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Silberband 051 - Vasall der Mächtigen

Titel: Silberband 051 - Vasall der Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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aber ich bin von der Handelskammer. Hätten Sie vielleicht einige Sekunden Zeit für mich?«
    Escroplan nickte kurz, entschuldigte sich bei dem Kunden, und sofort war eine der Verkäuferinnen bei ihm und bediente weiter. Schweigend stand Tuscalosa hinter ihnen. Seine rechte Hand hielt sich am Saum der Jacke fest, fünfzehn Zentimeter von der Waffe entfernt.
    »Lavascha?« fragte Escroplan leise.
    Cascal nickte.
    »Ich muß schnellstens eine Information weitergeben«, sagte Escroplan, als sie außer Hörweite des Mädchens und des Kunden waren.
    »Ja?«
    Kurz und scharf blickte der kleine Mann Cascal an, dann fragte er lauernd:
    »Kennwort?«
    Cascal lächelte und sagte:
    »Ganjo wird kommen.«
    Plötzlich änderte sich das Gebaren des Mannes. Nichts mehr war von der typischen, leicht penetranten Unterwürfigkeit eines Händlers zu merken. Escroplan deutete nach draußen und sagte:
    »Ich bin hier Chef der Untergrundbewegung. Wir alle sind sehr aufgeregt, weil wir uns in Lebensgefahr befinden. Auf Takera und vielen anderen Planeten hat Ginkorasch eine Welle von Verhaftungen und Morden gestartet.«
    Cascal erwiderte stirnrunzelnd:
    »Wir haben bereits auf dem Weg vom Raumhafen hierher ein paar Morde gesehen. Aber wir wußten nicht, was da wirklich los war – wir hielten es für eine Art Privatrache.«
    »So ist es. Wir werden uns absetzen müssen. Hoffentlich ist unsere Tarnung gut genug«, sagte Escroplan.
    Sie wurden durch das Geräusch der auseinanderfahrenden Glasscheiben unterbrochen. Cascal drehte sich langsam herum, und Tuscalosa bewegte den Kopf. Zwei Männer, hager und in dunkler, uniformähnlicher Kleidung, kamen herein. Tuscalosa ging auf die Männer zu. Cascals Hand berührte die Waffe, und zwischen den Fingern des Händlers erschien ein kleiner, silberner Gegenstand, nicht größer als ein Schreibstift. Die beiden Männer wandten sich an den Riesen.
    »Wir müssen mit Escroplan sprechen«, sagte einer der beiden.
    »Dort ist Escroplan«, sagte Tuscalosa.
    Der größere der beiden Männer nickte ihm dankend zu und zog seine Waffe. Tuscalosa drehte sich plötzlich herum, und seine Faust traf mit der Wucht eines Dampfhammers den Nacken des Takerers. Gleichzeitig schnellte seine Hand nach unten, klammerte sich mit unwiderstehlicher Gewalt um die Waffe und riß sie hoch. In der Zwischenzeit sank der andere zu Boden und schlug hart auf. Cascal spurtete heran.
    »Hier!«
    Tuscalosa warf die Waffe. Cascal fing sie aus der Luft und blieb stehen. Mit einem einzigen Griff packte er den Mann, der wütend um sich schlug. Tuscalosa nahm ihn am Kragen der Uniform und am Gürtel, rannte mit ihm auf den Eingang des Geschäftes zu und warf sich durch den Spalt, den die aufgleitenden Türen bildeten. Er hielt an der Brüstung des Steges an, stemmte den Marsav-Mann hoch und schleuderte ihn hinunter in das Wasserbecken.
    Als er wieder zurückrannte, flohen gerade die Kunden aus dem Geschäft. Die Verkäuferinnen zogen sich entsetzt an die hinterste Wand zurück. Der bewußtlos geschlagene Mann lag bereits über der Schulter Cascals.
    »Wohin, Escroplan?«
    Der verkleidete Händler sah sich schnell um und erkannte, daß er auf verlorenem Posten stand. Er sagte in geradezu bewundernswerter Ruhe zu seinen Angestellten: »Geht nach Hause – dieser Laden wird in wenigen Stunden von der Marsav in Fetzen geschossen. Ihr wißt nichts, ihr seid in Sicherheit. Eines Tages wird sich das alles ändern. Los, macht schnell!«
    Die jungen Frauen verließen schnell das Geschäft. Escroplan blickte Cascal an und deutete auf eine Tür.
    »Dorthin!« sagte er.
    Cascal rannte hin, riß die Tür auf und entdeckte dahinter den Kontrollraum für die Energieanlage des Ladens. Cascal ließ den regungslosen Körper hineinfallen und schloß die Tür.
    »Hier entlang!« sagte Escroplan.
    Die drei Männer liefen um einige Verkaufstische herum, die voller Stoffe und Pelze waren, und kamen an eine massive Wand. Der Moritator drehte an einer Wandlampe, und ein Stück Mauer schob sich zurück. Tuscalosa deutete auf den dunklen Raum dahinter und erklärte:
    »Es wird eng werden, Freunde! Schnell!«
    Sie zwängten sich in eine kleine Liftkabine. Die Mauer schob sich wieder zurück, dann fiel die Kabine senkrecht nach unten, als habe sie keinen Halt mehr. Nach drei Sekunden freien Falls hörten die Männer von oben eine harte Explosion, dann schlug eine Glutwelle nach ihnen.
    Der Lift fiel mindestens einhundert Meter tief, dann wurde er hart abgebremst.

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