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Silberband 042 - Das Zeitkommando

Titel: Silberband 042 - Das Zeitkommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Seil zu halten. Vorsichtig hangelte er sich weiter. Er wagte nicht, einen Blick in die Tiefe zu werfen.
    »Die Sonde rutscht immer weiter auf den Rand der Spalte zu!« erklang die panikerfüllte Stimme eines Technikers in Rhodans Empfänger. »Wir können sie nicht halten, Sir.«
    Rhodan antwortete nicht. Seine Kraft ließ allmählich nach. Er begann zu zweifeln, ob er die andere Seite jemals erreichen würde. Das Seil sank immer weiter nach unten.
    Auf der anderen Seite wirbelte Staub auf; durch die hohe Schwerkraft wirkte er wie eine breiige Masse, die zähflüssig über den Boden glitt. Rhodan erkannte, daß die Sonde nur noch wenige Zentimeter vom Rand des Abgrunds entfernt war. Da handelte Harl Dephin.
    Er raste dreißig Meter zurück, um einen genügend großen Anlauf zu haben. Dann stürmte er vorwärts. Rhodan sah den riesigen Körper des Paladins über sich hinwegfliegen und schloß die Augen. Er wollte nicht sehen, wie der Roboter am Boden der Schlucht zerschmettert wurde. Der Aufschlag blieb jedoch aus. Rhodan drehte den Kopf und beobachtete, wie der Paladin sich auf der anderen Seite hinaufzog.
    Ein paar Meter neben dem Roboter lag die Sonde, nunmehr schon mit dem Heckteil über den Abgrund ragend.
    Dephin ließ den Paladin aufspringen. Mit zwei Schritten erreichte der Gigant die Sonde und hielt sie fest.
    »Ich habe das Seil, Sir«, sagte Dephin triumphierend. »Sie können sich jetzt Zeit lassen.«
    Rhodan hörte sich aufatmen. Der Erfolg der Siganesen verlieh ihm neue Kräfte, und er legte die letzten Meter in wenigen Minuten zurück. Der Paladin half ihm herauf.
    »Das ist eine recht primitive Brücke«, klang Chuzijews Stimme auf. »Für die Urths ist sie völlig ungeeignet.«
    Rhodan achtete nicht auf den Wissenschaftler.
    »Sie müssen noch einmal auf die andere Seite, Major«, sagte er zu Dephin. »Trauen Sie sich zu, das zu schaffen?«
    »Es macht mir Spaß, Sir«, behauptete Dephin gelassen.
    Rhodan bezweifelte, daß das der Wahrheit entsprach, aber er war dankbar, daß die Siganesen noch einmal ihr Leben aufs Spiel zu setzen bereit waren.
    »Wir brauchen ein zweites Seil«, sagte Rhodan. »Es muß im gleichen Abstand über die Schlucht gespannt werden, den die Kufen des urthschen Schlittens zueinander haben.«
    »Ich verstehe«, sagte Dephin. »Die Eingeborenen haben Ersatzstricke dabei, die wir benutzen können.«
    Ein Knacken im Empfänger lenkte Rhodans Aufmerksamkeit ab. Jemand von der CREST V schaltete sich dazwischen.
    »Wir haben einen Plan«, sagte Atlan. »Mit Hilfe der Sonden können wir die Einzelteile eines zusätzlichen Antigravprojektors nach unten schicken. Du brauchst ihn nur zusammenzubauen und am Schlitten der Urths zu montieren.«
    »Wie viele Stunden würde die Ausführung dieses Planes in Anspruch nehmen?« erkundigte sich Rhodan.
    Er spürte, daß der Arkonide zögerte, und lächelte schwach. Die Männer an Bord des Schiffes meinten es gut, aber sie übersahen immer wieder, daß er unter Zeitdruck stand. Mit jeder Minute verringerte sich der Energievorrat seines großen Rückentornisters.
    »Selbst wenn es Ihnen gelingen sollte, eine Seilbahn für den Schlitten zu bauen – wie wollen Sie die Urths dazu bringen, daß sie den Abgrund überqueren?« erkundigte sich Chuzijew.
    Das war zweifellos ein Problem, gestand sich Rhodan ein. Er mußte darauf bauen, daß sich zumindest der tapfere Riyollon auf dieses Wagnis einlassen und seine beiden Begleiter überreden würde.
    Rhodan schüttelte den Kopf. Es war müßig, darüber nachzudenken, solange nur ein Seil über die Schlucht führte.
    Er gab dem Paladin ein Zeichen, und Dephin lenkte den Roboter von der Schlucht zurück. Diesmal nahm er einen noch größeren Anlauf. Wie von einer Sehne geschnellt, hob sich der mächtige Körper vom Boden ab und flog über die Spalte. Diesmal landete der Paladin sicher.
    Rhodan beobachtete, wie Dephin mit den Urths verhandelte und schließlich die Ersatzstricke ausgehändigt bekam. Die Sonde flog zu Dephin hinüber. Der Paladin band das Strickende in der von Rhodan angegebenen Entfernung zum ersten Seil fest. Das andere Ende befestigte er an der Sonde, die sofort zu Rhodan zurückflog. Rhodan suchte nach einem geeigneten Eclissefelsen und verknotete das Seil.
    Alles in Ordnung! signalisierte er dem Paladin.
    »Was haben Sie jetzt vor?« fragte der siganesische Major.
    »Wie lang ist das Seil, mit dem die Urths den Eclisseanker festgebunden haben?« fragte Rhodan.
    »Fünfzig Meter«,

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