Silberband 051 - Vasall der Mächtigen
immer mit eingeschaltetem Individualschutzschirm durch den Transmitter gegangen?«
»Nein!« lautete die knappe Antwort.
»Ich werde nur solange innerhalb des Sammlers bleiben, bis ich die Leibwache in meine Gewalt gebracht habe«, erklärte der Diktator. »Sollte mir etwas zustoßen, müssen einige meiner Vertrauten mir folgen und mich zu retten versuchen.«
»Es gibt einen Befehl, der es jedem Takerer verbietet, diese Station zu betreten«, wandte die Positronik ein.
Ginkorasch schüttelte ungeduldig den Kopf.
»Der Befehl gilt als aufgehoben, wenn ein Notfall eintritt.«
Er legte die Memo-Haube auf die Kontrollen und verließ die Informationszentrale. Die Macht seines Vorgängers hatte sich nicht zuletzt auf die Leibwache und diesen geheimnisvollen Sammler gegründet. Ginkorasch wollte die gleichen Möglichkeiten besitzen wie der alte Taschkar.
Seine Schritte hallten durch den breiten Korridor. Er begegnete einer Robotergruppe, die zu den Räumen weiter unten unterwegs war, um die Schäden des ausgestandenen Seebebens zu beheben. Sie beachteten ihn nicht.
Ginkorasch wußte, daß er sich auf die Positronik verlassen konnte.
Seine kräftige Hand umschloß das Kombinationsschloß seines Waffengürtels. Die Antigravprojektoren traten in Tätigkeit und trugen ihn zu einer Plattform hinauf, von wo aus er den richtigen Transmitter erreichen konnte.
Innerhalb dieser Geheimstation des Berges Motah gab es zahlreiche Transmitter, aber nur einer diente als Verbindungsstation mit dem Sammler.
Ginkorasch versuchte verbissen sein Ziel zu erreichen. Er würde den Sammler besitzen und die Leibwache beherrschen. Nicht nur das: Er würde auch das Rätsel dieser Station zu lösen versuchen. Die Furcht seines Vorgängers vor einer Reparatur des Sammlers war ihm unbegreiflich.
Schließlich war die Station ein technisches Gebilde, das ebenso wie andere Maschinen gesteuert werden konnte.
Ginkorasch blickte sich um. Im Hintergrund verbreiterte sich der Korridor zu einer Halle mit einer kuppelförmigen Decke. Dort stand der Transmitter, durch den er in den Sammler gelangen konnte.
Er betrat die Transmitterhalle.
»Bin ich hier richtig?« fragte er die allgegenwärtige Positronik.
»Ja«, kam es aus dem Lautsprecher.
»Aktiviere den Transmitter«, befahl Ginkorasch.
Er wartete, bis die Säulen aufleuchteten und sich zu einem energetischen Bogen über dem Transmittereingang verbanden.
Bevor er die Schwelle zum Nichts überschritt, zog er seinen Strahler. Er wollte gerüstet sein, wenn er in der Gegenstation herauskam.
Dann ging er weiter auf den Transmitter zu, in dessen vollkommener Schwärze ein blaues Wabern entstand.
Ginkorasch machte den entscheidenden Schritt und wurde entstofflicht.
Die Leibwächter griffen an. Die meisten von ihnen trugen keine Waffen, stürzten sich aber unter Mißachtung ihrer eigenen Sicherheit auf die Fremden.
Dephin hatte den Paladin vor den Metallblöcken aufgestellt, um seine Freunde abzuschirmen. Dutzende von fremdartig aussehenden Kreaturen sprangen den Paladin an, ohne ihn gefährden zu können. Andere glitten an ihm vorüber, wurden aber vom Abwehrfeuer der drei Männer und Merkoshs Gebrüll zurückgeworfen.
Atlan schob sich an Rhodans Seite.
»Es werden immer mehr!« Er mußte schreien, um den Lärm zu übertönen.
Rhodan nickte grimmig.
»Jemand hat sie gegen uns mobilisiert.«
»Wir können uns hier nicht halten.« Der Arkonide deutete mit dem Lauf seines Strahlers zur rückwärtigen Tür. »Wir müssen uns absetzen.«
Der Eingang, durch den sie hereingekommen waren, lag fünfzehn Meter hinter ihnen. Wenn sie ihn erreichen wollten, mußten sie ihre Deckung aufgeben. Rhodan hielt das für gefährlicher, als sich weiterhin gegen die Angreifer zu verteidigen.
Die Leibwächter konzentrierten sich jetzt auf den Paladin, denn sie hatten erkannt, daß er ihr stärkster Gegner war. Die bewaffneten Mitglieder der Leibwache eröffneten das Feuer auf den Roboter. Der HÜ-Schirm begann schon wieder aufzuglühen.
Takvorian kümmerte sich um die Schützen. Es gelang ihm, zahlreiche Energiestrahlen unter Kontrolle zu bekommen. Trotzdem war der HÜ-Schirm des Roboters durch das konzentrierte Feuer gefährdet.
An einigen Stellen innerhalb des Raumes brach Feuer aus.
Rhodan befürchtete, daß es bald zu Explosionen kommen würde. Er war froh, daß viele Leibwächter offenbar nicht besonders intelligent waren. Ihre Angriffe wurden planlos vorgetragen.
Ovaron dachte offenbar
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