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Silberband 038 - Verschollen in M 87

Titel: Silberband 038 - Verschollen in M 87 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sie zu umgehen. Deshalb schicken sie einen Raumfahrer zur Schleuse
zurück, damit wir nicht an das Beiboot herankommen.«
    »Ein einzelnes Wesen ist nicht so gefährlich wie fünf Gegner«, meinte Kasom.
    »Im allgemeinen nicht«, gab Rhodan zu. »Doch diesmal ist das Kräfteverhältnis durch die
ungleiche Bewaffnung entscheidend verschoben.«
    Der Rückzug eines Kugelkopfes bedeutete, daß Poindexter noch länger auf Hilfe warten mußte.
Das wollte Rhodan jedoch nicht offen aussprechen.
    Drei Minuten verstrichen, bevor die vier Fremden auf gleicher Höhe mit Kasoms und Rhodans
Versteck waren. Wie Rhodan erwartet hatte, gingen sie weiter. Rhodan gab dem Ertruser ein
Zeichen. Der Oberstleutnant schob den Tisch wieder zur Seite. Sie warteten noch einen Augenblick,
dann nahm Kasom die Ausrüstung vom Boden auf, und sie verließen den Raum. Draußen auf dem Gang
war es still. Rhodan hatte den Infra-Orter ausgeschaltet, damit sein Licht sie nicht verriet.
    »Wir kommen jetzt, Poindexter!« sagte Rhodan in den Helmlautsprecher.
    Er wollte dem jungen Mann Hoffnung machen, obwohl er Poindexter für klug genug hielt, die
Gefahr richtig einzuschätzen, die von dem zurückgebliebenen Fremden drohte. Dieses Wesen befand
sich noch zwischen Poindexter und den beiden Männern. Wertvolle Zeit würde vergehen, bevor der
Kugelkopf die Schleuse erreichte.
    »Poindexter, warum antworten Sie nicht?« erkundigte Rhodan sich beunruhigt. »Ist noch alles in
Ordnung?«
    »Natürlich, Sir«, versicherte der Offiziersanwärter.
    Seine Stimme verriet, daß er log. Rhodan beschleunigte sein Tempo. Nötigenfalls würde er den
einen Fremden in ein Gefecht verwickeln, so daß Kasom Gelegenheit bekam, zu Poindexter
vorzudringen. Jede Verzögerung konnte Poindexters Ende bedeuten.
    Einer der Vruuns wagte sich so weit vor, daß er fast Poindexters Stiefelsohlen
berührt hatte. Der Offiziersanwärter unterdrückte einen Aufschrei. Die Vruuns hatten ihn jetzt
vollständig eingekreist. Immer mehr kamen durch die Öffnung in der Wand und drängten nach vorn.
Fast der gesamte Boden des kleinen Raumes war mit Vruuns bedeckt.
    »Vruun! Vruun! Vruun! Vruun!«
    Der Lärm war nervenzermürbend. Poindexter versuchte davonzukriechen, aber sein Körper
gehorchte ihm nicht. Wenn es ihm wenigstens gelungen wäre, nach seinem Strahler zu greifen oder
aufzustehen.
    Überall lagen Gelatineklumpen herum, wie sie nach der Teilung eines Vruuns entstanden.
Zischend strömte das Gas aus den Kugeln.
    Eine Gruppe von sieben Vruuns näherte sich Poindexters Kopf. Als sie noch einen halben Meter
von der Sichtscheibe des Helms entfernt waren, machten sie halt. Unschlüssig schwankten ihre
Tentakel hin und her. Die Masse der Vruuns rückte nach und schob die vorderen weiter an
Poindexter heran. Der Terraner konnte jetzt jede Einzelheit der häßlichen Parasitenkörper
erkennen. Die Haut der Vruuns schien aus einem Silberpanzer zu bestehen. Die Saugnäpfe an den
Tentakelenden waren flach und rund. In ihrer Mitte bewegten sich drei Schneiden übereinander, so
daß Poindexter unwillkürlich an den Linsenverschluß einer Kamera denken mußte. Unmittelbar hinter
den Saugnäpfen befanden sich zwei winzige Öffnungen, aus denen das Sekret tropfte, mit dessen
Hilfe die Vruuns härtestes Material zersetzen konnten.
    Poindexters Helm bedeutete für die Parasiten auf Dauer kein Hindernis.
    Der Raumfahrer wunderte sich, daß er seine Gegner mit fast wissenschaftlichem Interesse
beobachten konnte, ohne dabei den Verstand zu verlieren.
    Er hätte Rhodan und Kasom anrufen und ihnen sagen können, daß seine Lage immer verzweifelter
wurde, aber das hätte ihm nichts genutzt. Er wußte, daß die beiden Männer nichts unversucht
lassen würden, um rechtzeitig bei ihm zu sein. Wenn er jetzt in das Helmmikrophon sprach,
verleitete er Rhodan und den Ertruser nur zu unnötigen Risiken.
    Etwas berührte seinen rechten Stiefel.
    Poindexter hatte das Gefühl, von innen heraus zu Eis zu erstarren.
    Als er mühsam den Kopf drehte, sah er zwei Vruuns über seine rechte Wade kriechen. Bevor sie
jedoch an seinem Schutzanzug zu nagen begannen, behinderten sie sich gegenseitig und rutschten
auf den Boden zurück.
    Dieser Angriff bedeutete jedoch das Signal für die anderen Vruuns, wieder ein Stück näher an
ihr Opfer heranzukommen.
    Ich will nicht sterben! dachte Poindexter. Nicht auf diese schreckliche Art.
    »Verschwindet!« schrie er.
    »Halten Sie aus, Poindexter!« Das

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