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Silberband 038 - Verschollen in M 87

Titel: Silberband 038 - Verschollen in M 87 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nur umgekehrt waren, um
Verhandlungen anzubahnen. Wenn sie Rhodan gefangennahmen, brachten sie die Terraner in eine
schwierige Lage.
    Marshall entschloß sich, die im Schiff verteilten Männer zusammenzurufen und sich langsam der
Schleuse zu nähern. Außerdem würde er einen Funkspruch an die KC-21 durchgeben. Major Kulu mußte
über den Stand der Dinge informiert werden. Auch Atlan wartete sicher gespannt auf
Nachrichten.
    Zehn Minuten, nachdem Lordadmiral Atlan mit Major Tschai Kulu gesprochen hatte, meldete sich
der Flottillenchef über Funk.
    »Ich habe soeben eine Nachricht von John Marshall erhalten«, begann Tschai Kulu. Er
unterrichtete Atlan in allen Einzelheiten von den Geschehnissen an Bord des Walzenschiffs und
wiederholte Marshalls Bericht über die augenblickliche Situation.
    »Etwas Ähnliches habe ich befürchtet«, murmelte Atlan, nachdem Kulu geendet hatte. »Rhodan
will unter allen Umständen versuchen, ein friedliches Abkommen mit den Fremden zu treffen. Dabei
setzt er sein Leben aufs Spiel.«
    »Marshall ist unschlüssig, was er tun soll, Sir«, sagte Tschai Kulu. »Er weiß nicht, ob er
gegen Rhodans Wunsch eingreifen soll.«
    »Das soll er auf jeden Fall unterlassen«, empfahl Atlan. »Perry Rhodan darf nicht gestört
werden, solange er verhandelt.«
    »Aber … wir wissen doch nicht, ob die Fremden überhaupt an Verhandlungen interessiert
sind.«
    Atlan lachte spöttisch auf. Natürlich hatte der Major recht. Aber er, Atlan, kannte Perry
Rhodan schon länger und wußte, was er von ihm zu erwarten hatte. Nach Atlans Ansicht war Rhodan
im Augenblick dabei, einen schweren Fehler zu begehen. Doch daran durfte man ihn nicht hindern.
Der Freund würde früh genug feststellen, daß seine Friedensbeteuerungen nicht überall auf
Gegenliebe stießen. Hoffentlich war es für ein Eingreifen nicht zu spät, wenn Rhodan zur Einsicht
kam.
    »Sir!« rief Tschai Kulu leise. »John Marshall wartet auf eine Antwort.«
    Atlan stand auf.
    »Er soll alles tun, was Rhodan befiehlt«, sagte er. »Er soll sich jedoch bereithalten, um
Rhodan zu helfen, wenn etwas schiefgeht. Wenigstens wissen wir jetzt, daß die Männer des
Enterkommandos noch am Leben sind.«
    Er merkte, daß der Major zögerte, die Funkverbindung zu unterbrechen. Kulu schien mit den
Entscheidungen des Lordadmirals nicht zufrieden zu sein. Atlan konnte das verstehen, denn
innerlich verwünschte er seine Unentschlossenheit. Andererseits mußte er daran denken, daß Rhodan
ihm ein Eingreifen zum jetzigen Zeitpunkt nie verziehen hätte.
    »Das wäre alles, Major!« sagte er schroffer als beabsichtigt.
    Der Bildschirm wurde dunkel.
    »Das wäre alles, Major!« wiederholte eine schrille Stimme hinter Atlan die letzten Worte des
Arkoniden. »Ist das wirklich alles, Atlan?«
    Atlan blickte auf den erbosten Mausbiber hinab, der in voller Kampfausrüstung vor ihm stand.
Der Ilt war in der letzten Stunde keinen Augenblick ruhig auf seinem Platz geblieben.
Wahrscheinlich wartete auch der Teleporter Ras Tschubai ungeduldig auf einen Einsatzbefehl, aber
er zeigte es nicht so deutlich wie Gucky.
    »Im Augenblick, ja«, antwortete Atlan.
    »Pah!« fauchte Gucky empört. »Wenn es zu spät ist, heißt es dann wieder: ›Gucky, tu dies, tu
das!‹ Dann kann ich mich abrackern, um die Fehler anderer Leute in Ordnung zu bringen.«
    »Du warst schon immer ein Rackerer«, verwies ihn Atlan. »Es wird dir nicht schwerfallen, dich
erneut in diese Rolle zu versetzen.«
    Gucky warf die Ärmchen in die Luft.
    »Spöttische Bemerkungen und Beleidigungen, das ist alles, was ein treuer Diener des Imperiums
hier noch zu hören bekommt«, beklagte er sich. »Ich hätte gute Lust, mich pensionieren zu
lassen.« Er zwinkerte Atlan vertraulich zu. »Na, willst du mich nicht an Bord des Walzenschiffs
teleportieren lassen?«
    »Nein!« Atlan schüttelte entschieden den Kopf.
    »Nur ein einziges Hüpferchen!« flehte der Ilt mit weinerlicher Stimme.
    »Nein!«
    »Hast du gehört, Ras?« wandte Gucky sich an Tschubai. »Wie gefällt dir das? Wirst du nicht bis
unter die Haarwurzeln erröten, wenn man dir die paar Solar für deinen Dienst an Bord dieses
Schiffes bezahlt?«
    »Man wird es nicht sehen, weil meine Haut dunkel ist«, antwortete der Mutant lächelnd.
    »Verräter!« knirschte Gucky und schüttelte drohend eine geballte Faust. »Alle haben sich gegen
mich verschworen. Ich warte jetzt nur auf den Zeitpunkt, da man mich wieder brauchen wird.

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