Silberband 038 - Verschollen in M 87
da man sich ihrer
endlich erinnert hatte, konnten sie dem Einsatzbefehl nicht mehr Folge leisten.
»Ich glaube, wir können es jetzt riskieren, die anderen zu rufen«, sagte Perry Rhodan. Er
berichtete in kurzen Worten, was er von Jyll Ahnt Aymar erfahren hatte.
»Ich weiß, daß noch viele Dinge geklärt werden müssen«, sagte er abschließend. »Immerhin
wissen wir jetzt in groben Umrissen, mit wem wir es zu tun haben. Ab sofort werden wir unsere
Translatorgeräte einsetzen, so daß es zu einer besseren Verständigung mit den Fremden kommen
wird.«
»Wir möchten uns noch ein bißchen im Schiff umsehen«, sagte einer der Techniker. »Glauben Sie,
daß die Vruun-Jäger jetzt noch etwas dagegen haben?«
»Nein«, erwiderte Rhodan. »Passen Sie jedoch auf die Vruuns auf. John, Sie und Kasom kommen
hierher. Ich möchte, daß Sie dabei sind, wenn ich mit den Kugelköpfen zu verhandeln beginne.«
Perry Rhodan trat auf Poindexter zu und half dem jungen Mann auf die Beine.
»Die Lähmung läßt allmählich nach, Sir«, sagte Poindexter. Er hob den Kopf und lächelte. »Ich
bin froh, daß es doch noch geklappt hat. Ich meine, wenn …«
Rhodan lächelte zurück.
»Je schwerer eine Freundschaft zustande kommt, um so haltbarer wird sie«, sagte er. »Hoffen
wir, daß dies auch in diesem Fall zutrifft.«
Marshall, Kasom und einige Wissenschaftler tauchten auf. Die Skoars zogen sich bis zu einer
Wand zurück, aber sie griffen nicht nach ihren Waffen.
»Geben Sie einen Funkspruch zur KC-21 durch, und sagen Sie Major Kulu, daß es uns gelungen
ist, die Fremden von unserem Friedenswillen zu überzeugen«, befahl Rhodan einem der Männer.
»Sagen Sie außerdem, daß wir jetzt mit Verhandlungen beginnen.«
Kasom kam herüber und befreite Rhodan von der Last Poindexters, der noch nicht aus eigener
Kraft auf den Beinen stehen konnte.
»Sie müssen sich bewegen«, sagte der USO-Spezialist. »Strecken Sie Arme und Beine aus, auch
wenn es schmerzhaft ist.«
Mit verbissenem Gesicht befolgte Poindexter die Ratschläge des Ertrusers. Wenn er das einzige
›Opfer‹ des kurzen Kampfes zwischen den Vruun-Jägern und den Terranern blieb, wollte er sich über
die Schmerzen nicht beklagen. Bereits nach wenigen Augenblicken gelang es ihm, ein paar Schritte
ohne Kasoms Hilfe zu machen.
Inzwischen versuchte Perry Rhodan, den Skoars die Funktion des Translators zu erklären.
»Auf einmal sind sie stumm wie die Fische«, beklagte er sich. »Aber irgendwie werde ich sie
schon zum Sprechen bringen.«
Das Übersetzungsgerät funktionierte nur, wenn es genügend Laute der fremden Sprache aufnehmen
konnte. Von der Kompliziertheit einer Sprache hing es ab, wie schnell der Translator eine
einwandfreie Übersetzung liefern konnte.
»Drei Techniker haben sich in die Zentrale des Schiffes begeben«, sagte John Marshall. »Sie
wollen noch einmal gründlich verschiedene Anlagen untersuchen.«
»Sie haben meine Erlaubnis«, antwortete Rhodan. »Ich glaube nicht, daß die Kugelköpfe etwas
dagegen haben, wenn wir uns in einem ihrer Wracks umsehen. Viel können wir nicht mehr
zerstören.«
Plötzlich trat einer der Skoars vor und begann zu sprechen.
»Sehr gut!« sagte Rhodan und hob den Translator. »Jetzt können wir endlich anfangen.«
Poindexter fing einen Blick Melbar Kasoms auf und nickte.
Der Kontakt war endlich hergestellt.
Sechzehn Minuten später jedoch geschah etwas, das die gerade begonnenen guten Beziehungen
zwischen Skoars und Terranern erneut belastete.
Publius Kalego ließ den Strahl seines Scheinwerfers über die Hauptkontrollen
wandern. Die nüchterne und zweckmäßige Aufteilung der Schalter und Hebel gefiel ihm. Alle
technischen Probleme waren von den Fremden großartig gelöst worden. Kalegos technischer Verstand
bewunderte die Fähigkeit der Skoars, mit kleinstem Aufwand die größtmögliche Wirkung zu erzielen.
Nirgends waren die Spielereien zu sehen, die sich die Konstrukteure terranischer Schiffe immer
wieder gestatteten.
Trotzdem besaß die Einrichtung dieser Zentrale eine unvergleichliche Harmonie. Alles war so
aufeinander abgestimmt, daß über die Bedeutung der einzelnen Geräte und Schaltanlagen keinerlei
Zweifel aufkommen konnten. Publius Kalego traute sich zu, in einer solchen Zentrale innerhalb
weniger Tage jeden einzelnen Schalter mit geschlossenen Augen zu finden.
Kalegos Begleiter hielten sich auf der anderen Seite der Zentrale auf; das Licht ihrer
Helmscheinwerfer
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