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Silberband 046 - Der Todessatellit

Titel: Silberband 046 - Der Todessatellit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Bad sowie Massageeinheiten und andere Einrichtungen enthielt – wölbte sich halbkugelförmig in die Wohneinheit. Der offene Verbindungsgang wirkte wie eine langgestreckte Schleusenkammer. Wandte man sich zur anderen Seite, gelangte man in eine kleine Bar mit metallisch glänzenden Speisen- und Getränkeautomaten. Nichts war vergessen worden, was einem Mann Behaglichkeit bot.
    Alaska öffnete eine dritte Tür und blickte in die halbrund geformte Schlafzelle mit dem kontur- und schwerkraftregulierten Bett. Auch darüber die obligatorische 3-D-Übertragungskugel.
    Der Transmittergeschädigte legte seine Kleidung ab. Die Räumlichkeiten waren so klimatisiert, daß der Mensch in seinem natürlichsten Zustand darin leben konnte, nämlich nackt, und zugleich in dem der Gesundheit dienlichsten Zustand. Nach kurzer Überlegung verriegelte Alaska vom Ruhelager aus die Tür, dann legte er auch die Maske ab.
    Behaglich seufzend, streckte er sich aus.
    Dies war ein Ort, an dem man tatsächlich alle Sorgen des Alltags vergessen konnte.
    Nur eine Tatsache hinderte Alaska Saedelaere am Vergessen: die unmittelbare Nachbarschaft eines bedauernswerten Geschöpfes, das zu einem vegetierenden Leben verdammt war – falls er ihm nicht helfen konnte.
    Lord Zwiebus …!
    Er war nun weniger als ein geistiger Krüppel, psychologisch betrachtet ein Vollidiot, mit einem Gehirn, das trotz der erhalten gebliebenen Potenz alle Funktionen eingestellt hatte – bis auf die rein animalischen.
    Alaska Saedelaere sprang auf, wollte zur Tür gehen und blieb doch mitten im Raum wieder stehen. Der Drang, zu Lord Zwiebus zu eilen, war groß, aber es durfte nichts überstürzt werden. Einzig und allein Tan Dehuter bestimmte, wann und wie die erste Begegnung zu erfolgen hatte.
    Der Transmittergeschädigte wandte sich der Bar zu. Mit zitternden Fingern füllte er sich ein Glas mit einer wasserklaren, hochprozentigen Flüssigkeit und leerte es auf einen Zug. Wohlige Wärme breitete sich in ihm aus; die Haut rötete sich leicht.
    Alaska füllte sein Glas zum zweitenmal, wollte es zum Mund heben. Doch mitten in der Bewegung erstarrte er. Eine imaginäre Peitsche schlug, zerrte und riß an seinem Gehirn, verwandelte den Mann in ein zitterndes, von Krämpfen geschütteltes Nervenbündel. Das Glas entfiel seiner Hand, zerschellte auf dem Boden. Zwischen den Splittern floß die Flüssigkeit auseinander. Ein Servoroboter löste sich aus seiner Wartenische und saugte Splitter und Alkohol weg.
    Alaska Saedelaere schleppte sich taumelnd zum Ruhelager, brach dicht davor zusammen und kroch auf allen vieren weiter, die hervortretenden Augen starr auf einen Punkt gerichtet: das Schaltpult.
    Aber bevor er es erreichte, erscholl eine bekannte Stimme, die von Professor Tan Dehuter.
    »Die Maske, Mr. Saedelaere! Setzen Sie die Maske auf!«
    Die Maske …!
    Der Transmittergeschädigte versuchte sich zu erinnern, was es mit der Maske auf sich hatte. Sein gemarterter Geist bildete eine winzige Oase der Ruhe, sekundenlang nur, aber die Zeitspanne genügte, die Erinnerung ins Bewußtsein zu holen.
    Mühsam bewegte sich Alaska auf allen vieren dorthin, wo er die Maske abgelegt hatte. Mit letzter Kraft gelang es ihm, sie vor sein Gesicht zu pressen.
    Dann fiel er in den schwarzen Abgrund der Ohnmacht.
    Aber selbst die Besinnungslosigkeit brachte keine Ruhe vor den wispernden drängenden Stimmen. Sie stießen ihn brutal in den Wachzustand zurück.
    Alaska Saedelaere wehrte sich verbissen – und vergebens.
    Ein Gesicht tauchte über ihm auf. Eine Stimme flüsterte beruhigende Worte. Nichts half. Der Transmittergeschädigte kämpfte mit den Mächten, die ihn zu überwältigen drohten.
    »Macht ein Ende!« schrie er Professor Dehuter zu. »Tötet mich! Ich bin ein Verräter. Bringt mich um, bevor die Stimmen mich überwältigen! Ich kann nicht mehr!«
    Sein Schreien ging in ein hohl klingendes Wimmern über; der Körper wurde erneut von krampfartigen Anfällen geschüttelt. Meterlange Lichtstrahlen zuckten unter der Maske hervor, zwangen die Helfer zum überstürzten Rückzug. Länger als einige Sekunden vermochten sie die Lichterscheinungen nicht zu ertragen.
    Alaska Saedelaere blieb hilflos und allein zurück – bis ein Cybormed auftauchte und ihn in seinem ›Körper‹ barg. Paramechanische Einheiten drangen in Alaskas Geist ein, sondierten, suchten und stießen in einen Aufruhr des Nervengewebes.
    Die Ursache des Aufruhrs fanden sie nicht.
    Bleich und fassungslos starrte

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