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Silberband 042 - Das Zeitkommando

Titel: Silberband 042 - Das Zeitkommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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neben ihm stand. Dann hob er den linken Arm, so daß Dephin über die Bildschirmgalerie die Meßgeräte sehen konnte.
    Dephin gab einen bestürzten Laut von sich.
    »Still!« zischte Rhodan.
    Der Siganese verstand sofort. Rhodan wollte vermeiden, daß man an Bord der CREST V von dieser Entwicklung erfuhr.
    »Heben Sie mich auf«, sagte Rhodan.
    Behutsam nahm ihn Paladin auf die Arme. Sie folgten den Urths, die sich bereits ein paar Meter entfernt hatten. Rhodan dachte angestrengt nach. Was rief den plötzlichen Energieverlust hervor? Unter normalen Umständen hätte der Rückentornister noch einwandfrei arbeiten müssen. Hätte eine schwere Beschädigung vorgelegen, wäre die Belastung sofort auf den vollen Wert gestiegen.
    Es gab nur eine Erklärung: Eclisse!
    Das strahlende Mineral mit dem hohen spezifischen Gewicht mußte sich auf den Energietornister auswirken.
    Wie würde es weitergehen? fragte sich Rhodan besorgt. Zweifellos würde die Leistung des Antigravprojektors weiter nachlassen. Es hatte keinen Sinn, sich dieser Tatsache zu verschließen. Wie viele Gravos konnte er unter den gegenwärtigen Bedingungen aushalten? Obwohl ihn der Paladin trug, bereitete es Rhodan jetzt schon Mühe, sich aufrecht zu setzen und festzuhalten.
    Sie bewegten sich durch ein schmales, mit Flechten bewachsenes Tal. Es war spät am Abend, und die Eclissefelsen an den Gebirgshängen leuchteten in der zunehmenden Dunkelheit.
    Rhodan fühlte sich wie zerschlagen. Inzwischen war die Belastung auf 1,9 Gravos angestiegen, so daß er es vermied, die Arme Paladins zu verlassen. Immer wieder kam es jetzt vor, daß sein Oberkörper gegen die Brust des Roboters sank. Er befürchtete, daß er sich früher oder später auch auf den Armen des Paladins nicht mehr halten konnte. Jetzt bedauerte er, daß sie den Schlitten zurückgelassen hatten, denn sobald die Belastung weiter anstieg, hätte er sich darauf niederlegen und von Paladin ziehen lassen können.
    An Bord der CREST V schien man zu ahnen, daß etwas nicht in Ordnung war. Rhodan sprach so wenig wie möglich mit Atlan und den Wissenschaftlern. Er fürchtete, daß seine Stimme ihn verraten könnte. Auch mit den Urths unterhielt er sich kaum, denn das Sprechen fiel ihm schwer. Manchmal hatte er den Wunsch, den Kampfanzug von seinem Körper zu reißen, um den immer stärker werdenden Druck auf seiner Brust loszuwerden.
    Die Urths waren stehengeblieben und warteten, bis Paladin zu ihnen aufgeschlossen hatte.
    »Wir müssen uns für die Nacht eine Höhle suchen«, sagte Riyollon.
    Rhodan konnte seine Enttäuschung nicht verbergen.
    »Weshalb?« fragte er. »Können wir nicht während der Nacht marschieren?«
    »Broynlaar hat Karrylspuren entdeckt«, erklärte Riyollon. »Er hält es für besser, wenn wir uns verstecken, denn die Karryls gehen während der Nacht auf Raub aus.«
    Ein Karryl war offenbar ein satyatisches Raubtier. Rhodan wollte lieber das Risiko eingehen, einem solchen Wesen zu begegnen, als sich in einer Höhle zu verkriechen, wo er doch keine Ruhe finden würde.
    »Ihr braucht die Karryls nicht zu fürchten«, sagte er zu den Urths. »Mit unseren Waffen können wir jeden Angriff abwehren.«
    »Die Karryls sind heimtückisch«, sagte Broynlaar. »Man entdeckt sie erst, wenn es zu spät ist. Dann nutzen die besten Waffen nichts.«
    »Mein Geisterauge wird jeden Karryl entdecken, bevor wir mit ihm zusammenstoßen«, versicherte Rhodan.
    »Wir vertrauen dir«, sagte Riyollon.
    Broynlaar schien anderer Meinung zu sein, denn er brummte unzufrieden. Der Marsch wurde fortgesetzt. Der Paladin hielt sich dicht hinter den Urths, weil Rhodan den Siganesen befohlen hatte, sofort einzugreifen, wenn irgendein größeres Tier auftauchen sollte. An Bord der CREST V hatte man die Unterhaltung mitgehört und eine weitere Beobachtungssonde geschickt. Rhodan hoffte, daß zwei Sonden genügten, um sie vor unliebsamen Überraschungen zu schützen.
    Rhodan konnte nicht mehr aufrecht auf den Armen des Paladins sitzen, sondern mußte seinen Oberkörper gegen dessen Brust lehnen. In seinem Kopf dröhnte es, und jeder Schritt des Roboters verursachte ihm Schmerzen.
    Die Minuten vergingen. Angesichts der doppelten Schwerkraftbelastung kam es Rhodan vor, als wollte die Nacht überhaupt nicht vergehen. Dabei bewegten sich die Urths noch schneller als sonst. Broynlaar hielt unausgesetzt nach Karrylspuren Ausschau.
    Als Rhodan wieder auf die leuchtenden Skalen der Armbandmeßgeräte blickte, war die Belastung

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