Silberband 044 - Alarm für die Galaxis
Terraner mit Rhodan – er zählte den Paladin nur einfach, was vermutlich den wütenden Protest der Siganesen hervorgerufen haben würde – verließen mit den neunzehn Baramos die Korvette.
Ein riesiger Hangar nahm sie auf, dann durchschritten sie ein System von Sicherheitsschotten, anschließend einen breiten, lichterfüllten Korridor und einen kleinen Saal.
Dort stieß MAX-1 zu ihnen.
Rhodan hätte ihn nicht unter den anderen Baramos herausfinden können, aber der Kommandant des Diskusschiffes stellte sich vor.
»Kommen Sie bitte, Rhodan«, sagte er. »Der Rat wartet schon auf uns.«
Rhodan aktivierte den Minikom und sagte:
»Atlan!«
»Ich höre.«
»Wir haben soeben die Korvette verlassen. Bis jetzt ist alles klar.«
»Gut. Hier ebenfalls.«
Drei Dinge waren es, die Atlan mit großer Geschwindigkeit und der für ihn charakteristischen Entschlossenheit unternahm.
Er schleuste die restlichen neunundvierzig Korvetten aus. Sie waren voll bemannt und hatten den Auftrag, mit sämtlichen Erfassungssystemen den Weltraum rings um den Mond abzusuchen und zu sichern. Bei der geringsten Meldung würde er dann eingreifen können.
Dann zog er sich mit der CREST V so nahe an die Sonne zurück, wie es die Schirme aushielten. Im Ortungsschutz des Sterns war die CREST so sicher, wie es unter den gebotenen Umständen möglich war.
Schließlich schwor er sich, ständig mit Rhodan über Minikom zu verkehren. Allerdings mußten sowohl die ankommenden wie auch die gesendeten Impulse verstärkt werden, um überhaupt empfangen werden zu können. Wie eine Perlenschnur umgaben die Korvetten den Mond.
Die Ortungsstationen waren dreifach besetzt. In den neunundvierzig Schiffen herrschte absolute Wachsamkeit. Ebenso im Flaggschiff …
In lockeren Gruppen, die kleinen, tragbaren Translatoren zwischen sich, gingen die einundfünfzig Terraner weiter und weiter in den Mond hinein. Neben Rhodan ging mit schnellen, trippelnden Schritten MAX-1 und erklärte unaufhörlich.
Die Baramos, denen sie begegneten, grüßten freudig, betrachteten sowohl Kasom als auch die riesige Gestalt Paladins und gingen vorbei. Weitere Korridore, Laufbänder, Treppen und Lifts … dann kamen die Terraner in eine kleine Rundhalle.
Ein wabenförmig gestaltetes Band lief in halber Höhe rund um die Wände, und der Boden war mit einem schaumstoffähnlichen, gelben Material ausgelegt. Das Licht in diesem Raum war von einer tiefen Gelbtönung und stach nicht in die Augen.
»Dort kommen die vierzehn alten Baramos. Sie bilden den Erhaltungsrat. Sie sind unfruchtbar und können sich daher den Problemen der Politik mit mehr Konzentration widmen«, erklärte MAX-1 und deutete nach links.
Dort öffnete sich eine wabenförmige Tür in der Wand.
Nacheinander kamen vierzehn Baramos in den Saal. Sie trugen statt der Raumanzüge oder den overallähnlichen Kleidern der anderen, hier arbeitenden Individuen, eine Art Toga aus Metallgewebe, die aber wesentlich kürzer war und in der Körpermitte durch einen blau schimmernden breiten Gürtel gehalten wurde. Die Arme und Beine schienen noch dünner und zerbrechlicher zu sein als die der Raumfahrenden.
Rhodan stellte den Translator vor sich auf den Boden.
»Wir begrüßen euch, Terraner. Wir sind bereits auf euch vorbereitet worden, und unsere Freude ist grenzenlos. Endlich haben wir Verbündete, wenn es auch nur die Rebellen sind, die sich euch anvertrauen und um eure Hilfe nachsuchen.«
Etwas feierlich, dachte Rhodan, aber recht angenehm.
»Ich danke für den herzlichen Empfang«, sagte er und bemerkte, wie sich entlang der Wände andere Baramos aufstellten.
»Werdet ihr uns helfen?« fragte einer der Räte.
»Wenn es in unserer Macht steht«, entgegnete Rhodan diplomatisch, »dann gern und mit allen Kräften. Was ist vordringlich?«
»Seht!« Einer der Baramos kam näher und breitete die Arme aus, als wolle er die Verzweiflung seines Volkes mit einer einzigen Geste demonstrieren. »Seit dem Bestehen unserer Untergrundbewegung ist es noch keinem einzigen Forschungskommando gelungen, in Ruhe und ohne Störung auf Baykalob zu arbeiten und zu erforschen, warum nur die Verhältnisse dort die Eier reifen lassen. Vielleicht solltet ihr uns helfen, indem ihr eine große Menge von diesem Sand holt und unbemerkt hierher schafft.«
Rhodan sah, daß Kasom sich langsam an ihn heranschob.
»Das könnten wir tun, beispielsweise«, sagte Rhodan. »Aber das hat noch etwas Zeit. Ich schlage vor, daß wir zuerst ein Abkommen
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