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Silberband 039 - Paladin

Titel: Silberband 039 - Paladin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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der Landung wieder in die Kabine. Er wurde
von drei bewaffneten Dumfries und einem Fremden begleitet.
    Der Fremde war ein über zwei Meter großes Wesen mit dünnen Beinen und vier Armen. Seine Haut
war silberfarben, sie wirkte an den Gelenken schuppig. Der Kopf des Unbekannten erinnerte Rhodan
an eine große Birne. Vier Augen, die Klugheit ausstrahlten, reichten von Schläfe zu Schläfe.
    Um seinen Kopf hatte Agen Thrumbs Begleiter etwas gewickelt, das wie ein Turban aussah. Später
stellte Perry Rhodan fest, daß es sich um zwei Fühler handelte, die nach Belieben ausgefahren
oder zusammengefaltet werden konnten.
    Der Fremde trug einen togaähnlichen Umhang.
    »Das ist Luro Movan, der Vorsucher«, sagte Agen Thrumb.
    Rhodan begriff, daß er einen Aphaneu vor sich hatte. Er spürte, wie das Wesen ihn anstarrte.
Luro Movan schien der Chef des auf Dwellion beheimateten Volkes zu sein. Der Mund des Vorsuchers
war dreieckig, seine Nasenöffnung kam in regelmäßigen Abständen unter zwei Hautfalten hervor.
    Keiner der Gefangenen sprach. Rhodan wurde sich bewußt, daß er den Aphaneu wie gelähmt
anblickte. Sosehr er sich auch bemühte, er konnte seine Augen von Luro Movan nicht abwenden.
    Plötzlich löste sich der ›Turban‹ vom Kopf des Fremden und teilte sich in zwei Fühler mit
fächerförmigen Enden. Jeder dieser Fühler war etwa einen Meter lang. Rhodan ahnte, daß der
Aphaneu damit bestimmte Impulse aufnehmen konnte. Er dachte an Marshalls Vermutung, daß die
Sucher nach der inneren Wahrheit Telepathen sein könnten. Ob der Mutant recht hatte, würde sich
noch herausstellen. Im Augenblick war Rhodan eher geneigt, dem Verdacht seines Sohnes
zuzustimmen.
    »Ich habe Sie mir anders vorgestellt«, sagte Luro Movan mit sanfter Stimme. Sein
Zentrums-Idiom klang weich, ein sicherer Beweis, daß er einem hochkultivierten Volk
angehörte.
    »Was haben Sie erwartet?« fragte Rhodan. »Blutdürstige Ungeheuer?«
    »Keineswegs«, entgegnete Luro Movan. »Sie strömen jedoch beachtlich viel Selbstbewußtsein und
Entschlossenheit aus. Es ist erstaunlich, wie gut Sie die Beeinflussung durch zwei Bestien
überstanden haben.«
    »Die beiden Wesen, die Sie Bestien nennen, sind Haluter«, sagte Perry Rhodan. »Sie denken
nicht daran, uns in irgendeiner Form zu beeinflussen.«
    Luro Movan wandte sich an Agen Thrumb.
    »Diese bedauernswerten Wesen merken nicht einmal, welchem gefährlichen Einfluß sie
unterliegen«, seufzte er. »Sie sind davon überzeugt, in den beiden Bestien Freunde zu haben. Sie
können nicht erkennen, daß sie in Wirklichkeit Sklaven sind.«
    »Ja«, knurrte Agen Thrumb. »Sie sind diesen Kreaturen hörig.«
    »Hört euch diesen hirnverbrannten Unsinn an!« erregte sich Roi Danton.
    Als Luro Movan sprach, galten seine Worte abermals Agen Thrumb.
    »Wir werden diese Kranken auf Dwellion heilen, Druis«, versprach er. »Wenn sie diese Welt
verlassen, werden sie für alle Zeiten gegen die gefährliche Beeinflussung durch die Bestien immun
sein.«
    Rhodan und seine Begleiter wechselten bestürzte Blicke. Dantons Verdacht, daß man sie auf
Dwellion einer Gehirnwäsche oder einer ähnlichen unangenehmen Behandlung unterziehen wollte,
schien sich zu bewahrheiten.
    Luro Movan zog seine Fühler ein und wickelte sie um den Kopf. Dann drehte er sich um und
verließ die Kabine.
    »Wollen Sie uns wirklich diesen Psychologen ausliefern?« fragte Perry Rhodan den
Stützpunktingenieur.
    »Es geschieht in Ihrem eigenen Interesse«, antwortete der Weißhäutige. »Wenn Sie Dwellion
verlassen, werden Sie frei sein.«
    Rhodan begriff, daß es keinen Sinn hatte, wenn er sich mit dem Stützpunktingenieur stritt. Für
Agen Thrumb stand es fest, daß die Terraner von den Bestien beeinflußt waren. Der Haß der
Intelligenzen von M 87 auf diese Bestien war so groß, daß er zu einer Verblendung
führte.
    »Welche Aufgaben haben die Sucher nach der inneren Wahrheit, wenn sie nicht gerade ein paar
Unschuldige einer Gehirnwäsche unterziehen?« fragte Rhodan.
    »Auf Dwellion werden alle Wesen behandelt, die sich unbotmäßig verhalten«, erklärte Agen
Thrumb.
    »Und was bedeutet das?« wollte Dr. Josef Lieber wissen.
    »Wer sich gegen die bestehende Ordnung auflehnt, kommt nach Dwellion.« Agen Thrumb deutete auf
den erloschenen Bildschirm. »Hier wird jedem geholfen, der sich in unserem System nicht
zurechtfindet.«
    »Wer aus der Reihe tanzt, wird erledigt«, grollte Oro Masut. »Jeder, der eigene

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