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Silberband 050 - Gruelfin

Titel: Silberband 050 - Gruelfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ihres Wissens, ihrer Erfahrungen und ihrer Grundhaltung so unauffällig beraubt werden konnten, daß weder sie noch die Telepathen etwas davon bemerkten.
    Die Antwort würde eindeutig auf Alaska Saedelaere weisen. Also mußte etwas geschehen, um eine solche Antwort von vornherein unglaubwürdig zu machen.
    Unterdessen setzte die MARCO POLO ihre Suche nach den Kreuzern und Korvetten fort. Die Minuten verstrichen in quälender Langsamkeit. Rhodan war nervös. Er befürchtete, daß sich ein Korvettenoder Kreuzerkommandant dazu verleiten ließ, über Hyperkom nach dem Mutterschiff zu rufen. Das hätte zweifellos die über Schakamona stehende takerische Flotte aufmerksam gemacht.
    Aber keiner der Schiffskommandanten beging einen solchen Fehler. Rhodan befahl Oberst Korom-Khan, zum Ausgangspunkt des unfreiwilligen Linearmanövers zurückzukehren und dort mit geringer Fahrt zu kreisen und zu orten.
    Diese Taktik erwies sich als sehr zeitraubend. Die MARCO POLO kreiste fast dreizehn Stunden in einem Gebiet von wenigen Lichtstunden Radius, bevor die Beiboote und Kreuzer nacheinander wieder eingetroffen waren. Da der Alarmstart ohne Vorankündigung erfolgt war, hatten sie ihre Ausgangsposition erst mit Verspätung bestimmen können. Durch kosmonautische Berechnungen hatten sie schließlich doch alle zurückgefunden.
    Nachdem die Kreuzer und Korvetten eingeschleust worden waren, setzte die MARCO POLO nach einer Korrekturberechnung ihren Flug nach der geheimnisvollen Arsenalwelt fort. Kleine Trupps durchstreiften systematisch alle Decks, sahen in jeden Raum und leuchteten alle nur denkbaren Verstecke aus.
    Sie inspizierten auch die Plasmabrutkammer, in der sich Vavischons Tzlaaf befand. Doch da die Zellen sich voneinander gelöst hatten, war ihre derzeitige Zustandsform dem des Bioplasmas täuschend ähnlich.
    Außerdem hätten die terranischen Biotechniker nur mitleidig gelächelt, wenn jemand ihnen gegenüber die Vermutung ausgesprochen hätte, Vavischons Körper könnte sich ausgerechnet in jener Brutbatterie aufhalten.
    Die Zeit verstrich ereignislos – wenn man von der Tatsache absah, daß die MARCO POLO mit vielfacher Lichtgeschwindigkeit durch den Linearraum eilte.
    Vavischon verhielt sich so ruhig, daß einige Terraner sich bereits wieder fragten, ob der Takerer sich überhaupt noch an Bord befand.
    Mit großer Spannung warteten Atlan und Roi Danton auf das Gefechtsmanöver. Ihre Beobachter saßen in vielen Räumen des Schiffes, außerdem erfolgte die Beobachtung durch Monitore.
    Zum festgesetzten Zeitpunkt heulten die Alarmsirenen. Jede Person an Bord begab sich an den Platz, an dem er sich in solchen Fällen aufzuhalten hatte.
    In Saedelaeres Fall war das der Kartentisch in der Kommandozentrale. Der Transmittergeschädigte unterhielt sich flüsternd mit Gucky über die Chancen, die Operationsbasis des Takerers zu entlarven. Der Mausbiber ahnte nicht im geringsten, daß er sich in Wirklichkeit mit dem Cappin-Fragment in Alaskas Gesicht unterhielt. Alaska Saedelaere selbst existierte nur noch als Name für den Körper, der ihm einmal gehört hatte.
    Das Ich von Vavischon dagegen befand sich im Maschinenleitstand, genauer gesagt im Gehirn des Techno-Offiziers, dem die Kontrolle der Klimaanlagen oblag.
    Vavischon ging nach einem sehr raffinierten Plan vor. Der Techno-Offizier würde sich zweifellos selbst verraten, wenn man lange genug wartete. Aber Vavischon dachte nicht daran, lange genug zu warten.
    In der Kommandozentrale lief die Routine des Gefechtsmanövers reibungslos ab. Praktisch war es ein positronisch errechnetes und geleitetes Planspiel zwischen Hauptcomputer und Besatzung.
    Gucky spürte die Veränderung zuerst.
    Er sagte jedoch nicht sofort etwas, weil er annahm, daß er vor Aufregung schwitzte. Doch dann sah er Schweißperlen auf den Stirnen der Terraner.
    Andere bemerkten zum gleichen Zeitpunkt, daß die Lufttemperatur innerhalb der MARCO POLO angestiegen war und noch weiter anstieg. Innerhalb weniger Sekunden schnellte die Temperatur auf plus fünfundneunzig Grad Celsius.
    Die Besatzung mußte die Raumanzüge schließen. Die Temperatur jagte auf zweihundert Grad Celsius hoch. Schreibfolien und Papier verbrannten oder verschmorten.
    Alaska Saedelaere – oder eigentlich der Cappin in seinem Gesicht – sprang auf, schaltete den Helmtelekom ein und rief:
    »Schnell, Gucky! In den Maschinenleitstand!«
    Er faßte den Ilt bei der Hand, und Gucky teleportierte. Im gleichen Augenblick materialisierten sie

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