen Sitz nicht auf das Aussehen
der Fremden schließen. Er wünschte, Kasom hätte ein paar Andeutungen gemacht, aber der Ertruser
behielt seine Vermutungen für sich.
    »Wann mag zum letztenmal jemand hier gesessen haben?« fragte Poindexter unbehaglich.
    Kasom zuckte mit den Schultern.
    Poindexter wurde das Gefühl nicht los, daß es von einer Sekunde zur anderen in der Zentrale
taghell werden und die rechtmäßigen Besitzer des Schiffes zurückkehren könnten. Seine Vernunft
sagte ihm jedoch, daß diese Vorstellung unsinnig war. Auch die Zentrale hatte der Freßgier der
Vruuns nicht standgehalten. Überall waren die Spuren der zerstörerischen Tätigkeit der Parasiten
zu erkennen.
    Dreitausend wertvolle Schiffe wurden langsam, aber sicher von innen heraus aufgefressen.
    Zwei Techniker entdeckten, daß das Schiff einen Linearantrieb in Kompaktbauweise besaß. Die
Konverter ragten einen halben Meter in die Zentrale hinein und wurden von einer kuppelförmigen
Verkleidung abgedeckt. Rhodan gestattete den Männern, einige Probeschaltungen durchzuführen.
Keines der Geräte reagierte jedoch. Es war keine Energie mehr

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